Verkehrskonferenz der Gemeinden in Wachstein

23.11.2017, 12:30 Uhr
Verkehrskonferenz der Gemeinden in Wachstein

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Zu dem Treffen hatte Westphal die altmühlfränkischen Gemeindeoberhäupter und weitere Veranwortliche aus dem Landkreis eingeladen, um einen aktuellen Überblick über die Situation der Straßen in der hiesigen Region zu geben, die bevorstehenden Maßnahmen vorzustellen (wir berichteten) und die Wünsche der einzelnen Ortschaften einzusammeln. Hierbei ließ König wissen, dass man in Theilenhofen und Dornhausen nicht überall glücklich ist mit den als "Weiterer Bedarf mit Planungsrecht" eingestuften Ortsumfahrungen ist.

Begründend nannte er die in Theilenhofen kurz vor dem Abschluss stehende und in Dornhausen direkt bevorstehende Dorferneuerung mit Flurneuordnung. Diese Maßnahmen könnten mit möglichen Umgehungsstraßen kollidieren. Es sei für die Landwirte nicht gut, wenn die Felder neu geordnet würden, und einige Jahre später sei dies dann wieder veraltet. "Dann geht die Sache von Neuem los. Das wollen nicht alle", sagte König. Für die Flurneuordnung müsse man wissen, welche Trasse man braucht.

Verblüffte Gesichter

Der Standpunkt Königs sorgte bei dem Treffen für Verblüffung, wird behördlicherseits und in der Politik doch angenommen, dass die Bürger Umgehungsstraßen wollen, die den Verkehr aus den Orten heraushalten und mehr Lebensqualität mit sich bringen. Auch steht eine verbesserte Verkehrsachse zwischen Ansbach und Ingolstadt auf der Agenda. Hinzu kommt, dass die Wirtschaft im Landkreis auf eine schnellere Anbindung zur Autobahn A9 pocht.

Bauamtschef Heinrich Schmidt merkte zu Königs Äußerungen an, dass noch etliche Jahre ins Land streichen werden, bis die Ortsumgehungen von Theilenhofen und Dornhausen spruchreif werden. Für ihn wäre es sinnvoll, sich im Vorfeld zusammenzusetzen und gemeinsam ein tragbares Konzept zu erarbeiten. So sah es auch Wolfgang Neukirchner als Vertreter des Amts für Ländliche Entwicklung, der eine enge Zusammenarbeit zusicherte. Er nannte als aktuelles Beispiel die Gemeinde Unterschwaningen, wo es in Sachen Umgehung "sehr gut gelaufen" sei. Auch Manuel Westphal schlug einen runden Tisch vor mit dem Ziel, gemeinsam mit den vom B-13-Ausbau tangierten Kommunen einen für alle gangbaren Weg zu finden.

Keine Turbulenzen rief bei dem Treffen in Wachstein der Wunsch des Geilsheimer Ortssprechers Dieter Schröder nach einer verbesserten Anbindung seines Heimatorts in Richtung Osteim und Wassertrüdingen hervor. Bauamtsleiter Schmidt merkte hierzu allerdings an, dass mit einer Verbreiterung auch Grunderwerb einhergeht, "und da beißen wir wenn des dumm geht auf Granit".

Der stellvertretende Treuchtlinger Bürgermeister Richard Zäh äußerte den Wunsch, dass bei der Ortsumgehung von Dietfurt (B 2) eine Variante genommen wird, "die nicht zu sehr viel Fläche verbraucht". Er appellierte auch als Landwirt, eine "vernünftige Lösung zu finden", die auch dem Naturschutz zuträglich sei. Für einen zeitnahen Ausbau der Ortsdurchfahrt von Hechlingen am See, am besten im Rahmen der anstehenden Dorferneuerung, sprach sich die Heidenheimer Bürgermeisterin Susanne Feller aus.

Wunsch aus Gunzenhausen

Der Gunzenhäuser Rathauschef Karl-Heinz Fitz begrüßte den vom Bauamt geplanten Radweg entlang der Staatsstraße zwischen Rehenbühl und Frickenfelden. Er bat allerdings darum, den Gunzenhäuser Stadtteil ab der Einmündung der Ortsverbindungsstraße in die Staatsstraße mit anzuschließen. Eventuell würde sich die Stadt hier beteiligen. In punkto Ortsumgehungen sagte Fitz, dass damit im Stadtteil Unterasbach durchaus Einverständnis besteht. Die B 13 werde als Achse gewünscht und Umgehungsstraßen verbesserten den Verkehrsfluss deutlich.

Der Gnotzheimer Bürgermeister Josef Weiß sieht eine Ortsumfahrung seines Heimatorts "noch in weiter Ferne". Er wünschte daher in absehbarer zeit eine Ampelanlage in der Ortsmitte, damit der Verkehr hier geordneter fließt und die stark befahrene Ortsdurchfahrt der Bundesstraße 466 von den Fußgängern leichter überquert werden kann.

Lobende Worte fand Haundorfs Bürgermeister Karl Hertlein für den erfolgten Ausbau der Obererlbacher Ortsdurchfahrt (B 466). Er appellierte, die schon lange diskutierte Umgehungsstraße des Orts nicht aus den Augen zu verlieren und in der Bedarfsfortschreibung zu belassen. Hertlein merkte in diesem Zusammenhang an, dass auch die B 466 immer mehr von Mautvermeidern genutzt wird. Gut war für ihn der Bau des Radwegs entlang der Bundesstraße Richtung Brand. Wünschenswert sei auch ein extra Weg für Radfahrer in Richtung Wassermungenau.

Dass auf der Ortsdurchfahrt der B 466 durch Ostheim viel zu schnell gefahren wird, ist dem Westheimer Bürgermeister Helmut Schindler ein Dorn im Auge. Bauamtsleiter Schmidt konnte allerdings nicht viel Hoffnung auf die von Schindler gewünschte Geschwindigkeitsbeschränkung machen: "Hier ist die Verkehrsbehörde zuständig und ich weiß, das wird nur ganz selten gemacht." Einige Jurabürgermeister wünschten, dass die Straßenverbindung Richtung Oberbayern verbessert wird und der Weißenburger Oberbürgermeister Jürgen Schröppel legte den Verantwortlichen den Ausbau der zum Teil gefährlichen Straße Richtung Oberhochstatt ans Herz.

Initiator Manuel Westphal versicherte, dass die geäußerten Anliegen bei den zuständigen Stellen vorgebracht werden. Er hat vor, die nächste Verkehrskonferenz spätestens in zwei Jahren zu terminieren.

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