Vortrag in Weißenburg: Was tun gegen die Plastikflut?

28.2.2017, 06:00 Uhr
Vortrag in Weißenburg: Was tun gegen die Plastikflut?

© Foto: PR

Die örtlichen "Kneippianer" feiern in diesem Jahr ihr 90-jähriges Bestehen. "Aus diesem Anlass haben wir ein besonders umfangreiches Veranstaltungspaket geschnürt", sagt die Vorsitzende des Vereins, Doris Eisenbrand. Einer der Höhepunkte: Die Bestsellerautorin Nadine Schubert stellt am Samstag, 18. März im Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF, Bergerstraße 2-4) ihr überaus erfolgreiches Buch "Besser Leben ohne Plastik" vor – und zeigt gleich anschließend in einem Workshop, wie das in der Praxis funktionieren kann.

Drei Jahre ohne Müll

Nadine Schubert lebt mit ihrer Familie in Unterfranken und verzichtet seit über drei Jahren auf Plastikverpackungen in sämtlichen Lebensbereichen. Eine Reportage über Umweltverschmutzung und Gesundheitsgefahren durch Plastik hatten die zweifache Mutter zum Umdenken bewegt. "Vor allem bei Lebensmitteln wollte ich auf Verpackungen aus Kunststoff verzichten", sagt sie. Recht schnell habe sich das dann auf den gesamten Haushalt ausgedehnt.

Es sind Bilder wie das der Schildkröte, der Retter einen Plastik-Strohhalm aus der Nase ziehen, die Gänsehaut bei der 35-Jährigen verursachen. Immer wieder versucht eine Umweltaktivistin, den Strohhalm mit einer Zange zu packen, immer wieder rutscht die Zange ab. Das Tier leidet Qualen, blutet. Am Ende halten die Retter ein knapp 20 Zentimeter langes Stück Kunststoff in den Händen. "Was tun wir eigentlich?", kommentierte Schubert das Video der Rettungsaktion auf Facebook. Tausende von Usern sind ebenso erschüttert und kommentieren mit Beiträgen wie "Das größte Problem dieser Erde ist der Mensch."

"Das macht uns krank"

Freilich gibt es bei uns keine Schildkröten. Aber auch Fische in unseren Gewässern sind massiv gefährdet: Freilebende Forellen etwa sind laut aktuellen Studien massiv mit Mikroplastik belastet. Außerdem schwimmen kleinste, unsichtbare Kunststoffpartikel im Trinkwasser. Schubert sagt: "Wir atmen, essen und trinken Plastik. Immer und überall. Und das macht uns krank. Diesen Teufelskreis haben wir verschuldet, und damit muss Schluss sein." Schubert ist eine gefragte Rednerin. Nicht selten ist sie Gast in renommierten Fernsehsendungen, etwa bei "Wir in Bayern" oder im ZDF-Morgenmagazin.

In ihrem Vortrag geht Nadine Schubert auf die Auswirkungen von Plastik auf Umwelt und Gesundheit ein. Beliebt sind aber vor allem ihre Praxistipps, dank derer jeder ganz einfach Plastik vermeiden kann. Der Einstieg ist nicht schwer und das Tempo bestimmt jeder selbst. Schubert macht klar: "Niemand muss Plastik kaufen. Man muss nur die Alternativen kennen. Und das ist gar nicht so kompliziert, wie viele denken."

Nadine Schuberts etwa 90-minütiger Vortrag für den Kneipp-Verein beginnt am 18. März um 9.30 Uhr; um 11.30 Uhr beginnt der zweistündige Workshop, für den eine Anmeldung (bis spätestens 7. März) in der Einhorn-Apotheke (Telefon 09141/ 2307, E-Mail: einhorn-apotheke@gmx.de) unbedingt erforderlich ist. Der Eintritt für den Vortrag kostet 7,50 Euro, die Teilnahme am Workshop 25 Euro (inklusive Imbiss), Kombipreis: 30 Euro.

Keine Kommentare