Prächtige Masken und Gewänder

13.1.2014, 16:05 Uhr

Er nennt sich „Mitteleschenbacher Woldschebberer“ und will sich nach eigener Aussage ausschließlich der althergebrachten fränkischen Fosnocht – dem „Foschela beziehungsweise Maskera-Geh“ – widmen. Nun absolvierte der Verein seinen ersten öffentlichen Auftritt, um seine Masken und Gewänder zu präsentieren.


Den „Brauchtumsnachmittag“ feierten die „Woldschebberer“ gemeinsam mit einer Reihe anderer Brauchtumsgruppen von befreundeten Vereinen aus der Umgebung, darunter die ebenfalls neuen „Spalter Hopfenhexen“ und bekannten „Spalter Fleckli“, die „Gredinger Pumpernickel“ und die „Thalmässinger Faschingswächter“. Beim Zug der Gruppen nach dem Gottesdienst von der Kirche zum Vereinslokal „Wirtshaus zum Peterla“, wo seit November 2013 wieder Licht brennt, säumten zahlreiche Mitteleschenbacher die Straße. Sie konnten einen ersten farben- und vor allem maskenprächtigen „Faschingszug“ der Session mit den oben erwähnten Traditionsfiguren miterleben. Auch eine Guggenmusikkapelle, die „Wasserschnalzer Schludda Gugga“ aus Wasseralfingen, war dabei.


Mittlerweile haben die „Mitteleschenbacher Woldschebberer“ eigenen Angaben zufolge 40 Mitglieder, davon 31 Gründungsmitglieder. Die Führung setzt sich zusammen aus dem Vorsitzenden Christian Dörr, Vize Ludwig Baumgärtner, Schatzmeisterin Bianca Dörr, Schriftführerin Bettina Meyer und den Beiräten Andreas Baumgärtner, Hans Beck, Felix Beyerlein, Stefano Büscher, Kai Dörr, Willi Dörr, Helmut Lechner, Corinna Leirer, Klaus Leng und Isabel Westphal. In der laufenden Kampagne will die Gruppierung bereits an zwölf fastnachtlichen Brauchtums- und Faschingsumzügen mit 27 Maskenträgern teilnehmen.
Bürgermeister Stefan Maul freute sich, dass das Thema Wald hier aufgenommen wurde, wie er sagte. Er sei gespannt auf neue Impulse für das Faschingsgeschehen am Ort, erinnerte in seinem Grußwort aber auch an die mit der Entstehung des Vereins verbundenen „Geburtsschmerzen“. Zu einem zweiten Faschingsverein neben den Mönchswaldfüchsen sei es „nicht ganz so freiwillig“ gekommen. Der Zusammenhalt in Mitteleschenbach sei seit jeher eine der großen Stärken des Ortes gewesen. Er hoffe, dass dies auch in Zukunft so bleibe und man gemeinsam Fasching feiern werde, betonte Maul.


In Anlehnung an eine Sage, die sich im Heimatbuch wiederfindet, haben die „Woldschebberer“ vier Figuren entwickelt, den „Woldteufel“, den „Woldgeischt“, den „Woldmensch“ und die „Woldfee“, wobei letztere für die guten Geister steht. Die Gewänder und Masken sind, mit Ausnahme der Waldteufelmaske, die man in Auftrag gegeben hat, in den letzten Monaten in Handarbeit von den Vereinsmitgliedern Ludwig und Renate Baumgärtner, Willi Dörr, Bettina Meyer und Isabel Westphal geschaffen worden. Die drei „bösen Geister“ werden selbst gebaute Narrenpritschen mit sich tragen, damit sie auch „gscheid schebbern“ können. Bianca Dörr und Isabel Westphal haben die Kostüme entworfen und geschneidert.


Weniger Aufwand machte es, einen passenden Namen für den neuen Faschingsclub zu finden: „Da die Mitteleschenbacher in der Umgebung schon immer als ,Schebberer‘ bekannt waren und das Dorf im Mönchswald gelegen ist, war unser Vereinsname schnell gefunden“, hieß es. Und einen eigenen Narrenruf gibt es natürlich auch: „Finschder, finschder is bei uns der Wold, Woldschebberer lauern scho. Weich aus, sunschd hom’s di bold!“

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