Wassertrüdingen: Abschied von Günther Babel

26.10.2018, 06:41 Uhr
Wassertrüdingen: Abschied von Günther Babel

© Foto: Peter Tippl

Den Festakt eröffneten die von Babel hoch geschätzten "Wörnitz-Russen" mit dem Lied "Fränkischer Wind". Breit hieß knapp 50 Gäste aus Politik, Kirche, Schule und Gesellschaft willkommen, von der Stadtverwaltung war nur Geschäftsleiter Peter Schubert anwesend. Die amtierende Bürgermeisterin zeichnete den Weg von Günther Babel aus dem elterlichen Betrieb zu den Landwirtschaftlichen Lehranstalten in Triesdorf bis zum stellvertretenden Schulleiter nach, gefolgt von sechs Jahren als Abgeordneter des Bayerischen Landtags und von 2008 bis zum 30. September 2018 als 1. Bürgermeister der Stadt Wassertrüdingen, hinzu kamen zahlreiche Ehrenämter.

"Dienst an den Bürgern"

Babel habe sein Amt als "Dienst an den Bürgern" verstanden. Feuerwehrfahrzeuge wurden beschafft, Radl-Hotel und Museum "Fluvius" erstellt, das Wörnitz-Flussbad oder der Sonnenuhrenpark gebaut. Mensa und Grundschule und der erfolgreiche Zuschlag für die Landesgartenschau waren weitere Eckpunkte seiner Ära. In den Dank für die geleistete Arbeit müsse Ehefrau Friedlinde Babel einbezogen werden.

Für Landrat Dr. Jürgen Ludwig verliert der Landkreis Ansbach ein profiliertes, fachkundiges und erfolgreiches Stadtoberhaupt einer großen Kommune, dessen Wissen, Erfahrung und Kontakte zukünftig fehlen. Das Ende der Amtszeit stelle einen markanten Einschnitt für Stadt, Region und Landkreis dar. Der Landrat erinnerte an die Veranstaltung zur Flüchtlingswelle im Oktober 2015, die wegen des großen Andrangs in die Stadtkirche verlegt wurde. Stolz sein dürfe Günther Babel auf das mit hohem körperlichem und mentalem Kraftaufwand Geleistete. Führen, Anschieben und Aushalten prägten dieses Amt, auch wenn persönliche Angriffe ein gewisses Maß überstiegen, mahnte der Landrat. In der Stimmungslage zwischen "Gott sei Dank gesund" und "schade" bewegte sich Dekan Hermann Rummel, denn er vermisse Günther Babels offenes Ohr für die Kirchen und den "kleinen Dienstweg". Rummel erinnerte an viele schöne Projekte und die Diskussion um die Christus-Statue. "Es ehre eine Stadt, dass hier auf die Kirchen gehört wurde", betonte der Dekan.

Zu seinen "spannendsten und bewegendsten Jahren" gehörte das Bürgermeisteramt in Wassertrüdingen, führte Günther Babel aus. Er habe gerne für seine Heimatstadt und Region gearbeitet. Er streifte den Bau von Kindertagesstätten, das Feuerwehrwesen, die Teilnahme am barrierefreien Bayern, die Städtebauförderung und Dorferneuerung, Kultur- und Freizeitveranstaltungen und die erfolgreiche Bewerbung für die Landesgartenschau, deren Planung und Umsetzung er gerne noch bis zum Ende begleitet hätte.

Zeit für Familie und Hobbys

Aus gesundheitlichen Gründen habe er im Mai um die Versetzung in den Ruhestand gebeten. In guten und weniger guten Zeiten, aber immer mit ganzem Herzen, habe er das Amt ausgeübt, das ihm viel bedeutet habe. Babel bedankte sich bei allen Bürgern, den ehrenamtlich Aktiven, bei Kirchen, Schulen und Behörden, bei beiden Bürgermeistern für die Vertretung, den Mitarbeitern der Verwaltung und städtischen Einrichtungen und wünschte seinem Nachfolger ein "glückliches Händchen" für die Stadt. "Nachholbedarf" für Familie, Hobbys und Freizeit nannte der 66-jährige Günther Babel als Zukunftspläne, er wolle weitere Fahrradtouren in der fränkisch-schwäbischen Heimatregion unternehmen.

Eine gesonderte Verabschiedung aus dem Kreistag wird laut Landrat Jürgen Ludwig nach der Entscheidung des Kreistags am 14. Dezember erfolgen. Babels Amt im Verwaltungsrat der Sparkasse Ansbach wird nach der Wahl in Wassertrüdingen vom neuen Bürgermeister übernommen.

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