Große Veränderungen

Herzogenaurach: Kita-Rochade ohne Container?

22.11.2019, 17:58 Uhr
Herzogenaurach: Kita-Rochade ohne Container?

© Foto: Edgar Pfrogner

Wie berichtet, steigen die Anmeldungen für Kitas in Herzogenaurach weiter. Die Stadt muss neue Gruppen planen (siehe auch Kasten). Ganz passgenau kann das fast nicht funktionieren.

Drei Projekte sind klar: In Niederndorf wird die Kita St. Josef II gebaut (mit leichten Verzögerungen), der Montessori-Kindergarten plant einen weiteren Neubau (Montessori II), und auch im künftigen Baugebiet Reuth wird eine Kita entstehen. In der Summe sind das drei jeweils siebengruppige Einrichtungen.

Das dauert seine Zeit, und nun kommt hinzu, dass der Kita-Altbau im Martin-Luther-Familienzentrum (Lohhof) saniert werden muss. Vier Gruppen müssen dort ausgelagert werden.

Das alles ruft nach einer Übergangslösung, die der Planungsausschuss noch vor etwa einer Woche in einer Containerlösung nördlich der Karlsbader/Reichenberger Straße sehen musste: Demnach sollten dort zuerst Kinder der neuen Kita Josef II untergebracht werden (bis in Niederndorf das Gebäude fertig ist), dann Kita-Kinder des Familienzentrums (bis die Altbausanierung abgeschlossen ist), schließlich die Montessori-II-Kinder (bis deren Neubau fertig ist).

Klingt kompliziert, war aber sorgfältig durchdacht. In den Tagen nach der Sitzung legte der Architekt Jürgen Bisch von jb-Architekten, Nürnberg, aber der Verwaltung eine Machbarkeitsstudie vor. Und die besagt, dass eine Bauweise in Modulbauweise wesentlich billiger käme als Container, und offenbar geht es hier um rund 2 Millionen Euro.

Warum? Entscheidend ist, dass eine Kita in Modulbauweise, wenn richtig geplant, auch als Dauerlösung funktioniert. Das heißt: Während die Container nach Ende der Kita-Rochade wieder abgezogen werden, könnten die Montessori-II–Kinder den Modulkindergarten zu guter Letzt gleich zu ihrem echten machen. Diese Kita soll ohnehin in unmittelbarer Nähe zum zunächst gedachten Container-Standort entstehen.

Modulbauweise bedeutet, dass die Elemente auf Lkw transportiert werden können, aber allen qualitativen Ansprüche eines herkömmlichen Baus genügen. Der räumliche Gestaltungsspielraum könnte etwas kleiner sein, das integrative Konzept des Montessori-Kindergartens sei aber ohne Abstriche umsetzbar (etwa Barrierefreiheit). Mit den Verantwortlichen der Montessori-Kita ist mittlerweile gesprochen worden, sie würden ein solches Modul-Konzept mittragen.

Der Stadtrat wird sich in seiner nächsten Sitzung am kommenden Donnerstag diesem Thema annehmen.

Einige weitere Themen der Sitzung ab 18 Uhr: Klimaschutz-Aktivitäten, Denkmalliste, Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm, Konzessionsverträge, Anträge der Fraktionen.

Die voraussichtliche Entwicklung der Kita-Gruppen Herzogenaurach:

Bei der mittel- und langfristigen Planung von Kindertagesstätten ist die Stadt auf möglichst gesicherte Prognosen der Entwicklung der Kinderzahlen angewiesen. Es zeigt sich: Die Nachfrage nach Kitas wird steigen.

Bei den Krippen sind momentan 21 Gruppen in elf Einrichtungen vorhanden. Im nächsten Jahr werden es schon 25 sein, 2021 ist eine Zahl von 26 angepeilt, und 2023 sollen Kleinkinder bereits in 30 Krippengruppen in Herzogenaurach betreut werden können.

Bei den Kindergartenplätzen ein ähnliches Bild: 31 Gruppen haben die Planer in diesem Jahr gezählt. 2020 sollen es schon 32 sein, im Jahr darauf 34. Bis 2023 wird die Zahl auf 36 steigen.

Dazu kommen noch sogenannte altersübergreifende Gruppen, die Zahl sinkt von 3 in diesem Jahr auf voraussichtlich 2 im Jahr 2023.

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