Keine Kirchweih - aber 21.000 Liter Kerwa-Bier

Spalter Brauerei braute exklusiv für Gunzenhausen

2.8.2021, 06:03 Uhr
Drei Schläge, dann floss der Gerstensaft: Assistiert von der Spalter Bierkönigin Johanna Merkenschlager zapfte der Gunzenhäuser Bürgermeister Karl-Heinz Fitz am gestrigen Sonntag, 1. August, das erste Fass des Spalter Kerwabiers an. 

© Jürgen Eisenbrand, NN Drei Schläge, dann floss der Gerstensaft: Assistiert von der Spalter Bierkönigin Johanna Merkenschlager zapfte der Gunzenhäuser Bürgermeister Karl-Heinz Fitz am gestrigen Sonntag, 1. August, das erste Fass des Spalter Kerwabiers an. 

Eine Kirchweih im gewohnten Rahmen gibt es in Gunzenhausen heuer nicht, aber eine Möglichkeit, sich selbst Corona-gerecht ein wenig in Volksfest-Stimmung zu bringen: Wie im vergangenen Jahr hat die Stadtbrauerei Spalt zu diesem Zwecke einen sehr exklusiven Sud eingebraut: das Gunzenhäuser Kerwabier 2021.

Gemäß der Rezeptur, die der Stadtrat vor einigen Jahren vorgegeben hat, reifte dieser edelhopfige Stoff in den letzten Wochen in einem der vielen mächtigen Edelstahltanks heran - und kann ab heute im gut sortierten Getränkehandel erworben werden. Bürgermeister Karl-Heinz Fitz zapfte, assistiert von der Spalter Bierkönigin Johanna Merkenschlager, am Sonntag im Falkengarten zum Verkaufsstart des Kerwabiers das erste Fass an - beherzt und gekonnt mit drei kräftigen Schlägen.

Brauerei-Chef mahnt die Bierfreunde zur Eile

"1500 Kästen haben wir abgefüllt", verriet Spalter-Vertriebsleiter Gerhard Stengel am Rande der kleinen Zeremonie. "Und die sind vom Handel schon fast komplett geordert worden." Weitere 60 Hektoliter (6000 Liter) haben die Spalter in Fässer abgefüllt; sie werden in den nächsten Wochen in den Gaststätten ausgeschenkt. "Wer zuerst kommt...", mahnt der Spalter Bürgermeister und Stadtbrauerei-Chef Udo Weingart die Bierfreunde schmunzelnd zur Eile. Denn bei einer Lagerzeit von sechs bis acht Wochen könne, wenn das Kontingent verkauft sei, "nicht mehr nachgeliefert werden".

Es sei den Verantwortlichen "schwergefallen, die Kirchweih abzusagen", räumte Rathaus-Chef Fitz ein. Aber in gewohnter Weise sei sie einfach nicht durchführbar gewesen. Und angesichts von 620 Jahren Tradition wollte man das Fest nicht auf ein paar kleinere Wirtsgärten am Volksfestplatz beschränken: "Das hat nichts mehr mit der Grundidee unserer Kirchweih zu tun", betonte Mit-Organisator Wolfgang Eckerlein aus dem städtischen Amt für Tourismus.

"Eine tolle Geschichte für Bürger und Gäste"

Deshalb habe die Stadt, wie im Vorjahr, einigen Schaustellern am Marktplatz und nahe der Jugendherberge die Möglichkeit gegeben, ihre Stände aufzubauen, und Festwirt Horst Gruber betreibt seit Freitag (und noch bis 29. August) im Falkengarten wieder einen zünftigen Biergarten - in dem selbstverständlich auch das Kerwabier gezapft wird (geöffnet Dienstag bis Sonntag, jeweils 11 bis 21 Uhr). "Eine tolle Geschichte für Bürger und Gäste", nannte Fitz dieses Angebot.

Selbiges gilt ganz sicher auch für die fünf Kleinkunst-Veranstaltungen, die im Falkengarten über die Bühne gehen werden: Den Anfang macht am Mittwoch, 4. August, die fränkische Band "Flesh & Blood". Inspiriert von der Musik Johnny Cashs und Tom Pettys haben die Künstler zahlreiche Lieder in ihren Heimatdialekt übersetzt (Eintritt: 10 Euro).

Am Freitag, 6. August, zeigen Florian Gerbig, Dennis Bock und Thomas Hausner von der Weißenburger Luna Bühne "Don Camillo und Peppone" - ein Spaß für die ganze Familie. Das fränkische Comedy-Schwergewicht Bembers ist am Sonntag, 15. August, im Falkengarten zu sehen und hören - und schon fast ausverkauft (jeweils 15 Euro).

Klassische Melodien und Blasmusik

Klassische Melodien erklingen am Sonntag, 22. August. Das "Cudek-Ensemble" wird gleich zweimal die vier Jahreszeiten – zum einen die berühmten Violinkonzerte Vivaldis sowie die gleichnamigen Werke Piazzollas – interpretieren (Eintritt frei). "Blechg(l)anz" schließt am Sonntag, 29. August, den Kulturreigen im Falkengarten ab. Ihr Motto: "Philharmonie meets Blasmusik" (10 Euro).

Entgegen ersten Planungen wird es für die Vorstellungen (Beginn jeweils 19 Uhr) eine Stunde vorher eine Abendkasse geben. "Es gibt doch viele Kurzentschlossene, denen wir so den Besuch ermöglichen wollen", sagt Wolfgang Eckerlein. In dessen Amt (Rathausstraße 12, Telefon 09831/508300, Mail tourist@gunzenhausen.de) gibt es die Tickets im Vorverkauf; auch für das Gratis-Konzert von "Blechg(l)anz" brauchen Besucher eine Eintrittskarte.

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