Bis Dezember: Schüler-Express fährt doch

25.8.2018, 07:00 Uhr
Symbolfoto Busfahrt.

© Colourbox.com, Symbolfoto Symbolfoto Busfahrt.

Die Regelung, den morgendlichen und mittäglichen Schwenk über Puschendorf der Kreisgrenzen übergreifenden Linie direkt nach Herzogenaurach beizubehalten, gilt vorerst bis zum Fahrplanwechsel am 1. Dezember, teilte das Landratsamt gestern mit. Vorangegangen war dieser Entscheidung ein offener Brief aus Puschendorf, der Anfang der Woche die Landratsämter Fürth und Erlangen-Höchstadt sowie die Gemeinde Puschendorf und diverse Bürgermeister, Kommunalpolitiker und Abgeordnete der beiden Landkreise erreichte.

In dem Schreiben hatten 47 Unterstützer der Puschendorfer Bürgerinitiative "konstruktive Lösungen und eine enge Zusammenarbeit der Landkreise bei der Gestaltung des öffentlichen Personennahverkehrs" gefordert, die sie angesichts der Streichung der zwei Direktverbindungen zwischen Puschendorf und Herzogenaurach über die Linie 242 vermissten.

"Es kann in der vernetzten Welt des Jahres 2018 nicht sein, dass die Kooperation hinsichtlich Zukunftsthemen wie Mobilität und (. . .) die Ermöglichung des Transports der Schüler an den Grenzen der Landkreise endet", kreideten sie den Kreisverwaltungen an, an einem "noch aus der Zeit der Weimarer Republik stammenden Sprengelprinzip" festzuhalten. Dabei habe ein effektiver Personennahverkehr doch "allgemein erhebliche Vorteile ökonomischer und ökologischer Art".

Über die Linie 123, die sogenannte Herzolinie, die Ende 2007 eingerichtet wurde und Schulkindern aus dem nördlichen Landkreis Fürth den Bustransfer an die Realschule und das Gymnasium Herzogenaurauch erst ermöglichte, sieht Landrat Matthias Dießl "die Grundanbindung eigentlich gesichert".

Doch die Herzolinie ist für die Initiative "keine gleichwertige Alternative". Der 123er-Fahrplan gewähre nicht, dass die Kinder morgens rechtzeitig zur Schule kommen, weil die Schüler nach der Ankunft in Herzogenaurach noch einen Fußweg zurückzulegen haben. Auch der Heimweg gestalte sich schwierig. Dann müssten die Kinder vom Gymnasium ebenfalls rund 20 Minuten zu Fuß zum zentralen Busbahnhof Herzogenaurachs ("An der Schütt") laufen. Schulende ist um 13 Uhr, der Bus fährt um 13.22 Uhr ab, das sei kaum zu schaffen. Bis die Schüler zuhause ankämen, bliebe dann doppelt so viel Zeit auf der Strecke wie mit dem bewährten Schüler-Express.

Die Puschendorfer fanden Gehör: Nach diversen Gesprächen hat sich das Busunternehmen Vogel Kreispressesprecher Christian Ell zufolge bereit erklärt, die Linie 242 fortzuführen und den Schwenk zumindest bis zum nächsten Fahrplanwechsel weiter zu bedienen — gegen Aufpreis, versteht sich. Die Kosten dafür gehen auf die Fürther Kreis- und Puschendorfer Gemeindekasse.

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