Kommentar: Ein nachhaltig zäher Prozess

29.12.2020, 17:16 Uhr

Man sieht aber auch anderes: Auf der gegenüberliegenden Talseite verläuft oben am Kamm die A3, die gerade verbreitert wird. Es soll der Verkehr besser fließen, es könnten dann noch mehr Fahrzeuge auf der Nord-Süd-Magistrale unterwegs sein. Von oben blickt man auf neue Baugebiete, der Parkplatz am Supermarkt ist gut gefüllt. Zu Fuß geht im Ebrachgrund wohl kaum einer mehr einkaufen. Wie auch?

Wie nachhaltig ist also Mühlhausen? Oder besser, weil andere Gemeinden sich das genauso fragen müssen: Wie nachhaltig ist unser modernes Leben wirklich schon? Klare Antwort: Es ist so gut wie gar nicht nachhaltig.

Darüber zu verzweifeln wäre aber auch nicht sehr nachhaltig. Die Politik der kleinen Schritte ist auf kommunaler Seite wichtig und richtig, wie Mühlhausen beweist. Der Blick auf die Landschaft im Tal der Reichen Ebrach zeigt allerdings das Dilemma: Der Landschaftsverbrauch geht weiter, und eine entscheidende Frage der Zukunft wird sein, wie er gestoppt werden kann. Ein zäher Prozess. Aber vielleicht kann die eine oder andere Kommune einfach mal den Anfang machen?

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