TV Gunzenhausen meldet sich in Bezirksoberliga zurück

27.9.2019, 05:59 Uhr
TV Gunzenhausen meldet sich in Bezirksoberliga zurück

© Sarah Hoffmann

Nach vier Spielzeiten in der Bezirksliga melden sich die "Gunners" nun am Sonntag, 29. September, zurück auf BOL-Niveau, und das gleich mit einem brisanten Derby: Ab 18 Uhr ist die HG Ansbach in der
Dreifachhalle des Simon-Marius-Gymnasiums zu Gast.

Und beim TV fühlen sie sich für das "Projekt BOL", wie es der Trainer nennt, gerüstet. "Grundsätzlich ist es bislang sehr gut gelaufen", sagt Christian Rieger über die Wochen und Monate, nachdem Anfang Mai der doch etwas aus dem Nichts gekommene Aufstieg in die Bezirksoberliga perfekt war. Zur Erinnerung, die Gunzenhäuser beendeten die Saison 2018/19 in der Bezirksliga auf Rang vier; da aber die vor ihnen platzierten Mannschaften nicht aufsteigen wollten oder durften, nutzte eben der TV seine Chance, die er durch den Bayerischen Handball-Verband bekam. Ein Jahr zuvor waren es ja noch die Altmühlstädter gewesen, die als Tabellenzweiter ihr Aufstiegsrecht nicht wahrgenommen hatten.

Zwei Hauptargumente

Doch im Frühjahr 2019 hatte sich die Situation geändert. "Da dieser Aufstieg für die neue Saison ohnehin unser Ziel gewesen wäre, haben wir die Gelegenheit jetzt genutzt. Die Spieler aus den Jugendmannschaften haben ihre Erfahrungen bei den Männern ja schon gesammelt", sagte Trainer Rieger im Mai zu dem Entschluss, nun die Aufstiegsmöglichkeit wahrzunehmen. Denn die nachrückenden Jugendlichen waren eines der beiden Hauptargumente für den Gang in die Bezirksoberliga. Justus Rieger, Jonas Huber, Can Kosar und Max Koller sind der Jugend entwachsen und gehören nun fest zum Männerteam. Zudem werden auch Leopold Teufel und der überaus talentierte Julian Kött, die auch noch in der A-Jugend spielen, zum Herren-Kader gehören.

Das zweite Argument: "Wir haben einige Leute gehalten und verhindert, dass sie mit Anfang 30 in den Ruhestand gehen", sagt Christian Rieger schmunzelnd. Beispielsweise wollte Armin Butz seine Knochen nach vielen harten Jahren am Kreis schonen, hat sich aber nun doch bereiterklärt, weiterzumachen. "Er soll auch die Jungen führen", sagt der TV-Coach, was aber freilich auch für die anderen Routiniers im Team um Kapitän Benjamin Franz gilt.

Da auch Mateusz Albingier – eine der markantesten Stützen der Mannschaft in der Vizemeistersaison 2017/18 und im letzten Jahr aus privaten Gründen kaum dabei – wieder ernsthaft eingreifen will und Jonas Lüther zumindest in der ersten Saisonhälfte wegen eines nicht zustande gekommenen Auslandsaufenthalts an Bord sind, dürften die Zeiten aus der Vorsaison, als mangels Spieler viel zu selten ein vernünftiges Training möglich war, vorbei sein.

So jedenfalls die Hoffnung des Trainers, der auch einen externen Neuzugang vermelden kann. Bastian Saller, 20-Jähriger Linkshänder, hat zuletzt beim ATSV Kelheim (Bezirksliga Ostbayern) gespielt und studiert nun an den Landwirtschaftlichen Lehranstalten in Triesdorf. Zudem engagiert sich Saller auch im Trainerteam bei den B-Junioren. Gegen Ansbach wird der Neuzugang wegen eines Bänderanrisses allerdings noch fehlen.

Unklare Konstellation

Wenn sich das Verletzungspech ansonsten in Grenzen hält, geht Christian Rieger davon aus, dass der Abstiegskampf kein Thema werden wird. Wobei ja vor Rundenstart immer mehr oder weniger unklar ist, wie die Konstellation zum Saisonende ausschauen wird, sprich wie viele Absteiger es in der zwölf Teams zählenden Liga dann tatsächlich geben wird. "Nichts mit dem Abstieg zu tun haben, einen einstelligen Tabellenplatz erreichen", gibt der Trainer als Saisonziel aus.

Eine "Wunderkiste"

Ob zum Auftakt gleich die ersten Punkte im Bereich des Möglichen sind, das kann Rieger nur schwer einschätzen. Denn prinzipiell hält der die Ansbacher für "eine gute Mannschaft in einem toll aufgestellten Verein". Allerdings erwartet er am Sonntag eine "Wunderkiste". Denn die Bezirkshauptstädter hatten schon vor längerem um eine Verlegung des Spiels gebeten, da an diesem Wochenende einige Spiele fehlen würden. Der TV konnte diesem Anliegen nicht entgegenkommen, da laut Rieger kein passender Ersatztermin zu finden war. "Ich erhoffe mir ein schönes Spiel, wir wollen auch gleich das Publikum wieder mitnehmen", sagt deshalb der Coach ganz allgemein vor dem ersten Gunzenhäuser Punktspiel in der Bezirksoberliga seit viereinhalb Jahren. Ein 20:50 wird es eher nicht werden . . .

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