Wolframstadt bekommt Literaturweg

10.10.2014, 19:30 Uhr
Wolframstadt bekommt Literaturweg

© Schachameyer

Landschaftsarchitektin Lucia Ermisch vom Rother Landschaftsarchitekturbüro Ermisch & Partner, mit dem die Stadt Wolframs-Eschenbach schon häufig zusammengearbeitet hat, stellte eine erste Planung vor. Ermisch rief in Erinnerung, dass es sich bei diesem Projekt um ein weiteres Element des aus dem Jahr 2006 stammenden Grund- und Erlebniskonzepts für Wolframs-Eschenbachs Altstadt handelt, auf dem auch die Einrichtung des Ritterspielplatzes sowie die Umgestaltung des Areals um das Kriegerdenkmal am Unteren Tor fußten.

Teile des 1992/93 angelegten Rundgangs befinden sich laut Bürgermeister Michael Dörr in keinem ansehnlichen Zustand, insbesondere im westlichen Bereich wächst der Weg regelrecht zu, Dörr zeigte entsprechende Lichtbilder vom Ist-Zustand. Die rund 1,2 Kilometer lange Strecke soll in einen „behindertengerechten Kurzwanderweg“, so Dörr, mit einem integrierten „Literaturweg Franken“ mit elf Infotafel-Stationen umgewandelt werden. „Literaturweg Franken“ bedeutet, dass es in den Texten der Infotafeln entweder um Franken gehen soll oder der Autor Franke ist.

Start und Ende des Literaturwegs, so sehen es die Pläne von Landschaftsarchitektin Lucia Ermisch vor, soll am Wolfram-von-Eschenbach-Museum in der Altstadt sein. Auf einer Strecke von circa 550 Metern soll der mit einer Breite von zwei Metern vorgesehene Rundweg von einem Graniteinzeiler eingefasst werden. Schräg gegenüber des Bürgerturms, wo ein steiler Fußweg zur Richard-Wagner-Straße hinaufführt, ist eine Sitzgruppe in der Nische vorgesehen.

Der Teilabschnitt im westlichen Stadtgrabenbereich soll mit acht Lampen ausgeleuchtet werden, damit der Weg ganzjährig benutzbar wird. Etwas abgeflacht wird das Gelände beim Sankt-Stilla-Kindergarten. Die Gesamtkosten schätzt Ermisch auf rund 220 000 Euro, wobei von der Regierung von Mittelfranken bereits signalisiert wurde, dass ein Zuschuss in Höhe von 60 Prozent der Kosten möglich wäre.

Stadtrat Helmut Arndt kritisierte im Rahmen der Diskussion, dass eine Entwässerung für den Bereich im westlichen Stadtgraben nicht vorgesehen sei. Eine solche wäre nach Ansicht des Stadtrats aber unbedingt notwendig. Ein „Stabilizer“ (organisches Wasserbindemittel), den Ermisch in die Deckschicht des Weges mit einbauen will, allein helfe da nicht. „Es wäre sinnvoller, eine Drainage mit einem Sickerrohr zu legen, sonst bekommen wir keine Trockenheit und hätten eine Dauerbaustelle“, so Arndt.

Kritisch wurde von den Stadträten auch gesehen, dass der Einbau einer Sitzgruppe in dieser Nische die ohnehin steile Böschung noch verschärfen würde. Es wurde angeregt, diesen Bereich der Planung noch einmal zu überarbeiten und dabei auch den Weg aus dem Stadtgraben hinauf zur Straße mit einzubeziehen. Stadträtin Brigitta Heckel wies darauf hin, dass der Weg breit genug sein sollte, dass zwei Rollstühle oder Kinderwägen einander ungehindert passieren können.

Ermisch wurde beauftragt, die Anregungen in die Planung einzuarbeiten, insbesondere eine Entwässerung für den westlichen Abschnitt. Stadtrat Heinrich Geidner monierte, die Kostenschätzung sei nicht mit den übrigen Unterlagen zu diesem Projekt verteilt worden. Diese soll nun nach Überarbeitung der gesamten Planung ausgehändigt werden. Abschließend regte Arndt an, den Kulturausschuss der Stadt an der Ausarbeitung der Inhalte für den Literaturweg zu beteiligen. Von einer Arbeitsgruppe, die sich bereits intensiv damit befasste, liegen offenbar bereits detaillierte Textvorschläge vor.

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