Neue Ausbildungsstätte

Bekommt Landkreis ERH ein Feuerwehr-Schulungszentrum?

6.12.2021, 10:25 Uhr
Die Feuerwehr hat im Kreis ERH vielfältige Aufgaben wie hier einen Rettungseinsatz in einer Baugrube in Heroldsberg. Ein neues Schulungszentrum soll eine bestmögliche Ausbildung der Brandbekämpfer sicherstellen.

© Sebastian Weber, NN Die Feuerwehr hat im Kreis ERH vielfältige Aufgaben wie hier einen Rettungseinsatz in einer Baugrube in Heroldsberg. Ein neues Schulungszentrum soll eine bestmögliche Ausbildung der Brandbekämpfer sicherstellen.

"Es wäre eine Möglichkeit, die Schulungen und Kurse, die Feuerwehrleute im Laufe des Jahres absolvieren müssen, an einem zentralen Ort zu bündeln", sagt Kreisbrandrat Matthias Rocca. Durchschnittlich 300 bis 400 Brandbekämpfer durchlaufen durchschnittlich pro Jahr im Landkreis ERH verschiedene Ausbildungs-Einheiten.

Lokaltermin in Würzburg

Um sich einen Eindruck zu verschaffen, wie andere Kreise das Thema anpacken, hat sich ein Landkreis-Team 2019 das Schulungszentrum in Würzburg (Unterfranken) angeschaut. "Das wurde vor ein paar Jahren eingeweiht - und platzt inzwischen aus allen Nähten", berichtet Rocca. Die jüngere Entwicklung bei den Feuerwehren habe dazu geführt, dass das Schulungszentrum für die Würzburger Wehren längst als "viel zu klein" empfunden werde, wie Matthias Rocca erzählt.

"Gut investiertes Geld"

Nichtsdestoweniger sei eine solche Ausbildungsstätte "gut investiertes Geld", meint Rocca - und weiß sich mit Landrat Alexander Tritthart einig. Gerade die schwierigen und sensiblen Bereiche einer Ausbildung zum Feuerwehrmann beziehungsweise zur Feuerwehrfrau seien in einem zentralen Schulungszentrum besser aufgehoben, vom großen Thema "Atemschutz" bis hin zum Training an neuen Technologien, das Maschinisten regelmäßig absolvieren müssen.

Arbeitsgruppe gegründet

Schulungszentren gibt es in Bayern aktuell in Würzburg, Regensburg und Geretsried. "Die Kreisbrandinspektion hat inzwischen eine Arbeitsgruppe gegründet", sagt Alexander Tritthart. Hier sollen Ideen und Verbesserungsvorschläge zusammengetragen werden. Wobei manche "Baustelle" längst feststeht: "Die Atemschutzstrecke ist rund 40 Jahre alt", weiß Alexander Tritthart.

Auch der richtige Umgang mit der Drehleiter will gelernt sein.

Auch der richtige Umgang mit der Drehleiter will gelernt sein. © Sebastian Weber

Gremien eingeweiht

An sich hätte ein aus der Ideensammlung abgeleitetes Konzept schon in diesem Jahr vorgestellt werden sollen, doch die Pandemie bremste auch diese Aktivitäten. "Wir haben im Haushalt dennoch 20 000 Euro für zu erwartende Planungskosten eingestellt", so Tritthart. Wohl wissend, dass das Schulungszentrum nichts ist, was schnell realisiert werden wird. Die entscheidenden Gremien - Kreisausschuss und Kreistag - sind gleichwohl eingeweiht.

Zu den zentralen Aufgaben des Schulungszentrums wird die Ausbildung der Atemschutzträger zählen.

Zu den zentralen Aufgaben des Schulungszentrums wird die Ausbildung der Atemschutzträger zählen. © Feuerwehr Forchheim

Ergebnisse Anfang 2022

Anfang 2022 will die Arbeitsgruppe erste Ergebnisse vorlegen. Dann wird es vielleicht auch klarer, was gebraucht wird, wie sich dies umsetzen lässt und wo das Schulungszentrum am Ende stationiert werden soll. Matthias Rocca rechnet mit einer praktischen Realisierung frühestens in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts.

Viele Fragezeichen

Landrat Alexander Tritthart mag sich noch nicht in die Karten schauen lassen, solange es keine konkreten Vorgaben und Wunschvorstellungen zu dem Schulungszentrum gibt. Klar ist, dass der Kreis eine geeignete Fläche mieten oder kaufen müsste. Wie viel Fläche benötigt wird, lässt sich freilich zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschätzen. "Je nach Konzept ist es mehr oder weniger wichtig, dass das neue Schulungszentrum zentral gelegen ist", erläutert Tritthart.

Modularer Aufbau geplant

Ähnliche Pläne verfolgt man im Nachbarlandkreis Bamberg, hier geht man von rund zehn Millionen Euro Kosten für den Aufbau eines neuen Schulungszentrums aus. Nicht unbedingt ein Maßstab für ERH, denn "es kommt immer darauf an, was man will", betonen Rocca und Tritthart fast unisono. Deshalb sei es auch sinnvoll, das Schulungszentrum modular aufzubauen - mit einem "Grundmodul", an das sukzessive weitere Bausteine "angedockt" werden. Einig sind sich Landrat und Kreisbrandrat auch im Grundsätzlichen: "Unsere Wehren brauchen eine Top-Ausbildung in allen Bereichen."

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