Polsinger konfrontieren Göppel mit Hochwasserschutzproblem

30.8.2013, 15:51 Uhr
Polsinger konfrontieren Göppel mit Hochwasserschutzproblem

© Hoffmann

Nicht nur den Abgeordneten durfte Bürgermeister Heinz Meyer willkommen heißen, sondern auch eine Reihe seiner Gemeinderäte und Manuel Westphal aus Meinheim, der sich anschickt, als Direktkandidat bei der kommenden Wahl in den Landtag einzuziehen.
Im Rathaussitzungssaal erläuterte der Abgeordnete, dem man nachsagt dass er als „Schwarzer“ leicht „grün“ angehaucht sei, dass ihm solche Gespräche vor Ort mit den Menschen sehr wichtig für die Arbeit in Berlin seien. Bürgermeister Heinz Meyer erläuterte dem Gast, dass durch die bestehenden fünf Biogasanlagen die Wirtschaftswege (erbaut in den 70er-Jahren) den schweren Fahrzeugen nicht mehr stand halten. Hier den Ausbau beziehungsweise die Sanierungskosten gerecht umzulegen oder gar die Schadenverursacher stärker an den Kosten zu beteiligen, sei für die Gemeindeverantwortlichen ein sehr schwieriges Thema. Manuel Westphal als Rechtsanwalt meinte dazu, dass die Gemeinde hier überhaupt keine rechtliche Handhabung habe. Wünschenswert wäre eine gesonderte Förderung der Wirtschaftswege durch den Freistaat Bayern. Göppel meinte, dass man prüfen werde, ob sich nicht das Förderprogramm „Kernwege“ anzapfen lasse. Ferner gab er in diesem Zusammenhang eindeutig zu verstehen, dass in Berlin die Stimmung zu Biogasanlagen seitens der städtischen Abgeordneten nicht sehr gut sei und zudem das Thema sehr kritisch betrachtet werde.
Gemeinderat Hans Kowal sprach die Sanierung der Staatstraße 2384 von Ursheim bis zum Kreisverkehr Kronhof an. Hier solle die Gemeinde laut Staatlichem Bauamt Ansbach, die Straßenbelagskosten von 80 Prozent übernehmen. Dass eine Gemeinde nahezu im Ortsbereich eine Staatstraßensanierung vollkommen finanzieren soll, das stößt im Polsinger Rathaus auf Unverständnis.


Bürgermeister Meyer erläuterte auch das Problem Hochwasserschutz Hahnenkammsee und Rohrach. Eigentlich fange der See an regenreichen Tagen eine Menge an Wasser auf. Der See sei randvoll und das Wasser laufe in großen Mengen über und ergieße sich in der Rohrach durch Ursheim, Polsingen und Laub und die unmittelbaren Anlieger. In diesen Orten stünden dann die Anwesen unter Wasser. Ein gezieltes vorheriges Ablaufen des Sees, so wie einfache Überlaufmaßnahmen, würden vom Wasserwirtschaftsamt Ansbach bisher abgelehnt. Es sei ein Konzept mit Schutzdämmen und einer 1,4 Meter hohen Mauer durch Ursheim entlang der Rohrach vorgelegt worden.
Die Gemeinde solle von den zwei Millionen Euro Baukosten die Hälfte tragen. Unvorstellbar sei es, diese Mauer auf beiden Seiten der Rohrach durch Ursheim zu bauen. Wohl könne dadurch Ursheim verschont werden, jedoch Laub werde umso schneller überschwemmt. Die Gemeinde habe nun die Aufforderung bekommen, Überschwemmungsgebiete festzulegen.
Recht energisch reagiert MdB Göppel darauf. Die Gemeinde dürfe sich hier nicht auf „Spielchen“ einlassen, denn schließlich habe die Regierung acht Milliarden Euro für Hochwasserschutz bis 2020 bewilligt. Der Hochwasserschutz um den Hahnenkammsee müsse hier voll in dieses Hochwasserschutzmanagement-Konzept einbezogen werden. Sämtliche Baumaßnahmen würden hier mit einer Förderung bis zu 90 Prozent bezahlt.
Gleich zu Beginn seines ersten Außenbesuchs der Döckinger Biogasanlage Krug hatte Josef Göppel lobende Worte an Hans Krug und seiner Tochter Ina. Der Eigentümer ergänzte, dass eine Eingrünung der 2,2 Hektar Anlage noch anstehe und es dann noch besser aussehen werde. Dem Abgeordneten stellte er seinen Betrieb kurz vor. Fünf Familienmitglieder plus ein Lehrling kümmern sich um die 70 Kühe, 300 Mutterschweine und 2500 Schweinemastplätze. Seine Biogasanlage wird neben der üblichen Silage auch mit der Schweinegülle und jeglichen Mist von Kühen, Pferden und Schafen und so weiter bestückt. Krug äußerte die Sorge, wenn die Strompreisbremse so wie geplant komme, wäre seine Existenz gefährdet. Göppel entgegnete, die Strompreisbremse dürfe nicht zur Ausbaubremse werden. Gerade hier im ländlichem Raum mit den Biogasanlagen und 36 000 Kleinerzeugern müsse es das Ziel sein, den Strom so regional zu vermarkten und ihn unmittelbar dem Mittelspannungsnetz dem Ballungsraum Raum Nürnberg zuzuführen. Mit Hans Krug und Manuel Westphal sah sich Göppel noch die große Siloanlage an, ehe es zum Catering-Stadelmann ging.

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