Handball: TSH kassiert vermeidbare Niederlage gegen Markranstädt

10.11.2019, 22:11 Uhr
Handball: TSH kassiert vermeidbare Niederlage gegen Markranstädt

© Foto: Ralf Rödel

Die Gastgeberinnen waren an sich nur in der erstenHalbzeit 20 Minuten auf Augenhöhe mit ihren abgeklärten Gegnerinnen, obwohl man sich bestens vorbereitet wähnte. Für den Ausgang der fairen Begegnung war vor allem folgende Fakten verantwortlich: In der Abwehr lautete die klare Maßgabe gegnerische Erfolge durch deren bekannt gefährlichen Zweikämpfe zu unterbinden, indem man grundsätzlich immer zur Ballbesitzerin doppelt. Das aber gelang eigentlich nie so effektiv, dass man die stärkste "Waffe" der Gäste entschärfen konnte.

Und dieses Manko wurde nicht nur bei der Abwehrarbeit zum Verhängnis, sondern auch in der Offensive ließ man sich von dem selten unfairen, aber knochenharten Zupacken der SC- Spielerinnen im Verlaufe der Begegnung den Schneid abkaufen.

Nicht nur ein Größenunterschied

Speziell Markranstädterinnen Lara Seidel und Nele Mertens brachten sich mit schnellen und konsequenten Durchbrüchen entweder selbst in Wurfposition, oder aber fanden mit ihren Pässen aus engster Bedrängnis immer wieder die Kreisläufer. Im Duell zweier wurfstarker Rückraumschützinnen war Henriette Dreier (SC, zehn Tore) gegenüber Laura Brockschmidt (TSH, fünf Treffer) nicht nur in der Körpergröße deutlich überlegen, sondern wurde auch nie so entschlossen angegriffen wie umgekehrt die Herzogenauracherin.

Dass Dreier unter anderem vier Freiwürfe auf Ansage vom Trainer und völlig ohne jegliche gegnerische Attacke versenken durfte, lässt die Halbherzigkeit in der Defensivarbeit bei den Ottlo- Schützlingen erkennen. Immerhin fand der SC wie sonst üblich in der ersten oder zweiten Welle kaum statt – um dafür zu sorgen, leisteten die Gastgeberinnen läuferische Schwerstarbeit.

Flüchtige Ballverluste

Gravierend war aber auch, dass man weitaus mehr flüchtige Ballverluste produzierte, die ein solch taffer Gegner sofort auszunutzen versteht. Dass die Gastgeberinnen zudem mehrfach vom Glück verlassen wurden, zeigen allein fünf Gegentore, vor denen den Gegnerinnen von der TS abgewehrte Bälle freistehend in die Hände zurück sprangen. So fanden auch beide Torfrauen Milena Deppisch und Juliane Gerling nie ins Spiel, vielleicht hätten sie einfach mal auf das lange Wurfeck spekulieren sollen, denn das Wurfbild von Dreier war an sich bekannt.

"Wir haben einfach viel zu viele Zweikämpfe verloren, obwohl uns die Vorgehensweise des SC bekannt war. Auch die vielen Ballverluste entweder durch Fehlwürfe oder auch einfachste Fehlpässe trugen nicht zur Sicherheit bei", sagte Trainer Andreas Ottlo nach der Partie. Er merkte abe rauch an: "Speziell vor der Pause wurden einige Stürmerfouls des Gegners nicht geahndet, was zur Verunsicherung bei der Abwehrarbeit beigetragen hat zu einem Zeitpunkt, als wir noch auf Augenhöhe waren."

Anfangs sah es einige Zeit nicht nach dieser Deutlichkeit aus, obwohl da schon die Gastgeberinnen für ihre Treffer deutlich mehr Aufwand betreiben mussten. Über 6:7 (14. Minute) und 13:15 (27. Minute) durfte man durchaus auf einen Erfolg hoffen.

Verräterische Leichtigkeit

Allein die Leichtigkeit mit welcher der SC seine Treffer erzielte, gab schon vor der Pause zu erkennen, dass man nach dem Wechsel nur mit entschieden mehr Stabilität mit und ohne das Spielgerät die Gäste noch in Verlegenheit bringen konnte.

Dies aber gelang nicht und in den letzten 20 Minuten (Spielstand 16:24) spielte der SC Markranstädt nicht nur erfolgsbestrebt, sondern auch technisch schönen Handball. TS- Trainer Andreas Ottlo hingegen gab nun seinen blutjungen Nachwuchsspielerinnen konsequent Einsatzzeiten, was diese durchaus rechtfertigten. Für Ottlo und sein Team steht nun die Ursachenforschung an – und da mag es gut sein, dass am kommenden Wochenende erneut spielfrei ist.

TSH: Deppisch, Gerling; Luber, Quetsch 1 Tor, Hopp 3, Heinrich 1, Brockschmidt 5/1, Probst 4, Schneidereit 1, Lichtscheidel 5, Lang 1, Sandner, Theobald 2, Neumann 3.

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