Wolframs-Eschenbach: "Vorbilder für die Jugend"

23.10.2017, 08:09 Uhr
Wolframs-Eschenbach:

© Horst Kuhn

In seiner Laudatio verwies Bürgermeister Michael Dörr darauf, dass der Trend, sich in die eigenen vier Wände zurückzuziehen, derzeit leider schon in vielen Bereichen unserer Gesellschaft Einzug gehalten habe. Vereine hätten Probleme, die Vorstandsposten zu besetzen, die politischen Parteien verzeichneten seit langem einen nicht zu stoppenden Mitgliederschwund und viele familiengeführte Unternehmen fänden keine Nachfolger und werden deshalb nicht fortgeführt.

"Eine Gesellschaft wie in unserer ländlich geprägten Stadt Wolframs-Eschenbach kann aber nur dauerhaft funktionieren, wenn es Bürger gibt, die sich für das so genannte Gemeinwohl einbringen, das heißt zum Wohlergehen aller Bürgerinnen und Bürger", betonte der Rathauschef. Was wären die vielen Einrichtungen in der Stadt, sei es der Kindergarten, die Kirchengemeinde, die kirchlich-städtische Bücherei, die Volkshochschule, die städtischen Feuerwehren und Jagdgenossenschaften, die vielen Vereine, Verbände und Parteien ohne das ehrenamtliche Wirken und den persönlichen Einsatz von Bürgerinnen und Bürgern?

Ein Lob sprach Bürgermeister Dörr den Wolframs-Eschenbacher Unternehmern aus, die durch das bewusste Inkaufnehmen des unternehmerischen Risikos und durch höchsten persönlichen Einsatz dauerhaft sichere Arbeitsplätze am Ort schafften und durch Investitionen für Arbeitsplätze, aber auch für Ausbildungsplätze sorgten. Besonders erwähnte das Stadtoberhaupt den Familienzusammenhalt und meinte damit die Mütter, Schwiegertöchter und Kinder, die über Jahre, manchmal auch Jahrzehnte aufopferungsvoll nahe Angehörige pflegen.

Die in der Stadt und den Ortsteilen lebenden jungen Menschen ermunterte Bürgermeister Dörr, im Ehrenamt tätig zu sein. Das könne ihnen bei einer beruflichen Veränderung von Nutzen sein. Er bedankte sich bei allen zu Ehrenden für ihr großes Engagement und ihren außerordentlichen Einsatz: "Sie sind Vorbilder für unsere Jugend und ihre Mitmenschen. Ich darf Ihnen allen weiterhin viel Gesundheit und viel Kraft für Ihre vielfältigen und umfangreichen Aufgaben wünschen."

Wolframs-Eschenbach:

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Musikalisch ausgestaltet wurde der Bürgerempfang von den beiden Akkordeonisten Tatjana Waityschyn und Patrick Ciolek von der Musikschule Rezat-Mönchswald. Bei der Übergabe der Bürgermedaille und der Ehrenbriefe wurde Dörr von seinem Stellvertreter Johann Schlackl unterstützt. Die Übergabe erfolgte in den Gruppen Gewerbe, Pflege und Soziales, Institution und Vereine. Ferner erfolgte die Verleihung der Bürgermedaille in Gold und Silber mit einer Urkunde (siehe auch eigenen Bericht).

Die Bürgermedaille der Stadt Wolframs-Eschenbach in Silber samt Urkunde wurde überreicht an: Waldtraud Burger-Dreyling, Heinrich Geidner, Franz Schuster, Alfred Wechsler und Josef Werner.

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Den Ehrenbrief "Gewerbe" erhielten: Günter Balbach, Josef Dörr, Gertraud Dörr-Katheder, Reinhold Ebersberger, Brigitte Lauffer, Rudolf Obenhofer, Franziska Seitz und Gisela Seitz-Eberlin. Den Ehrenbrief für "Pflege und Soziales" ging an: Maria Böhmländer, Anna Kocher, Inge Seitz, Elisabeth Weeger (alle Blutspendedienst), Hildegard Dietrich, Ute Ebersberger-Oguzan, Sofie Horndasch und Doris Kolarsch (alle Pflege von Angehörigen).

Den Ehrenbrief auf dem Gebiet "Institution" erhielten: Anton Einzinger, Günther Gloß, Martin Heinritz, Theresia Kötzel und Josef Messerer. Für ihr Engagement in den Vereinen wurden ausgezeichnet: Georg Achinger, Theresia Kopp, Ulrike Schneider, Wolfram Weiß (alle SpVgg-DJK), Helene Lederer, Marianne Santin (beide Gesangverein Frohsinn 1860), Sylvia Geidner, Mathilde Künzel (beide Kolpingfamilie), Gerhard Hausleitner, Heinrich Strohmeier (beide CSU-Ortsverband), Elisabeth Arnold (Obst- und Gartenbauverein), Fritz Netter (Reservisten- und Kriegerkameradschaft, Johann Gehret (Hotzenplotz), Franz Rathgeber (KaGe Minnesänger) und Rosa Zeller (Gewerbeverband).

An den vor wenigen Monaten verstorbenen Friedrich Dörr, der sich als Vorsitzender für die Aufgaben und Ziele des VdK-Ortsverbands stark machte, erfolgte posthum die Übergabe des Ehrenbriefs, den Sohn Gerhard in Empfang nahm.

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