Abschied von Sankt Magdalena

Herzogenaurach: Kaplan Löffler geht nach Nürnberg

Manfred Welker

29.7.2022, 12:50 Uhr
Der katholische Kaplan Tobias Löffler verlässt Herzogenaurach und geht zum 1. September nach Nürnberg

© Manfred Welker, NN Der katholische Kaplan Tobias Löffler verlässt Herzogenaurach und geht zum 1. September nach Nürnberg

Löffler wechselt ab 1. September 2022 an die Pfarrei Sankt Ludwig in Nürnberg. Löffler war der erste Kaplan, der sowohl für den Seelsorgebereich Herzogenaurach mit Niederndorf als auch Hannberg und Weisendorf zuständig war. Er stammt aus Erlangen, dadurch war ihm natürlich auch Herzogenaurach bekannt. Vor allem die Outlets in der Aurachstadt besuchte er gelegentlich, um sich mit Ausrüstung einzudecken, weil er regelmäßig Sport treibt.

Erste Stelle in Herzogenaurach

Nach seiner Priesterweihe im Bamberger Dom 2020 war Herzogenaurach Löfflers erste Stelle. Er wohnt zurzeit im ehemaligen Mesnerhaus am Kirchenplatz, wo er sich auch selbstständig versorgt. Während seiner Zeit in Herzogenaurach konnte er gänzlich neue Bereiche kennenlernen. Er, der mit dem Erlanger Weltstadtflair aufgewachsen ist, merkte spätestens bei der ersten Flurprozession, dass die Aurachstadt etwas anders geprägt ist als die Großstadt Erlangen: Es gibt nicht nur die kleine Weltstadt Herzogenaurach, zur Pfarrei gehören auch Ortsteile wie Niederndorf, Hammerbach und Haundorf, zum Seelsorgebereich auch Weisendorf und Hannberg. Was Löffler nach eigenem Bekunden positiv auffiel, war, dass die katholische Kirche in der Stadt ganz selbstverständlich dazugehört, es gibt viele Kooperationen mit der Stadtverwaltung. Die Kirche und ihre Vertreter sind auch bei Feiern und anderen Events in Herzogenaurach präsent.

Wichtige Arbeit mit Ministranten

Wichtig war Tobias Löffler in seiner Herzogenauracher Zeit die Arbeit mit den Ministranten, in die er viel Energie steckte, um die Begleitumstände der Coronaj-Pandemie zu meistern. Eine Ministrantin fragte ihn: "Wie können wir den Motor neu starten?" Wie sollte also die Jugendarbeit neu auf den Weg gebracht werden? Löffler konnte einen Rahmen bieten, den die Ministranten dann mit ihrem Programm füllten. Trotz der Einschränkungen durch Corona gab es unter anderem gemeinsame Miniwochenenden, monatliche Treffen, eine Nachtwanderung und den Besuch der Trampolinhalle in Langenzenn. Löffler ist der Überzeugung, dass es auch nach seinem Weggang nach Nürnberg gut weitergehen wird, denn es gibt ein engagiertes Ministrantenteam, das für die Minis die Planung übernimmt. Es war Löffler wichtig, dass in einer kirchlichen Jugendgruppe auch christliche Werte zum Tragen kommen. Die Rückmeldung der Ministranten war dann auch entsprechend: "Es ist wichtig, einen zu haben, der versucht, mit seinem Leben Gott zu folgen!"

Religionsunterricht erteilt

Zur Ausbildung eines Kaplans gehört auch, dass er Religionsunterricht erteilt. Während seiner Zeit in Herzogenaurach hielt Löffler sieben Religionsunterrichtsstunden an Herzogenauracher Schulen, davon fünf Stunden in der Grundschule und zwei in der Mittelschule. Hier gelang es ihm auch, Kinder für den Ministrantendienst begeistern. Löffler bedauert es, dass er durch die Einschränkungen, die Corona mit sich brachte, nur wenig Kontakt mit den Vereinen der Pfarrei haben konnte. Mit dem Frauenbund und der Kolpingsfamilie gab es nur wenige Termine. Was für Löffler wichtig ist, konnten die Mitglieder der Kolpingsfamilie Herzogenaurach bei ihrem Gottesdienst im Juli sehen. Er hält seine Predigten frei, was ihm einen besseren Kontakt mit den Zuhörern ermöglicht. Denn die Stimme wird anders, Emotionen werden hörbarer. Er muss dafür permanent kreativ sein, sich für seine Predigten ständig Impulse holen, aber auch den Mut zur Lücke haben, weil etwas beim Vortrag wegfallen kann. Ihm ist es wichtig, "mit Ernsthaftigkeit und einem Lächeln" Liturgie zu zelebrieren. Man kann auch sagen: "Es ist ein junger Kopf da vorne!" En Gottesdienst ist im Spannungsfeld der Verkündigung der Auferstehung eigentlich fröhlich, aber durch Corona herrscht eine eher traurige Stimmung. Die Frage nach Trost und Halt stellt sich. Eine Herausforderung für Löffler war es, bei der Vermeldung am Ende der Gottesdienste bis zu zehn Verstorbene, darunter auch Opfer von Corona, in angemessener Weise zu verabschieden.

Zweite Dienstprüfung steht 2023 an

In seiner neuen Stelle in der Pfarrei Sankt Ludwig in Nürnberg wird er weitere zwei Jahre als Kaplan wirken. 2023 steht seine zweite Dienstprüfung zur Qualifikation für einen leitenden Pfarrer in einem Seelsorgebereich an. An der Südstadt von Nürnberg schätzt er das besondere Milieu mit seinem multikulturellen Publikum. Auch diese Herausforderung will er bestehen: "Mit Gottes Hilfe, ich bin da zuversichtlich!" Unterstützt wird er dort von seinem Mentor Pfarrer Andreas Lurz. Zum Glück ist seine neue Wirkungsstätte nicht allzu weit von seiner Heimatstadt Erlangen entfernt, die Nähe zu seiner Familie und seinen Freunden ist ihm wichtig. "Für mich kann ich sagen, ich habe eine gute Entwicklung mitbekommen und werde viele Erinnerungen aus dem Seelsorgebereich Herzogenaurach im Herzen behalten!", sagt Löffler rückblickend auf seine Zeit in Herzogenaurach. "Ich bin ein Werkzeug Gottes und versuche ihn, mit meinen Möglichkeiten sichtbar zu machen."

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