Seit 40 Jahren im THW Gunzenhausen

8.6.2019, 17:30 Uhr
Seit 40 Jahren im THW Gunzenhausen

© Jürgen Leykamm

Wenn er an die Katastrophenschutzeinrichtung THW denkt, kommen ihm zwar einige verdiente Persönlichkeiten in Altmühlfranken in den Sinn, erklärte Wägemann in seiner Laudatio. "Aber Willi Rettlinger steht ganz oben auf dieser Liste. Er ist ein Synonyom für die THW-Arbeit im Landkreis."

Als gerade Volljähriger begann für den heute 58-jährigen Rettlinger die Karriere bei der blauweißen Institution. 1979 trat er dem Ortsverband Gunzenhausen bei und stand ihm bald als Ausbilder, Fernmelde- und Funktruppführer, Jugendbetreuer und Zugführer zur Verfügung. Seit 1998 hat er das verantwortungsvolle Amt des Ortsbeauftragten inne und leistet als solcher jährlich rund 2000 Stunden ehrenamtlichen Dienst.

Doch dem noch nicht genug. Seit zwölf Jahren vertritt er zusätzlich als Sprecher des Regionalbereichs Ingolstadt die Interessen der Ortsverbände im THW-Landesausschuss Bayern. An die Spitze der Organisation im Landkreis wurde er 1999 durch die Bestellung zum "im voraus benannten Örtlichen Einsatzleiter" gehoben. Wichtig war und ist dem Geehrten die Jugendarbeit. Als stellvertretender Bezirksjugendleiter (welcher er vor seiner Zeit als Ortsbeauftragter war) setzte er sich erfolgreich für die Aufnahme der mittelfränkischen TJW-Jugendgruppen im Bezirksjugendring ein.

Seit über 20 Jahren ist er als Delegierter in deren Bundesjugendausschuss aktiv, als Kassenprüfer des Vereins THW Jugend hat er sich auf Bundes-, Landes- und Bezirksebene verdient gemacht.

Dies gilt auch für ihn als Organisator. In leitender Funktion sorgte er für die Durchführung gleich zweier Bundesjugendlager – eines davon in Gunzenhausen im Jahr 2000 mit ebenso vielen Teilnehmern. Davor hatte er bereits ein Landesjugendlager organisiert. Für die Helfer setzt sich Rettlinger auf Bundesebene als Delegierter der THW-Bundesvereinigung ein. Bei Einsätzen vor Ort, aber auch bei überregionalen Hochwasserkatastrophen – der nun Gewürdigte krempelt überall die Ärmel hoch. So war es auch 2015, als es im Rahmen der Flüchtlingshilfe Wartezentren in Erding und Feldkirchen zu errichten galt. Zur Verteilung der Flüchtlinge war Rettlinger als Busfahrer drei Wochen in ganz Deutschland unterwegs.

Sein erster Auslandseinsatz reicht ins Jahr 1988 zurück, als ein schweres Erdbeben Armenien erschütterte. Weitere Einsätze führten ihn gar bis nach Indien. In der Auslandsexperten-Datenbank der THW-Bundesanstalt ist er unter anderem als "Team- leader" gelistet und steht somit jederzeit für Einsatzfälle außerhalb des Bundesgebiets zur Verfügung.

"Ich habe keine Stunde bereut", sagt Willi Rettlinger selbst über seine 40-jährige Dienstzeit. "Das Miteinander in der THW-Familie macht einfach Spaß!" Ein großes Dankeschön sprach der Sausenhöfer sowohl seiner Familie wie auch seinen Kameraden aus. Denn "alleine bewegt man gar nichts".

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