Prächtiger Maibaum ziert Gunzenhäuser Marktplatz

Gunzenhausen - Diesen Übergang in den Wonnemonat Mai hat sich so keiner vorgestellt: Anhaltender Nieselregen und Kälte hielt manch einen davon ab, das Aufstellen von Maibäumen zu verfolgen oder am 1. Mai die zahlreich angebotenen Veranstaltungen zu besuchen. Landwirte und Kleingärtner zeigten sich jedoch erfreut über die so lange erhofften Niederschläge, die dringend von Nöten sind.

Noch rechtzeitig erfolgte vielerorts vor dem einsetzenden Regen das Aufrichten des Maibaumes. Insbesondere Gemeinschaftssinn war  bei der Aufstellung des Baumes von größter Wichtigkeit. Mit den kräftigen Kommandos "hau Ruck“ eines Verantwortlichen wurden die mit den Wappen der Orte, den Zunftzeichen der im Ort befindlichen Handwerksbetriebe oder Vereinsabzeichen versehenen teilweise über 25 Meter hohen Bäume senkrecht in die Höhe gerichtet. Zur Hilfe genommen wurden dabei Stangen, die zu sogenannte "Schwalben“ zusammengebunden wurden und je nach Länge zum Aufrichten ihre Verwendung fanden.

Festzustellen war, dass in Gemeinden immer mehr Kinder sich zusammenfinden, um unter Aufsicht einen eigen "herausgeputzten und verzierten“ Maibaum aufzustellen. In verschiedenen Orten wurde mittels eines Autokranes der Baum aufgestellt. Für die Aufsteller gab es am Ende der mühseligen Arbeit von den Zuschauern als Lohn der Mühe verdienten Beifall.

Eine schöne Tradition ist es, dass sich nach dem Aufrichten des Baumes vielerorts Posaunenchöre einfinden, um mit Volksweisen und Chorälen den Monat Mai anzukündigen. Bei gegrillten fränkischen Spezialitäten versammelte man sich in beheizten Zelten oder Hallen, um den Regen zu entfliehen und sich dabei aufzuwärmen.

Ein Novum gibt es seit Jahren in der Marktgemeinde Absberg. Nach dem Aufrichten des Baumes wird dieser an den Meistbietenden versteigert. In diesem Jahr war es Markus Reulein, der für 270 Euro den Zuschlag erhielt. Er bekommt in wenigen Monaten den Maibaum "brennofengerecht  in Holzscheite zerlegt“ direkt nach Hause geliefert.