Feuerwehr Herzogenaurach zieht Bilanz: Deutlich weniger Fehlalarme

HERZOGENAURACH - Die Freiwillige Feuerwehr Herzogenaurach hat im Rahmen ihrer Jahreshauptversammlung Bilanz gezogen: Die Rettungskräfte waren mit rund 300 Einsätzen beschäftigt, bei denen sie oft, aber leider nicht jedes Mal Leben retten konnten.

Corona hatte auch der Feuerwehr durch vieles einen Strich gemacht. Eigentlich, so Vereinsvorsitzender Thomas Geiger, hatte nichts stattgefunden. Dabei spielte er allerdings auf Versammlungen an und nicht auf das, wofür die Rettungskräfte regelmäßig trainieren und jederzeit einsatzbereit sind. Denn trotz Pandemie wird die Zahl der Einsätze nicht weniger. Ein Blick auf die Statistik zeigt, dass die Feuerwehr Herzogenaurach 2020 nahezu jeden Tag alarmiert wurde und 350 Mal ausrücken musste. 2021 waren es immerhin noch 300 Einsätze. Allerdings gab 2020 auffallend viele Täuschungsalarme (Fehlalarme), die im vergangenen Jahr erheblich zurückgingen sind. Bei den Einsätzen konnten im letzten Jahr 15 Personen gerettet werden, davon acht über die Drehleiter. Für sechs Menschen kam leider jede Hilfe zu spät.

Knapp 1000 Mitglieder

Trotz Corona wurde der Ausbildungs- und Schulungsbetrieb in den beiden letzten Jahren so weit als möglich aufrechterhalten. Als die Pandemie es wieder erlaubte, konnten 24 Leistungsabzeichen abgelegt werden. Thomas Geiger sei sich sicher, dass die Lehrgänge zeitnah voll anlaufen und der Übungsbetrieb wie gewohnt durchgeführt werden könne. Mit Blick auf die Bedarfsplanung werde im Katastrophenschutz einiges auf die Feuerwehr zukommen, so Geiger.

Claudia Schulz wurde zur zweiten Vorsitzenden gewählt - sie ist damit die erste Frau in der Vereinsführung. © Richard Sänger, NN

Dem Verein gehören aktuell 958 Mitglieder an. Für die Sicherheit sorgen derzeit 141 aktive Feuerwehrleute, davon 24 Jugendliche. Kommandant Rainer Weber freute sich, dass im Jahr 2020 17 Personen den Weg zum aktiven Dienst fanden. Im vergangenen Jahr kamen 8 junge Menschen dazu. Stolz sei er auf die 40 Kinder und Jugendlichen. Er hoffe, dass nach ihrer Ausbildung möglichst viele dabei bleiben. Auch die Kinderfeuerwehr - die „Bambini“ zählen aktuell 20 Kinder im Alter von 8 bis 11 Jahren - ließe auf Feuerwehrnachwuchs hoffen.

Katastrophenfall mit Blick auf die Ukraine noch nicht aufgelöst

Bürgermeister German Hacker und Landrat Alexander Tritthart dankten den Feuerwehrleuten für ihre stetige Einsatzbereitschaft. Gerade in der Corona-Zeit habe jeder und jede den Grundstein dafür gelegt, dass die Wehr jederzeit ihre Aufgaben erfüllen konnte. Die aktive Mannschaft der Feuerwehr zeigte nicht nur hier, dass sie eigene Interessen hinter dem Wohl der Allgemeinheit zurückstehen lassen. Dafür gebühre ihnen der Dank aller.

Zahlreiche Mitglieder wurden für ihre lange aktive Mitgliedschaft geehrt. © Richard Sänger, NN

Der Landrat erinnerte daran, dass der Katastrophenfall noch nicht aufgelöst, sondern wegen des Krieges in der Ukraine ausgeweitet wurde und die Einsatzkräfte des Landkreises auch bei der Unterbringung von ukrainischen Flüchtlingen tätig sind. „Es ist schlimm zu sehen, was derzeit in der Ukraine passiert und wie dort die Infrastruktur zerstört wird und die dortigen Feuerwehren unter Lebensgefahr ihre Einsätze durchführen“, betonte Bürgermeister Hacker. Deshalb zollte er den Feuerwehren des Landkreises ihren Respekt dafür, dass sie Material und Ausrüstungsgegenstände für die ukrainischen Kameraden zur Verfügung stellten.

Alter Vorsitzender ist neuer Vorsitzender

Vereinsvorsitzender Thomas Geiger stellte sich bei den Neuwahlen wieder als Vorsitzender zur Wahl und wurde einstimmig in seinem Amt bestätigt. Erstmals zog eine Frau in die Vereinsführung ein: Claudia Schulz wurde zur zweiten Vorsitzenden gewählt. Der Kassier Alexander Schöpp wurde in seinem Amt ebenso bestätigt wie der Schriftführer Stefan Rabl. Mit Fabio Negri gibt es ebenfalls ein neues Gesicht im Gremium, er vertritt für die nächsten sechs Jahre die Belange der Aktiven.

Für zehn Jahre aktive Mitgliedschaft wurden Maria Renate Keck und Sandy Brzeski geehrt, für 20 Jahre Markus Meisel, für 25 Jahre Stephanie Maier, Rainer Weber, Phillipp Handrich, Stan Krämer und Christian Nagel. Für 40 Jahre wurden Rainer Seeberger, Hans Gebhardt und Jürgen Wittmann Dank ausgesprochen.