„Sauwohl“ garantiert Mehrwert

19.10.2012, 15:57 Uhr
„Sauwohl“ garantiert Mehrwert

© Helmut Bach

Metzgermeister Hermann Fischer aus Gunzenhausen zählt zu einem der vier Metzger im Landkreis, die sich an diesem Projekt beteiligen. Mit der Sammenheimer Landwirtsfamilie Manfred und Brigitte Breyer hat er einen zuverlässigen Partner gefunden, die sich bereit erklärt haben, dieses Projekt zu verwirklichen. Auf Breyers Bauernhof dürfen die Schweine die meiste Zeit auf der am Schweinestall angegliederten Weide verbringen. In einer eigens dafür ausgegrabenen Sule unter Obstbäumen fühlen sich die Tiere echt „sauwohl“.
Insgesamt elf Monate wachsen und gedeihen die Schweine auf dem Hof der Breyers, davon verbringen sie mindestens acht Monate auf der Weide. Außerdem werden sie erst drei Monate später als bei normalen Mastschweinen üblich geschlachtet. Das Schwein erreicht auf diese Weise rund 30 bis 40 Kilogramm mehr Gewicht als bei herkömmlicher Haltung. So kann auch für Metzgermeister Fischer eine Komplettverwertung sichergestellt werden.
Daher hatte Fischer im vergangenen Frühjahr seine Kunden auf die Aktion aufmerksam gemacht und war auf die Suche nach sogenannten „Schweinepaten“ gegangen. Durch einen monatlichen Beitrag der Schweinepaten kann der Metzger im Gegenzug dem Landwirt eine Pauschalsumme von 500 Euro für das Lebendschwein garantieren. So erhalten Landwirt, Metzger und Kunde einen erheblichen Mehrwert. Landwirt und Metzger erzielen einen besseren Preis, der Kunde bekommt beste Qualität.


Die Breyers haben sich schon vor Beginn dieser Aktion mit Hermann Fischer reichlich Gedanken über Haltung, Fütterung und Vermarktung gemacht. Erst mussten die Erzeugerrichtlinien im Einklang mit Tier und Natur auf den Weg gebracht werden. Die Breyers halten Schwäbisch-Hällische Landschweine, deren Fleisch nicht zuletzt dank artgerechter Tierhaltung sowie Futter aus eigenem Anbau und ohne Gentechnik, Wachstumsförderer und Medikamente besonders gut schmeckt. Das typische Aroma und der kräftige Geschmack sind beste Voraussetzungen für eine qualitäts- und gaumenbewusste Küche, so Brigitte Breyer.
Das Projekt „Sauwohl in Altmühlfranken“ will den Verbrauchern wieder bewusster machen, woher das Fleisch kommt und wie Schweine gezüchtet werden. Bei herrlichem Oktoberwetter hatten die Breyers ihre Schweinepaten und deren Familien auf den Hof eingeladen, damit die sich ein Bild vor Ort machen konnten. Bei der Besichtigung des landwirtschaftlichen Betriebs erhielten die 38 Paten einen Eindruck von der artgerechten Haltung der „glücklichen Schweine“ auf der Sammenheimer Wiese. Die Verbraucher können im Rahmen dieses Projekts auch über die Schweinehaltung mit entscheiden. Wer eine „Patenschaft“ für ein Schwein übernommen hat, bekommt nach dem Schlachten Fleisch und Wurst von „seinem“ Schwein. Laut Fischer werden das etwa zwölf bis 14 Kilogramm sein.
Wer Interesse an einer Schweinepatenschaft hat, kann sich mit der Metzgerei Fischer in Verbindung setzen. Denn das Projekt „Sauwohl in Altmühlfranken“ soll im kommenden Jahr in die nächste Runde gehen.

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