Volker Sanwald verlässt Gunzenhäuser Stadtrat

26.5.2019, 08:00 Uhr
Volker Sanwald verlässt Gunzenhäuser Stadtrat

© Marianne Natalis

Einen "guten Draht zur jungen Generation" bescheinigte Fitz dem CSU-Politiker, und für deren Belange habe er sich in den vergangenen elf Jahren "massiv" im Gremium eingebracht. Darüber hinaus habe er "die Bedeutung von Geselligkeit und Gemeinschaft stets im Blick" gehabt. Ein großes Anliegen war Sanwald die Neuausrichtung der Gunzenhäuser Kirchweih, hierfür habe er sich nicht nur im Stadtrat stark gemacht, sondern beispielsweise auch die Kerwabuam und -madli mit auf den Weg gebracht.

Beruf und Leidenschaft gleichermaßen ist ihm der Tourismus. Seine Erfahrungen in dieser Branche waren für die Arbeit im Stadtrat laut Fitz "sehr wertvoll", gleiches gelte für das unternehmerische Denken. Darüber hinaus war Sport ein wichtiges Thema für Sanwald.

Inspiriert durch die Lederhose, die Sanwald auch an seinem letzten Tag im Gunzenhäuser Stadtrat trug, verglich Pappler Sanwalds Stadtratstätigkeit mit der Bergsteigerei. So mancher Gipfel sei gemeinsam erklommen worden, es gab aber auch Abstürze. Pappler erinnerte an die gelungene Neuausrichtung der Kirchweih einerseits, und den Limesturm andererseits, mit dem die CSU-Fraktion "ins Tal gepurzelt" sei.

Pappler hat Sanwald immer als "relativ ungeduldig" erlebt, ihm sei es in der Politik "nie schnell genug gegangen". Taktieren sei nicht seine Sache gewesen, vielmehr habe ihn das, was ihm an Herzen liege, angetrieben. Und da sei er dann auch nicht von seiner Haltung abgewichen, auch wenn er damit von der Fraktionsmeinung abwich.

Sichtlich gerührt hörte sich Sanwald die lobenden Worte an. Es sei ihm eine Ehre gewesen, diesem Gremium anzugehören, betonte der scheidende Stadtrat. Nun aber könne er die Anforderungen des Amts nicht mehr mit den Belangen von Beruf und Familie, vor allem mit der Geburt seines Sohnes vor elf Wochen, verbinden.

Bei Fitz und den Stadtratskollegen stieß er damit auf volles Verständnis. Das Ehrenamt verlange "wahnsinnig viel Engagement", so der Bürgermeister, das werde von der Bevölkerung "oft unterschätzt". Es verlange vor allem auch viel Präsenz, was gerade für Unternehmer schwierig sei. Dass die Wertschätzung für die Leistung der Stadträte in der Bevölkerung "leider etwas verloren" geht, schmerzt Fitz. Niemand mache sich Entscheidungen – wie etwa die zum Schwammspinner – leicht. Wenn man anschließend dafür "blöd angeredet wird", fördere das nicht eben die Motivation.

Im Anschluss wurde Nachrücker Edwin Habermeyer als neues Mitglied des Stadtrats vereidigt. Habermeyer ist kein Neuling im Stadtrat, vertritt er dort doch bereits seit 2002 als Ortssprecher die Belange der Oberasbacher Bevölkerung. Er wird, wie sein Vorgänger Sanwald, Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Kultur und im Personalausschuss des Stadtrats.

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