Recyclinghof Gunzenhausen: Es geht an die Details

25.2.2020, 05:59 Uhr
Recyclinghof Gunzenhausen: Es geht an die Details

© Wolfgang Dressler

Für diesen Zweck hat der Landkreis eine beachtliche Summe (drei Millionen Euro) in seinen diesjährigen Haushalt eingestellt. Die Stadt schafft Baurecht, indem sie den Flächennutzungsplan und den Bebauungsplan "Gunzenhausen Nord, Teilbaugebiet I" ändert.

Nach jetzigem Recht wäre das Bauvorhaben unzulässig, deshalb tritt die Stadt in Aktion. Im Moment liegt eine Sonderbaufläche "Baumarkt" vor, hieß es in der jüngsten Sitzung des städtischen Bauausschusses.

Wie mehrfach berichtet, will der Landkreis den Standort am Hollerfeld aufgeben, weil dieser zu klein geworden ist. Ein Neubau auf städtischem Grund gegenüber der Kläranlage, also ebenfalls am Hollerfeld, war im Gespräch, ohne dass sich daraus etwas ergab. Schlüssiger war von Anfang an die Idee, den ehemaligen Baufachmarkt in der Alemannenstraße 26 umzunutzen. Dort sollen ein Recyclinghof und ein Gebrauchtwarenmarkt entstehen – das Ganze zusammengefasst unter dem Begriff "Abfallwirtschaftszentrum". Die Fläche ist mit rund einem Hektar mehr als ausreichend groß.

Ein Aspekt bei der künftigen Nutzung wird die Zu- und Abfahrt sein. Es ist geplant, den Verkehr auf das Grundstück zu leiten. Die Anlieferer fahren dann um den Baukomplex herum und erreichen die Container des Recyclinghofs von der Rückseite her. Auf diese Weise werden Wartezeiten und schwierige Verkehrssituationen in der Alemannenstraße vermieden.

Den Bebauungsplan zu ändern, wird ein langwieriges Verfahren sein, teilte Stadtbaumeisterin Simone Teufel mit. Da stehe man noch ganz am Anfang. Nach dem Bauausschuss müsse noch der Gesamtstadtrat das Verfahren auf den Weg bringen. In dessen Zuge werde auch die Frage der Verkehrsführung geklärt. Was sich die Stadt hier vorstelle und was sie nicht wünsche, werde man dem Landratsamt mitteilen.

Helga Betz (Grüne) lenkte den Blick weniger auf die Vorderseite der Alemannenstraße 26, sondern auf die Einmündung der Alemannenstraße in die Ansbacher Straße (am Supermarkt Lidl). Der künftige Recyclinghof werde mehr Verkehr im Gewerbegebiet bewirken, und dann wäre diese Einmündung noch stärker belastet als ohnehin schon. Im Rathaus sieht man die Sache weniger dramatisch. Ein größerer Teil des Anlieferverkehrs zum Recyclinghof werde wohl von der anderen Seite (vom Kino her) erfolgen.

Dr. Werner Winter (Freie Wähler) geht davon aus, dass mit der geplanten Verkehrsführung auf dem Grundstück viele denkbare Probleme gar nicht erst entstehen werden. Insgesamt gesehen sei ein funktionsstarker Recyclinghof für die Bevölkerung von Gunzenhausen dringend notwendig.

Was soll später mit dem jetzigen Recyclinghof nahe der Kläranlage geschehen? Er steht auf städtischem Grund. Auch hier muss man abwarten, es gibt noch keine Entscheidungen. Eine Möglichkeit besteht darin, dass die nahe Fahrschule Schneider das nicht mehr für öffentliche Zwecke benötige Grundstück erwerben wird.

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