Bratwürste für guten Zweck

Herzogenaurach: Wie der Rotary-Club der Ukraine hilft

Hans von Draminski

Redakteur Erlanger Nachrichten

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18.11.2022, 17:57 Uhr
Rotary Herzogenaurach organisiert für Menschen in der Ukraine Medikamenten-Hilfslieferungen und sammelt gerade wieder Spenden, diesmal mit einem Bratwurststand in der Fußgängerzone.

© Edith Kern-Miereisz, NN Rotary Herzogenaurach organisiert für Menschen in der Ukraine Medikamenten-Hilfslieferungen und sammelt gerade wieder Spenden, diesmal mit einem Bratwurststand in der Fußgängerzone.

"Wir haben inzwischen eine eigene Infrastruktur aufgebaut und verfügen über eine Lieferkette ins Kriegsgebiet für die dort dringend benötigten Medikamente", erzählt der Rotarier Marcus Maiwald, der für den Serviceclub die Herzogenauracher Hilfs-Aktivitäten koordiniert. Der Rotary-Club Herzogenaurach schickt regelmäßig Transporte ins ukrainische Kriegsgebiet. "Bereits die dritte durch den RC Herzogenauarch organisierte Medikamentenlieferung hat ihr Ziel in der Ukraine erreicht. Erneut wurden Güter im Wert von diesmal 20.000 Euro auf den Weg gebracht und dem City Clinic Hospital No16 in Dnipro zur Verfügung gestellt", heißt es auf der Homepage des Clubs.

Ärzte und Apotheker sind dabei

"Ohne Spendengelder geht es nicht", betont Marcus Maiwald. Bei der besagten Lieferkette wirken Ärzte mit - und Apotheker wie Herzogenaurachs Zweiter Bürgermeister Georgios Halkias. Ziel ist es, die Bevölkerung in dem kriegsgeschüttelten Land zu unterstützen. Rotary habe in Herzogenaurach seit Kriegsbeginn Ende Februar 2022 bereits "einen hohen, fünfstelligen Betrag" gesammelt und in konkrete Lieferungen von Hilfsgütern umgesetzt. Innerhalb einer Woche sammelte der Serviceclub 30.000 Euro an Spendengeldern, von Clubmitgliedern, in Herzogenaurach, bei befreundeten Unternehmen und vielen Unterstützern auch außerhalb des Clubs.

Am wichtigsten sind aktuell Medikamente und medizinische Hilfsgüter, die nach Bestelllisten ukrainischer Krankenhäuser eingekauft werden.

Am wichtigsten sind aktuell Medikamente und medizinische Hilfsgüter, die nach Bestelllisten ukrainischer Krankenhäuser eingekauft werden. © Edith Kern-Miereisz, NN

"Betroffen und traurig"

Am Steuer des Transport-Lkws saß bei der ersten Tour im März Thilo Köppe, Mitglied des Rotary-Clubs Herzogenaurach und Unterstützer des Projektes "RC Herzogenaurach hilft der Ukraine". "Die Situation in der Ukraine macht uns alle betroffen und traurig. Und es ist uns ein Anliegen, mit unseren Möglichkeiten schnell und direkt zu helfen", erläuterte Köppe seinerzeit sein Engagement.

Transport bis zur Grenze

Die Hilfsaktion selbst erfolgt nach Rotary-Angaben gemeinsam mit der ISMO GmbH und der Spedition Segerer, die sich sofort und unbürokratisch dazu entschlossen hatte, die Logistik zu übernehmen. Die Medikamente von Herzogenaurach werden zunächst nach Luhe in der Oberpfalz gebracht. Dort steht ein Team aus Hilfskräften bereit, das die Spenden koordiniert, einsammelt und für den Transport vorbereitet. Anschließend fährt der Transport an die polnisch-ukrainische Grenze bei Przemysl. Dort nimmt eine zuverlässige ukrainische Spedition unter der Kontrolle der Mitarbeiterinnen der ISMO GmbH vor Ort die Spenden entgegen und bringt sie in ein eigens angemietetes Verteilzentrum in Lemberg (Lwiw). Von dort werden die Güter zielgerichtet in der Ukraine verteilt. Die Medikamente werden anhand von Bedarfslisten aus Krankenhäusern in der Ukraine gekauft.

Info: Wer am Samstagvormittag nicht am Rotary-Bratwurststand beim Fehnturm vorbeischauen kann, aber dennoch helfen möchte, kann Geld über das Internetportal betterplace.org spenden. Von dem Geld werden Medikamente und medizinische Hilfsgüter angeschafft.

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