Studenten-Party in Triesdorf artete aus

22.12.2016, 17:21 Uhr
Studenten-Party in Triesdorf artete aus

Extremen Alkoholgenuss, Drogenkonsum, unsäglich verschmutzte Toiletten und sogar Geschlechtsverkehr in der Öffentlichkeit — sprich: Sodom und Gomorrha – beklagte der Verein anderntags auf seiner Facebookseite und öffnete damit die Büchse der Pandora. Hätten die Studenten ihren Unmut nicht im Netz gepostet, wäre über diese Party niemals so lange, und schon gar nicht bundesweit, gesprochen worden, ist sich Otto Körner sicher. Der Leiter der Landwirtschaftlichen Lehranstalten erfuhr als Hausherr des Alten Reithauses zunächst auch aus den sozialen Netzwerken von den angeblichen Vorfällen.

"Wir vermieten die Halle an den Verein", erläuterte Körner das Prozedere auf Anfragen des Altmühl-Boten, "und überprüfen am nächsten Tag, ob alles gereinigt ist". Und da habe es auch diesmal keinerlei Grund zur Beanstandung gegeben.

Beschwerden von Bürgern sind ihm und auch Bürgermeister Gerhard Siegler nicht bekannt. Und auch die Polizei wusste nichts von unhaltbaren Zuständen zu berichten. Die Ordnungshüter vermeldeten im täglichen Polizeibericht lediglich, dass ein Partybesucher gegen 2 Uhr einen Rettungswagen mit einer Flasche beworfen habe.

Sie hätten mit ihrem Post zur Nachdenklichkeit anregen wollen, erfuhr Otto Körner im Gespräch mit Vertretern des Verein. Das öffentliche Lamento ist zwar mittlerweile gelöscht, damit aber nicht mehr aus der Welt zu schaffen, bedauerte der Direktor der Lehranstalten gegenüber unserer Zeitung.

Für die Sicherheit und Ordnung bei den Studentenfeten ist die VG Triesdorf verantwortlich, dort müssen die Veranstaltungen angemeldet werden. Die Organisatoren erhalten dann Auflagen wie Sicherheitsdienst und Ähnliches. Was im Alten Reithaus selbst passiert, das liege allerdings nicht im Zugriffsbereich der Gemeinde. Dass zum Beispiel bei besagter Party wohl eindeutig etwas viel Alkohol im Spiel gewesen sei, sei ja nichts, was die Gemeinde kontrollieren oder gar verhindern könne.

Nachdem sie bereits mit dem Leiter der Lehranstalten übereingekommen waren, dass es in absehbarer Zeit keine Studentenbälle unter dem Dach des VTS geben wird, suchten die Vertreter des Vereins auch das Gespräch mit der Verwaltungsgemeinschaft und dem Weidenbacher Bürgermeister.

Ergebnis ist, dass der Verein 2017 nicht als Veranstalter für Studentenfeten zur Verfügung stehen wird. Für Siegler nicht die schlechteste Lösung. Das gebe allen Beteiligten „Ruhe und Zeit zum Nachdenken“.

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