Miriam Matzick: Hilfe für Kinder in Not

24.1.2021, 16:14 Uhr
Miriam Matzick: Hilfe für Kinder in Not

© Foto: Privat

Nach meinem Abitur im Jahr 2018, hatte ich die Chance für ein Jahr in Kambodscha beim Projekt Don Bosco Kep mitzuarbeiten. Ich habe dort einen Weltfreiwilligendienst geleistet. Da ich von klein auf jedes Jahr an der Sternsingeraktion teilgenommen habe, war es beeindruckend, eines der Projekte kennenzulernen.

Im Projekt gibt es verschiedene Bereiche. Zunächst die Technical School, eine weiterführende Schule nach der High School, die jungen Erwachsenen eine Spezialisierung in eine Berufsrichtung ermöglicht. Zur Technical School gehört auch ein Internat für Schüler*Innen, die aus weit entfernten Provinzen stammen und sich keine private Unterkunft in Kep leisten können.

Warme Mahlzeit und zwei Zwischenmahlzeiten

Des Weiteren gibt es einen Kindergarten im Projekt, in dem ich hauptsächlich mitgearbeitet habe. Eltern, die es sich leisten können, zahlen den vollen Betrag für die Betreuung. Für Kinder, deren Eltern nicht den vollen Betrag leisten können, übernimmt das Projekt die Kosten. In dem Kindergarten erhalten die Kinder eine warme Mahlzeit und zwei kleinere Zwischenmahlzeiten.

Sie können dort Zähneputzen und sich waschen, da viele zuhause keine Möglichkeit dazu haben. Dadurch lernen sie hygienisches Verhalten kennen. Der Kindergarten bereitet auf die Schule vor. Die Kinder lernen dort Zahlen und das Englische und das Khmer Alphabet, das allerdings aus mehr als 70 Buchstaben besteht.

Kinder arbeiteten in Backsteinfabrik

Der dritte Bereich ist der Children Fund. Dieses Programm unterstützt Familien mit Kindern finanziell und mit Reis-Rationen. Kinder, die nicht in ihren Familien leben können oder die keine Schulbildung in ihrer Heimat erhalten würden, können durch den Children Fund finanziert im Internat leben. Besonders berührt hat mich die Vorgeschichte zweier Jungen im Alter von 6 und 8 Jahren, die in einer Backsteinfabrik gearbeitet haben, bevor sie ins Internat aufgenommen wurden.

Mit den Internatsschülerinnen habe ich während meines Freiwilligendienstes Sport und Spiele gemacht und sie am Abend bei den Mathe- und Englischhausaufgaben unterstützt.

Eine veränderte Sicht auf die Dinge

Insgesamt war ich beeindruckt von der Arbeit, die mit den Geldern der Sternsingeraktion finanziert wird. Gerade der Aspekt, dass viele der jungen Mädchen ohne das Projekt keine Chance auf Bildung gehabt hätten, hat mich persönlich bewegt, da ich in Deutschland eine Schul- und Universitätsausbildung immer als für mich selbstverständlich ansehen konnte.