Stadt Gunzenhausen investiert auch 2020 kräftig

22.11.2019, 06:27 Uhr
Stadt Gunzenhausen investiert auch 2020 kräftig

© Wolfgang Dressler

Bürgermeister Karl-Heinz Fitz legte eingangs Wert auf die Feststellung, dass die Maßnahmen aus eigener Kraft gestemmt werden können und keine neuen Darlehen nötig sind. Er sprach von einer "schwarzen Null". Darauf habe Stadtkämmerer Werner Stützer bei der Gestaltung der Investitionsausgaben geachtet. Aufgrund der zu erwartenden wirtschaftlichen Situation müsse man in den nächsten Jahren allerdings "etwas moderater herangehen".

Zu den großen Posten zählt mit knapp 1,4 Millionen Euro die Sanierung des Rathauses hauptsächlich mit neuer Möblierung und Sanierung der Büros im Nordflügel, Heizungsinstallation und Klimatisierung. Mit rund 2,7 Millionen Euro schlagen darüber hinaus die Kindertagesstätten zu Buche. Hier greift die Stadt der Kita Wilhelm Löhe bei ihren Baumaßnahmen finanziell kräftig unter die Arme und fördert zudem den von der Lebenshilfe geplanten Neubau einer Tagesstätte für die Kleinen.

Für den Grunderwerb im Zuge der Erweiterung des Baugebiets am Reutberg stehen 500 000 Euro in der Investitionsliste, 135 000 Euro kostet die Herstellung beziehungsweise Erneuerung von Geh- und Radwegen, 280 000 Euro sind für die Erneuerung von Brücken in Unter- und Oberwurmbach vorgesehen und 500 000 Euro stehen für Hochwasserschutzmaßnahmen an der Altmühl bereit.

Teuer sind auch die Maßnahmen zur Verbesserung der Abwasserbeseitigung. Neben Kanalsanierungen (300 000 Euro) und die Erschließung weiterer Baugebiete (140 000) ragen der Stauraumkanal an der Altmühlpromenade mit Pumpwerk und Kanalverlegung (300 000) sowie der Anschluss von Filchenhard an das Gunzenhäuser Abwassernetz (670 000) heraus.

Altdeponie wird saniert

In der Zentralkläranlage wird nächstes Jahr unter anderem die biologische Reinigungsstufe optimiert (800 000) und die Schlammbehandlung verbessert (150 000). Auf dem Programm steht neben vielen kleineren Posten obendrein der Neubau eines WC-Gebäudes am Schießwasen (130 000) sowie weiterer Grunderwerb (600 000) und Maßnahmen zur Breitbanderschließung (800 000). Zusätzliche 500 000 Euro fallen für Bau- und Planungskosten für die Stadthalle an und 390 000 Euro sind für die Sanierung der Altdeponie "Insel auf der Au" vorgesehen.

Auf Anfrage von Manfred Pappler (CSU) gaben Bürgermeister Fitz und Kämmerer Stützer bekannt, dass die Außenanlagen am Rathaus erst dann in Angriff genommen werden, wenn die Gebäudesanierung abgeschlossen ist. Die Aufträge sollen eventuell im Herbst 2020 vergeben werden. Laut Pappler könnte sich die CSU vorstellen, dass wie für den Reutberg auch für die Ortsteile 500 000 Euro für den Grunderwerb in den Haushalt eingestellt werden. Dies würde nach Ansicht des Bürgermeisters allerdings "den Rahmen sprengen".

Pappler regte zudem den Bau eines Dorfgemeinschaftshauses in Schlungenhof an. Die dortige Dorfgemeinschaft brauche "ein Signal, dass man an sie glaubt". Laut Fitz ist die Stadt hier "aufgeschlossen". Dr Werner Winter (Freie Wähler) gab allerdings zu bedenken, dass man solche Projekte dann auch den anderen Ortsteilen zugestehen müsste.

Daniel Hinderks (SPD) verwies auf einen großen Wunsch der Streudorfer, den Bau eines Feuerwehrgerätehauses. Laut Fitz wird dieser eventuell schon 2021 erfüllt. Hinderks erkundigte sich zudem nach der Zukunft des Bahnhofgebäudes und erfuhr vom Bürgermeister, dass zuvor die großen Investitionen in den Bereichen Abwasser, Kitas und Kläranlage abgearbeitet sein sollen. Dem Bahnhof werde man sich voraussichtlich 2021 oder 2022 zuwenden. Für Daniel Hinderks sollte man sich angesichts der sich wandelnden Bestattungskultur auch einmal grundsätzliche Gedanken über die Zukunft der Gunzenhäuser Friedhöfe machen, was – so der Tenor der Ausschussmitglieder – in der nächsten Stadtrats-Klausur passieren soll.

Helga Betz (Grüne) regte an, bei Bebauungsplänen künftig vermehrt den Einsatz von Solartechnik und Fotovoltaik zu empfehlen und Dr. Werner Winter kam auf das Thema Mikroplastik zu sprechen. Dieser Punkt sollte bei künftigen Planungen unter anderem bei der Kläranlage verstärkt Berücksichtigung finden.

ERICH NEIDHARDT

 

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