Vertrauen in eigene Stärke

23.7.2010, 11:46 Uhr
Vertrauen in eigene Stärke

Dirk von Vopelius äußerte in Anwe­senheit von rund 60 Unternehmern und Kommunalpolitikern aus den sechs westmittelfränkischen IHK-Gremien, „eine Zeit ohne Krise wer­den wir wohl in Reinkultur nie mehr erleben“. Die Pessimisten hätten Kon­junktur und die „nächste Blase wird schon aufgepumpt“. Die Weltwirt­schaft werde immer komplexer und die Verwerfungen nähmen zu. Ganze Branchen würden von der Bildfläche verschwinden. Der Präsident: „Was die meisten Menschen für die Gegen­wart halten, das ist schon Vergangen­heit.“ Und dennoch hat Dirk von Vo­pelius einen Rat für die Zweifler: „Si­cherheit gibt uns letztlich nur das Vertrauen ins Leben, in den göttlichen Plan, in die Mitmenschen und in die eigenen Stärken.“

Der IHK-Präsident aus Nürnberg sieht drei Säulen, die ganz wichtig sind: den Standort, die Jugend und die Rückkehr zu den „ehrbaren Kauf­mannstugenden“. Das Bekenntnis zum Standort Mittelfranken könne nur „Metropolregion Nürnberg“ hei­ßen. Auch wenn das heute noch man­chen Unternehmern und Kommunal­politikern schwer falle, bei der heu­tigen weltwirtschaftlichen Konstella­tion gebe es dazu keine Alternative. Westmittelfranken könne eine eigene Identität nicht neben oder gegen Nürnberg aufbauen, sondern nur in der Metropolregion. Die Regionen be­fänden sich heute schon in einem „gnadenlosen Wettbewerb“. Zudem stehe ein großer Fachkräftemangel bevor. „Die Menschen können sich“, so Dirk von Vopelius, „zu einer Region hinwenden, sie können sich aber auch von ihr abwenden.“ Die Unternehmen müssten mehr als bisher das Logo der Metropolregion in ihrer werblichen Darstellung mit sich führen.

Vertrauen in eigene Stärke

Der Präsident hat einen „stabilen Bodensatz“ von jungen Leuten ausge­macht, „die keiner haben will“. In Zu­kunft jedoch gebe es zu wenig Fach­kräfte und von daher sei es dienlich, die Messlatte etwas niedriger zu hän­gen. „Geben Sie den jungen Menschen eine Chance, vertrauen Sie drauf, dass jene es in der Praxis schaffen, die in der Schulzeit kein Erfolgserlebnis hatten“, sagte von Vopelius.
  Sein Appell an die Unternehmer, die in schwierigen Zeiten unsicher gewor­den sind: „Die Optimisten irren sich genau so oft wie die Pessimisten, aber sie haben mehr Freude dabei.“ Baron Robert von Süsskind und sei­ne Frau Sabine hatten Gelegenheit, ihren schönen Schlosspark den Gäs­ten vorzustellen.Der Landschaftspark soll in den nächsten Jahren von 12 auf 26 Hektar erweitert werden. Stolz sind die beiden Schlossbesitzer, dass sie mit dem „Deutschen Gartenbuch­preis“ bundesweite Aufmerksamkeit geweckt haben. Der Baron sieht Chan­cen für einen Gartentourismus. Schon jetzt würden die 32 bayerischen Gär­ten gemeinsam werben. Abschließend sang Robert von Süsskind noch ein Loblied auf die Entwicklungsregion Hesselberg, die bayernweit hervorra­gend bewertet werde.

Organisiert hatte den Sommeremp­fang der Geschäftsführer der Außen­stelle Ansbach, Gerhard Fuchs. Er und IHK-Geschäftsführer Matthias Lötzsch von der Nürnberger Zentrale konnten mit der SPD-Landtagsabge­ordnete Christa Naaß aus Haundorf-Obererlbach, Bezirksrat Alexander Küßwetter aus Ehingen, den Ansba­cher Landrat Rudolf Schwemmbauer, die Bürgermeister Friedrich Walter aus Unterschwaningen, Uwe Sinn aus Pappenheim und Günther Babel aus Wassertrüdingen das Glas erheben. Aus Gunzenhausen waren u.a. der städtische Wirtschaftsreferent Andre­as Zuber,die Gremiumsmitglieder Axel Lüther, Klaus Horrolt, Wolfgang Pen­delin (Loos International), Andre Bau­mann (verpa), Harald Braun und Wolf­gang Zuber zugegen. Der Vorsitzende der Gunzenhäuser Wirtschaftsjuni­oren, Alexander Hüttl, nutzte ebenfalls die Gelegenheit, sich mit dem Präsi­denten auszutauschen. Den Vertretern aus Westmittelfranken stand als Ge­sprächspartnerin auch Karin Bucher, die Leiterin der IHK-Geschäftsbe­reichs Standortpolitik und Unterneh­mensförderung, zur Verfügung.

Für die Unterhaltung war ebenfalls gesorgt: das „Raumberger Ensemble“ (mit Heinz Horst) musizierte dezent und das „Thanner Bauernballett (mit dem Bechhöfer Bürgermeister Helmut Schnotz an der Spitze) strapazierte die Lachmuskeln.