Es wird geprüft

Kein Carsharing mehr mit den Herzo Werken?

27.8.2021, 12:25 Uhr
Ein Bild aus dem Jahr 2017: Startschuss für das Carsharing mit einem Renault Zoe.

© Matthias Kronau, NN Ein Bild aus dem Jahr 2017: Startschuss für das Carsharing mit einem Renault Zoe.

Es wird insbesondere um die Frage gehen, ob die Herzo Werke selbst weiterhin als Anbieter auftreten sollen. Seit 2017 bietet sie ein Carsharing-Auto an, das im Parkdeck an der Schütt stationiert ist. Es handelt sich um einen Renault Zoe, ein Elektroauto.

Elektromobilität war die Bedingung für den Einstieg der Herzo Werke

"Die Elektromobilität zu fördern war genau der Grund, warum wir uns als Herzo Werke überhaupt mit dem Thema Carsharing befasst haben", erklärt Geschäftsführer Jürgen Bauer. Eigentlich aber sei Carsharing nicht das Kerngeschäft der städtischen Werke, und "vielleicht können das andere auch besser". Zumindest binde es Personal. Die Herzo Werke führen aktuell Gespräche mit anderen Anbietern, so Bauer.

Ein Radius von 200 Metern

Online kann nachgeschaut werden, wann das Auto schon reserviert ist.

Online kann nachgeschaut werden, wann das Auto schon reserviert ist. © Matthias Kronau, NN

Neuerlich auf die Tagesordnung war das Thema bei der jüngsten Agenda-Beiratssitzung gekommen. Grund war ein gemeinsamer Antrag der Arbeitskreise Energie und Stadtentwicklung. Jens Schäfer hatte unter anderem betont, dass Carsharing-Autos insbesondere dann gut genutzt würden, wenn sie in einem Radius von 200 Metern erreichbar seien.

"Auf eine zweite Stufe"

Carsharing in Herzogenaurach müsse jetzt "auf eine zweite Stufe" gehoben werden. Die Stadt beziehungsweise die Herzo Werke sollten prüfen, ob fünf Standorte gefunden werden könnten, bei denen in einem Radius von 200 Metern mit einer hohen Nutzerdichte zu rechnen sei. Eine Umsetzung müsse dann finanziell bewertet und die gefundenen Daten öffentlich diskutiert werden.

Verluste in den ersten Jahren

Das Fahrzeug steht im Parkdeck An der Schütt.

Das Fahrzeug steht im Parkdeck An der Schütt. © Hans von Draminski, NN

Herzo-Werke-Chef Jürgen Bauer, bei der Agenda-Beiratssitzung anwesend, dankte zunächst für die Vorarbeiten der Arbeitskreise, schilderte dann aber zunächst die Carsharing-Zahlen der vergangenen Jahre.

Im ersten Geschäftsjahr 2018 wurde der Zoe für 228 Fahrten genutzt (10 600 Kilometer). Das entspricht einer Auslastung von 20 Prozent (bei 24 Stunden). Der Verlust belief sich auf 9000 Euro.

2019 hatten sich die Buchungen auf 305 Fahrten mit insgesamt 12 500 Kilometern erhöht. Auslastung: 25 Prozent, Verlust: 6500 Euro.

Im Jahr 2020 wurden, vermutlich auch corona-bedingt, nur 9500 Kilometer gefahren. Im laufenden Jahr sei eine leichte Erholung festzustellen.

Aufgrund dieser Ergebnisse schlug Bauer vor, ein weiteres Geschäftsjahr ohne Corona-Bedingungen abzuwarten. Zusammen mit den grundsätzlichen Überlegungen, wer überhaupt Carsharing in Herzogenaurach anbieten solle, könnten dann die weiteren Schritte unternommen werden.

Der Agendabeirat beschloss dennoch, dass die Herzo Werke eine Erweiterung des Angebots prüfen solle. Sollten die Herzo Werke das Carsharing tatsächlich abgeben, würde das natürlich nicht mehr gemacht werden.

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