SPD und AfD sind die beiden Gewinnerinnen im Landkreis

27.5.2014, 18:00 Uhr
SPD und AfD sind die beiden Gewinnerinnen im Landkreis


Der Landkreiswahlleiter hat die offiziellen Zahlen bekannt gegeben. Danach hat die CSU 42,1 Prozent bekommen (3,2 Prozent weniger), die SPD hat sich von 15,36 auf 21,94 Prozent verbessert, die Grünen erhielten 11,08 Prozent (2,04 Prozent mehr). Von ihren 8,52 Prozent, die sie vor fünf Jahren auf ihrem „Allzeithoch“ bekommen hatte, musste die FDP viel abgeben und kam nur mehr auf 1,92 Prozent. Die ÖDP legte von 2,70 auf 4,16 Prozent zu (plus 1,46 Prozent), nur leichte Gewinne (plus 0,17 Prozent) gab es für die Linke, die auf 2,52 Prozent kam. Federn lassen mussten die Freien Wähler, die sich von 9,84 auf 3,95 Prozent reduzierten.

Bundesweit gab es am Sonntag eine um fünf Prozent verbesserte Wahlbeteiligung. Der Landkreis kann damit allerdings nicht Schritt halten, denn hier gingen nur 41,34 Prozent zur Wahl, das sind 0,9 Prozent weniger (damals 42,02). Dem zeitgleich durchgeführten Bürgerentscheid in Heidenheim (hier votierten die Bürger für das Klosterprojekt) ist die hohe Wahlbeteiligung mit 73,03 Prozent geschuldet. Auch in Bergen (53,55 Prozent) und in Höttingen (50,87 Prozent) war das Interesse hoch, in 14 Kommunen lag sie immerhin noch über der 40-Prozent-Marke, am schlechtesten war die Wahlbeteiligung in Langenaltheim (34,9 Prozent).

CSU verliert bis zu 13,8 Prozent

Ihre besten Ergebnisse kann die CSU in Polsingen (59,5 Prozent, das ist ein Plus von 7,5), in Raitenbuch (57,4), Burgsalach (56,5), Ettenstatt (56,1) und Gnotzheim (54,0) vorweisen. Den größten Zugewinn gab es für sie aber in Ettenstatt (plus 10 Prozent), die meisten Verluste in Alesheim (minus 13,08 Prozent), Markt Berolzheim (minus 7,7), Raitenbuch (minus 10,11), Solnhofen (minus 7,6) und Treuchtlingen (minus 8,07). Im direkten Vergleich der beiden Städte Gunzenhausen und Weißenburg rangieren die Altmühlstädter vor den Wülzburgern.

Die SPD hat in 26 von 27 Gemeinden besser abgeschnitten, lediglich Westheim macht mit einem Minus von 5,7 Prozent einen Ausreißer. Ihre absoluten Hochburgen haben die Sozialdemokraten traditionell in Solnhofen (37,9) und Treuchtlingen (30,4). Am stärksten gewonnen haben sie in Muhr am See (plus 10,2), Treuchtlingen (plus 10,0), Höttingen (plus 9,1), Pleinfeld (plus 8,9), Haundorf (plus 8,7), Dittenheim (plus 8,5), Markt Berolzheim (plus 7,8) und Absberg (plus 7,4).

Die Grünen haben nur in zwei Gemeinden (Dittenheim und Gnotzheim) eingebüßt. Mit einem gehörigen Stimmenplus reihen sich Alesheim (plus 10,2), Raitenbuch (plus 6,8) und Nennslingen (plus 6,5) in die Liste der Grünen-Gewinner ein. Hochburgen sind Markt Berolzheim (27,0), Alesheim (18,1), Meinheim (14,7), Muhr am See (14,69) und Pfofeld (14,4).

FDP minimalisiert sich

Durchwegs verloren hat die FDP, die in Meinheim einen „Rekord“ aufstellt. Dort hat sie nämlich überhaupt keine Stimmen bekommen, also 0,00 Prozent. An der Grenze der Wahrnehmbarkeit bewegt sie sich auch in Markt Berolzheim (0,71) und in Langenaltheim (0,16 Prozent). Schlecht sieht es für die Liberalen auch in Westheim (1,17) und in Polsingen (1,0) aus. Die besten Resultate liefern für sie Muhr am See (3,6) und Nennslingen (3,2).

Ausgerechnet in ihrer Hochburg Heidenheim hat die ÖDP verloren. Das liest sich für den dort beheimateten Kreisvorsitzenden Reinhard Ebert gar nicht gut, zumal der Hahnenkamm­ort der einzige ist, der ein Minus (2,59 Prozent) meldet. Alle anderen Gemeinden registrieren nur Zugewinne für die Ökodemokraten, die stärksten in Westheim (plus 5,3), Theilenhofen (plus 3,9) und Raitenbuch (plus 3,6).

„Freie“ verloren in allen Kommunen

In 18 Kommunen kann die Linke Stimmenzugewinne verzeichnen. Ihre stärksten Bataillone hat die Linkspartei in Muhr am See (4,04), in Treuchtlingen (3,63) und Weißenburg (3,1).

Für die Freien Wähler war der Urnengang ein Fiasko, denn sie verloren in allen Gemeinden, am meisten in Ettenstatt (minus 17,6 Prozent), Nennslingen (minus 12), Haundorf (minus 10,6), Westheim (minus 9,2), Burgsalach (minus 8,6), Meinheim (minus 8,5), Theilenhofen (minus 7,8), Muhr am See (minus 7,4). Hochburgen für die „Freien“ sind nach wie vor Langenaltheim mit 15,3 Prozent, Bergen (7,2), Höttingen (7,0), Polsingen (6,7), Alesheim (6,2) und Pfofeld (6,0).

Die erstmals angetretene Alternative für Deutschland (AfD), von der in der Öffentlichkeit überhaupt keine Repräsentanten aus dem Landkreis bekannt sind, hat auf Anhieb 6,9 Prozent bekommen und in Bergen mit 8,99 Prozent das beste Resultat erreicht. Super gelaufen ist es für die Euro-kritische Partei außerdem in Haundorf (8,6) und Pfofeld (8,5). Über sieben Prozent heimste die AfD in Alesheim, Dittenheim, Gunzenhausen, Nennslingen, Solnhofen Treuchtlingen und Weißenburg ein.

Stimmen für restliche Parteien

In Stimmen ausgedrückt sieht das Wahlergebnis so aus: CSU 12558 Stimmen, SPD 6545, Grüne 3304, AfD 2058, ÖDP 1242, Freie Wähler 1178, Linke 752, FDP 573, Piraten 304 (1,02 Prozent), Tierschutzpartei 258 (0,87 Prozent), Bayernpartei 227 (0,76), NPD 170 (0,57), Die Partei 131 (0,44), Republikaner 106 (0,36), AUF 92 (0,31), Familie 90 (0,30), PBC 89 (0,30),Volksabstimmung 52 (0,17), CM 52 (0,17), BüSo 12 (0,04), Pro NRW 11 (0,04), MLPD 9 (0,03), PSG 7 (0,02), DKP 6 (0,02).

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