Tag der Tänzer auf der Gartenschau

27.8.2019, 06:17 Uhr
Tag der Tänzer auf der Gartenschau

© Peter Tippl

Sogenannte "Caller" geben die Figuren beim Square-Dance, der von den aus aller Welt eingewanderten Siedlern in Amerika als Volkstanz initiiert wurde, in gesprochener oder gesungener Form vor.

Darüber hinaus staunten die Besucher über die vielen Drehorgelspieler. Über ein Dutzend aus dem fränkisch-schwäbischen Raum unternahmen einen musikalischen Streifzug, an vielen Plätzen zwischen Wörnitz- und Klingenweiherpark lauschten die Besucher ihren Melodien.

Dieter Ehmer aus Dinkelsbühl, der seit zehn Jahren auf einer "Deleika" aus Dinkelsbühl/Waldeck spielt, erläuterte die Funktionsweise der zwischen 2500 und über 50 000 Euro teuren Instrumente.

Feuerspatzen und Erntetänze

Wenn der letzte Getreidehalm auf den Feldern gefallen war, fand früher das "Niederfallfest" als Dank für eine gute Ernte statt. An diese Tradition erinnerte das Team der "Ackerschätze" mit Aktionen. Dazu gehörten die in Fett herausgebackenen Feuerspatzen, Erntetänze der Volkstanzgruppen aus Geilsheim und Gerolfingen und Dreschen nach historischem Vorbild. Die Oldtimerfreunde aus Irsingen hatten hierzu ihre Dreschmaschinen aufgebaut. Bei vielen Zuschauern wurden Erinnerungen wach: "Genauso haben wir das als Kinder erlebt", lautete ein Kommentar.

Zwischen Tradition und Moderne bewegte sich auch das Gespräch zwischen Junglandwirt Tim Heidecker (Ehingen) und Altsitzer Karl Eisen (Weiltingen), moderiert von Wolfgang Kerwagen, Leiter des AELF Ansbach. Ein Forum wie die Gartenschau ist laut Kerwagen eine ideale Plattform für Impulse zum Um- und Nachdenken über die Landwirtschaft. Der beispielhafte Einsatz der Landwirte bei den "Ackerschätzen" habe bereits einen Dialog mit der Gesellschaft in Gang gesetzt, um das Bewusstsein für den Wert der Landwirtschaft für Natur und Menschen zu schärfen, würdigte Kerwagen.

Tag der Tänzer auf der Gartenschau

© Peter Tippl

Für Karl Eisen darf die Ökologie nicht über die Lebensmittelproduktion gestellt werden, denn im Dorf von morgen müsse Platz für die Landwirtschaft sein. Für den 27-jährigen Junglandwirt Tim Heidecker "reden zu viele mit, die keinen konkreten Bezug zur Landwirtschaft haben".

Während früher die Jahreszeiten den Ablauf bestimmten, ist laut Kerwagen der psychische Druck auf die Landwirte enorm gestiegen. Mehr Verständnis füreinander, Respekt und Wertschätzung, so lautete sein Wunsch in der Diskussion.

Die Landesgartenschau hat noch bis 8. September täglich von 9 Uhr bis
zum Einbruch der Dunkelheit geöffnet

 

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