Umgehung Schlungenhof: Erste Ergebnisse vorgelegt

7.7.2019, 06:17 Uhr
Umgehung Schlungenhof: Erste Ergebnisse vorgelegt

© Staatliches Baumt Ansbach

Wie mehrfach berichtet, wird seit einigen Jahren in Gunzenhausen kontrovers über eine Ortsumgehung von Schlungenhof diskutiert. Anwohner in Schlungenhof hoffen auf eine Entlastung, während Bewohner in Laubenzedel Neubelastungen durch eine Ortsumgehung von Schlungenhof befürchten.

Um Anliegen und Ängste der gesamten Bürgerschaft offen zu diskutieren, hatten die verantwortlichen Planer des Staatlichen Bauamts in Ansbach Vertreter der betroffenen Ortsteile im Rahmen der Bürgerbeteiligung in die Planungen eingebunden. In einer Arbeitsgruppe hatten Bürger gemeinsam mit Behördenvertretern in der Vergangenheit Variantenvorschläge entwickelt und diskutiert.

Nun wurde der Austausch in der Arbeitsgruppe fortgesetzt. Dabei stellten die Planer die Untersuchungsergebnisse für jene Varianten vor, die grundsätzlich realisierbar erscheinen und die zum Teil aus Bürgervorschlägen hervorgingen.

Gutachter informierten

Erste belastbare Ergebnisse zur Verkehrswirksamkeit, zur Schallbelastung und den Auswirkungen auf die Umweltschutzgüter durch die ausgearbeiteten Varianten wurden von den beauftragten Fachgutachtern vorgestellt. Die Untersuchungen laufen noch und werden weiter fortgesetzt.

Nicht weiter verfolgt werden konnten jene Vorschläge, die eine Untertunnelung oder Überbrückung des Altmühlsees im Westen von Schlungenhof vorsahen, heißt es in der Mitteilung weiter. Auch wenn die Verkehrswirksamkeit beachtlich wäre, seien sie gegenüber anderen Varianten mit erheblichen negativen Auswirkungen auf Naturschutz (unter anderem FFH-Gebiete), Tourismus und technische Einrichtungen des Altmühlsees verbunden.

"Diese Vorschläge haben auf den ersten Blick gute verkehrliche Wirkungen. Wir als Staatliches Bauamt müssen allerdings eine Variante finden, die auch Chancen auf Realisierung hat. Das haben wir gemeinsam mit Fachgutachtern und maßgeblichen Institutionen geprüft. Es ist nicht zu erwarten, dass für diese Vorschläge eine Genehmigung zu erreichen ist, deshalb mussten wir uns davon verabschieden", so Werner Ott, leitender Planer vom Staatlichen Bauamt.

Das Gleiche gilt nach seinen Worten auch für die so genannte Westtangente, ein Variantenvorschlag, der eine großräumige Umgehung im Westen des Altmühlsees vorsah. Auch dieser Vorschlag wurde von den Fachplanern als sehr kritisch und als nicht umsetzbar eingeschätzt, unter anderem wegen zu hohem Flächenverbrauch und massiven Eingriffen in Natur und Landschaft.

In der Arbeitsgruppe wurde zudem über die Untersuchungskriterien für die weitere Variantenprüfung intensiv diskutiert. Schließlich wurden in der mehrstündigen Sitzung auch Landschaftsgestaltungsideen für einen verbesserten Schallschutz aus einem Seminar der Technischen Universität München zu den unterschiedlichen Trassenverläufen vorgestellt und besprochen.

Die Teilnehmer der Arbeitsgruppe kamen überein, dass ein weiteres Treffen der Arbeitsgruppe im September stattfinden soll, um die umfangreichen Planungsergebnisse zu besprechen. Auch der Stadtrat in Gunzenhausen soll danach informiert werden.

Eingehende Prüfung

Welche Varianten sind noch im Rennen? Die Karte zeigt jene Varianten, die nach eingehender Prüfung durch die Gutachter realisierbar erscheinen. Alle angedachten Ortsumfahrungen von Schlungenhof weisen einen S-förmigen Verlauf auf. Als zentrales "Scharnier" dient den Planern der Gelenkpunkt, an dem unterschiedliche Trassensegmente kombiniert werden können. Die besten verkehrlichen Wirkungen haben Varianten, die bei Schlungenhof weit im Westen an die B 466 anschließen.

Nördlich des Gelenkpunkts sehen die Varianten teilweise eine Bündelung mit der bestehenden Bahntrasse vor. Auch die sogenannte Nullvariante – also das Belassen der Bundesstraße 13 durch Schlungenhof – wird weiter geprüft.

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