Herzogenaurach: 100 Euro für jeden Abo-Fahrgast

29.11.2019, 16:37 Uhr
Herzogenaurach: 100 Euro für jeden Abo-Fahrgast

© Foto: Matthias Kronau

Das heißt: Statt bislang 286,80 Euro pro Jahr (23,90 Euro pro Monat) kostet das Abo in der Tarifzone F (Herzogenaurach) dann nur noch 186,80 Euro (15,69 Euro pro Monat).

Schon bei zwölf Einzelfahrten im Monat oder etwa drei Fahrten in der Woche wird sich dann ein solches VGN-Jahresabo lohnen, mit dem die Herzobusse genutzt werden können, aber auch alle anderen VGN-Busse bis zur Tarif-F-Zonengrenze.

Derzeit gibt es 20 Fahrgäste, die ein Jahresabo für die Herzogenauracher Tarifzone F besitzen. Mit der neuen Förderung, für die im städtischen Haushalt 50 000 Euro eingestellt werden, hofft der Stadtrat, dass sich diese Zahl erhöhen wird.

"Meinetwegen"

Wie viele das sein werden, ist völlig offen. Trotz allgemeiner Zustimmung im Gremium, das Umsteigen auf den ÖPNV auch auf diese Weise zu fördern, gab es auch skeptische Stimmen. "Meinetwegen", sagte Konrad Körner (CSU) zu dem SPD-Antrag, aber das eigentliche große Problem seien ja die Pendler aus oder in den Großraum Nürnberg-Fürth-Erlangen. Ihm stimmte in diesem Punkt sogar Peter Simon zu. Der Grüne forderte mehr Engagement für eine große Lösung innerhalb des VGN und nicht nur Einzelmaßnahmen.

Allerdings, das hatte die SPD von der Verwaltung ausarbeiten lassen, sei sehr viel mehr städtischer Einfluss gar nicht möglich. Auch die kostenfreie Nutzung der Herzobusse und der Linie 204 war geprüft worden, doch das sei innerhalb des VGN nicht zu machen (wir berichteten).

Die jetzt beschlossene, personenbezogene Subventionierung des Tarif-F-Jahresabos sei das, was möglich sei, betonte die zweite Bürgermeister Renate Schroff. "Wir können momentan nur in unserem Herzogenauracher Tarifgebiet etwas machen."

Rund 2000 Fahrten werden täglich mit den Herzobussen unternommen, was nicht zu verwechseln ist mit der Zahl der einzelnen Fahrkunden, die geringer ist, weil oftmals mehrere Fahrten am Tag unternommen werden.

Warten auf den VGN

Der Antrag der SPD umfasst noch einen weiteren Punkt: Für den Fall, dass der VGN im Laufe des kommenden Jahres die Einführung eines 9-Uhr-Jahresabos für die Tarifzone F beschließt, soll auch dieses Ticket von der Kommune bezuschusst werden. Dieses Jahresabo wäre von vornherein günstiger und soll dann noch mit 50 Euro bezuschusst werden. Das könnte auf einen Preis von rund 130 Euro hinauslaufen.

"Wir sind uns sicher, dass wir mit diesem attraktiven, subventionierten Tarifangebot einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung im Hinblick auf die erstrebte Verkehrswende tun, gerade auch im Sinne des Klimaschutzes", betonte Renate Schroff.

Die genaue Verfahrensweise, wie der Zuschuss ausgezahlt werden soll, muss die Verwaltung erst noch klären. Sicher scheint, dass wohl erst der Haushalt 2020 verabschiedet sein muss, ehe die Regelung gilt. Das dürfte Ende Januar der Fall sein. Ob Interessenten für ein Jahresabo bis dahin warten sollten mit einem Kauf, konnte gestern nicht sicher geklärt werden.

Eine vergleichbare Ticketförderung gibt es in Herzogenaurach bereits beim sogenannten Sozialtarif. Personen, die gewisse staatliche Leistungen wie ALG II und Sozialgeld erhalten, bekommen einen Zuschuss auf Monats- und Jahreskarten des VGN. Nun soll es also einen Zuschuss für alle geben, allerdings eben beschränkt auf das Jahresabo der Tarifstufe F.

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