Die moderne Sage der Sibylla Weis

23.6.2010, 00:00 Uhr
Die moderne Sage der Sibylla Weis

© Jurgeit-Körner

VON CHRISTINE JURGEIT-KÖRNER

Ein Esel trägt die tote Frau bis zur Antoniuskapelle, wo sie auf eigenem Wunsch begraben wird. So beginnt das Theaterstück über das Leben der Sibylla Weis und der Legende vom Lauberberg, das der Heimat- und Verschönerungsverein Höchstadt am 23. und 25. Juli auf die Bühne bringt.

HÖCHSTADT – Sybilla Weis lebte im 13. Jahrhundert und wird bis heute als fromme Frau verehrt, die Kranken und Armen half und in die Zukunft sah. Das Publikum kann auf zwei Freilicht-Bühnen neben der Antoniuskapelle auf dem Lauberberg das Leben und Leiden dieser ungewöhnlichen Frau verfolgen. Reinhard Grasse hat tief in den Archiven gegraben, um die wenigen überlieferten Stücke über Sibylla Weis zusammen zu tragen und ein Theaterstück zu schreiben. Höhepunkt des Stückes ist im zweiten Akt die Versuchung der Sibylla durch den Teufel, der sie mit Hilfe des Heiligen Antonius widersteht und aus Dankbarkeit die Antoniuskapelle stiftet.

Gemäß ihrem Motto „Traditionell und modern – der Heimat verbunden“ ist das Stück kein historisches Theater im klassischen Sinn. „Wir bleiben nicht nur in der Vergangenheit, sondern beziehen uns auch immer auf das Heute“, erklärt Grasse.

Laut Legende hat Weis bereits vor über 700 Jahren Kriege und Eroberung von Luft, Land und Wasser durch große Maschinen vorhergesagt. Ihre Vorhersagen nimmt Grasse immer wieder zum Anlass, die Handlung in andere Jahrhunderte bis in die Gegenwart springen zu lassen.

Und auch bei der Inszenierung werden moderne Elemente eingebaut: Große Videoleinwände hinter der Bühne zeigen einen Kurzfilm von etwa neun Minuten. Außerdem wird ein Oldtimer vorbeifahren und eine Breakdance-Gruppe ihren Auftritt haben. Und am Ende gibt’s ein großes Feuerwerk. Ein umfangreiches Rahmenprogramm wird zusätzlich geboten. Jeweils um 18 Uhr wird im alten Holzbackofen Antoniusbrot gebacken. Später erläutert Kreisheimatpfleger Manfred Welker die Geschichte des Lauberbergs. Die Eintrittskarten werden auch als sogenannte Kombitickets angeboten. Zusätzlich zum Theaterstück ist damit ein Abendessen im Gasthof am Lauberberg inklusive.

Der Heimat- und Verschönerungsverein scheut keine Kosten und Mühen, ihr 125-jähriges Jubiläum gebührend zu feiern. Das ganze Jahr über wird in vielen Veranstaltungen und Ausstellungen der Verein und seine Geschichte gebührend geehrt.

Anlass der aufwendigen Veranstaltung ist aber nicht nur Vereinsjubiläum, sondern vor allem die Fertigstellung der Lauberberg-Mauer. Die alte Mauer, die um die Kapelle und das Gasthaus herumführt, wurde in jahrelanger Handarbeit unter der Anleitung von Georg Schockel mit dem Originalsteinen wieder hergestellt.

Eintrittskarten für die beiden Vorstellungen am 23. und 25. Juli jeweils um 21.30 Uhr sind ab sofort im Gasthaus am Lauberberg oder beim Heimat- und Verschönerungsverein Höchstadt erhältlich: Im Gasthaus Lauberberg, 09163/481, bei Reinhard Grasse (09193) 2354, Georg Schockel (09193) 7748 oder Georg Römer (09193) 1835.