"Strandblick" geht am Altmühlsee an den Start

30.5.2020, 07:07 Uhr

© Wolfgang Dressler

Der ZVA als Verpächter hat mit dem Ehepaar Thomas und Jeanine Deuter (Frickenfelden) einen Fünfjahresvertrag geschlossen. Die Deuters wollten zum 1. April mit ihrem "Strandblick" starten, doch machte auch ihnen Corona einen Strich durch die Rechnung. Immerhin blieb so weitere wertvolle Zeit für die Modernisierung, und die fiel umfassend aus, wie Thomas Deuter bei einem Pressetermin feststellte. Er hat 347000 Euro in das Objekt gesteckt, und die Zahl der bisher geleisteten Arbeitsstunden gab er mit 4000 an. Die Möblierung ist ebenso neu wie die Böden im Außenbereich und in der Küche. Überhaupt gab es in der Küche erhebliche Verbesserungen bei der Technik und Arbeitsaufteilung. Die Elektroanlage inklusive Datenleitungen war ein weiterer großer Brocken. Die Kasse läuft vollautomatisiert ab, die Beleuchtung hat mehr Pfiff als früher, und die Kühlung ist auf einem modernen Stand. Bei der Neugestaltung ging es den Deuters auch um effizientes Arbeiten und Nutzen der Energie. Das Haus ist 25 Jahre alt und eine Erneuerung war mehr als überfällig, fasst der neue Betreiber die letzten Monate zusammen. Er habe eng mit Betrieben aus der Region zusammengearbeitet.

Man verfüge über ein junges Küchenteam mit dem Österreicher Christoph Lerchner an der Spitze. So könne man mit fränkisch-österreichischen und internationalen Speisen der gehobenen Klasse aufwarten. Die dabei verwendeten Produkte kämen zum allergrößten Teil aus dem hiesigen Raum.

Ein Pfund, mit dem der "Strandblick" auf jeden Fall wuchern kann, ist der große Außenbereich. Er teilt sich auf in die Terrasse (mit Bedienung), den SB-Bereich am Kiosk und die neue Lounge, wo tagsüber Selbstbedienung gilt und ab 19 Uhr die Servicekräfte übernehmen. Insgesamt verfügt das Lokal über 400 Plätze. Wegen Corona sind es derzeit deutlich weniger, aber die Größenordnung ist immer noch beachtlich und reicht auch aus für größere Gruppen.

Der "Strandblick" hat in der Hochsaison täglich geöffnet – ab 10 Uhr, und von 11 bis 21 Uhr gibt es warme Küche. Dann steigt die Zahl der Mitarbeiter auf bis zu 30. Wichtig: Ein Teil der Sitzplätze steht für die Kundschaft zur Verfügung, die reserviert hat. Es bleiben aber auch viele "freie" Plätze gerade für Radler, die sich spontan zur Einkehr entschließen.

Thomas Deuter, der über viel Erfahrung im Catering- und Eventmarkt verfügt, will auch die Einheimischen für sich gewinnen. Für Privatfeiern jeder Art, etwa Hochzeiten, biete sich der "Strandblick" ebenso an wie für Betriebsfeiern. Der Chef strebt einen Ganzjahresbetrieb an. Im Übrigen läuft der Pachtvertrag über fünf Jahre. Die Deuters machen aber keinen Hehl daraus, dass sie eine Langzeitinvestition getätigt haben, die über die fünf Jahre hinausgehen soll.

© Wolfgang Dressler

Daran dürfte auch dem ZVA gelegen sein. Vorsitzender Karl-Heinz Fitz merkte an, dass er mit dem einstigen "Boothaus" nicht nur Freude hatte und dessen Umsätze erkennbar nachließen. Deshalb wurde ein Jahr vor Vertragsende die Kooperation beendet, und die Familie Deuter erhielt im Dezember 2019 den Zuschlag – für Fitz eine "sehr gute Entscheidung". Der Zweckverband hoffe seinerseits auf eine langjährige Zusammenarbeit mit den Deuters. Jetzt, zu Pfingsten, müsse die Saison so richtig losgehen. Zweckverband und Stadt Gunzenhausen wollten auch weiterhin die Gastronomie am See nach Kräften unterstützen, sagte der Bürgermeister abschließend.

"Die Gastronomie ist ein ganz wichtiger Bestandteil des Tourismus am See", ergänzte ZVA-Geschäftsleiter Daniel Burmann. Man könne froh sein, so ambitionierte Pächter gefunden zu haben, die auf jedes Detail achteten und auch böse Überraschungen während des Umbaus gut wegsteckten. Jetzt könne man nur noch auf einen starken Inlandsurlaub in Deutschland hoffen.

Mit im Boot beim "Strandblick" ist die Spalter Stadtbrauerei. Matthias Haas, Gebietsverkaufsleiter Gastronomie, sprach von teils harten, aber immer fairen Verhandlungen mit den Deuters. Die herrliche Lage des Restaurants biete sehr gute Voraussetzungen für den wirtschaftlichen Erfolg. Die Spalter Brauerei hat die Tucher-Bräu als Getränkelieferant in diesem Betrieb abgelöst.

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