Heftiger Wintereinbruch steht bevor: "Passiert nur ein paar Mal in Meteorologen-Leben"

5.2.2021, 14:09 Uhr
Die Wettermodelle berechnen sehr große Neuschneemengen. Auch im Flachland sind örtlich 20 bis 40 Zentimeter Schnee denkbar.

© WetterOnline/WetterOnline Meteorologische Dienstleistungen GmbH/obs Die Wettermodelle berechnen sehr große Neuschneemengen. Auch im Flachland sind örtlich 20 bis 40 Zentimeter Schnee denkbar.

Wetterstatus: Es ist kompliziert! In Deutschland bahnen sich zwei völlig unterschiedliche Wetterlagen an. Vor allem am Wochenende drohen für einige Teile des Landes schwere Unwetter.

Komplexe Wetterlage in Deutschland: "Passiert nur ein paar Mal im Leben"

"Dann bauen sich auf sehr engem Raum extreme Temperaturunterschiede auf", so Andreas Friedrich, Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Eine solche kleinräumige Konstellation sei sehr selten: "Das passiert nur ein paar Mal in einem Meteorologen-Leben." Vergleichbar sei etwa der extreme Schneefall im Winter 1978/79.

Möglich wird diese seltene Situation durch zwei verschiedene Luftmassen. In den Norden und Osten Deutschlands drückt polare Kaltluft, die für Dauerfrost, örtlich 30 Zentimeter Neuschnee und Temperaturen von fast -20 Grad sorgt. Laut Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterportal wetter.net rechne man mit bis zu 60 Zentimeter Neuschnee zwischen Hamburg und Berlin.

Wetter im Süden ganz anders als im Norden Deutschlands

Auch Eisregen ist möglich - und damit extreme Glätte, so Friedrich. Ebenso Eispanzer an Hochspannungsleitungen, die durch den Wind ins Schwingen geraten, gehören zu den möglichen Unwetterfolgen.

Ganz anders sieht es hingegen im Süden und Westen aus: Hier strömt aus dem Sahara-Raum milde und sehr feuchte Luft in das Land, wie der DWD erklärt. Das sorgt in diesen Landesteilen für geradezu frühlingshafte Temperaturen von bis zu 12 Grad. An den Alpen sind zum Wochenende sogar an die 20 Grad möglich. Die hohe Feuchtigkeit sorgt außerdem für zahlreiche Schauer, die bereits in den vergangenen Tagen die Wetterlage im Süden und Südwesten Deutschlands prägten.


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Entlang der Luftmassengrenze, wo beide Extreme aufeinander prallen, rechnen die Experten mit heftigem Niederschlag, durch den akute Glatteisgefahr droht.

In der kommenden Woche dreht sich das Bild dann etwas: Laut wetter.net dringt die Polarluft-Front weiter ins Land vor. Zu Wochenbeginn droht dann auch im Norden Bayerns Frost und Schnee.

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