Abfallbilanz in Erlangen-Höchstadt 

Nach Fehlwürfen in der Biotonne könnte die Abfuhr auch mal ausfallen

16.7.2021, 16:00 Uhr
Bei der kostenfreien Herbstsammlung für Grüngut und Gartenabfälle des Landkreises - hier ein Foto aus Uttenreuth -   kamen stets große Mengen an Baum-,  Hecken-,  Strauch- und Grasschnitt und Laub zusammen, zu viel für die Biotonne. 

© dik/Fotos Giulia Iannicelli Bei der kostenfreien Herbstsammlung für Grüngut und Gartenabfälle des Landkreises - hier ein Foto aus Uttenreuth -   kamen stets große Mengen an Baum-,  Hecken-,  Strauch- und Grasschnitt und Laub zusammen, zu viel für die Biotonne. 

Ohne Kommentar der Kreisräte ging die Abfallbilanz dem Ausschuss für Klimafragen und Abfallwirtschaft des Kreistags Erlangen-Höchstadt zur Kenntnis. Erneut abschlägig beschieden wurde die Förderung von gemeindlichen Grüngutsammlungen. Der Markt Mühlhausen hatte eine erneute Abstimmung verlangt.

Die gesammelte Menge Wertstoffe stieg im Vergleich zum Vorjahr um 3,42 Prozent an. Insgesamt wurden so rund 57.742 Tonnen an Wertstoffen (ohne Elektrogeräte) gesammelt. Dies entspricht einer Pro-Kopf-Menge von 419,44 Kilogramm und liegt damit über dem Landesdurchschnitt. Bayernweit liegt die spezifische Wertstoffmenge dagegen bei nur 330,0 Kilo je Einwohner (Mittelfranken = 319,2 Kilo/EW). 2019 belief sich die Gesamtmenge auf 55.829,75 Tonnen.

Die Menge des gesammelten kommunalen Papiers sank um 1,93 Prozent. Im Vergleich zum Jahr 2019 ist die Gesamtmenge an Garten- und Bioabfall fast unverändert. Einerseits sei die Menge an Gartenabfall um 1040 Tonnen gesunken, hieß es, während die Menge an Biomüll um 1067 Tonnen stieg.

Fachkommission zu Biomüll geplant

Wegen der Schließung der Wertstoffhöfe seit Corona entsorgten Bürger vermehrt ihre Gartenabfälle über die Biotonne, sodass die Summe annähernd gleich blieb. Nach dem Ansturm folgten viele Bürger dem Appell, sich eine Biotonne zu besorgen. Dies sei aus solidarischen Gründen unumgänglich, meinte Landrat Alexander Tritthart. Wegen der Neugestaltung der Gebühren soll im Herbst eine Fachkommission zusammenkommen.

Die Deponie Herzogenaurach mit dem Wertstoffhof. 2020 im April herrschte Corona-bedingt großer Andrang mit Staus. 

Die Deponie Herzogenaurach mit dem Wertstoffhof. 2020 im April herrschte Corona-bedingt großer Andrang mit Staus.  © Ralf Rödel, NN

Zu diesem Punkt erneuerten die Bündnisgrünen ihren - abschlägig beschiedenen - Vorschlag, den oft mit Plastik verunreinigten Biomüll in Biomülltüten aus Papier sammeln zu lassen und diese wie Gelbe Säcke zu verteilen. Übereinstimmung herrschte, dass Aufklärung etwa mit der Müllfibel an 60.000 Haushalte an Grenzen gerate. Manche Haushalte hätten keine Zeitung, seien über Amtsblatt und Social Media nicht erreichbar, so der Landrat. Biomüll eingewickelt in die Tageszeitung, "die NN", so Tritthart mehrfach, zwischen Ernst und leichtem Scherz, sei die am meisten ökologische Entsorgung und die optimale Bodengrundlage für die Biotonne, warb der Landrat überdies. Konrad Körner (JU) wandte ein, mit E-Paper sei dies nicht möglich. Konsens herrschte, die auch aufwendigen Kontrollen der Biotonnen sollten nach Corona wieder aufgenommen werden.

Mehr Elektrogeräte abgegeben

Zugenommen hat im Vergleich zum Jahr 2019 die Menge des angelieferten Bauschutts leicht. Dies könne mit der Einwohnerzunahme und den damit verbundenen Baumaßnahmen zusammenhängen sowie mit Renovierungsarbeiten während der Corona-Anfangszeit.

Nach Fehlwürfen in der Biotonne könnte die Abfuhr auch mal ausfallen

© Ralf Rödel, NN

Die Metallmengen stiegen um 106 Tonnen, Holz um 515 Tonnen. Für diese Steigerung sind Aufräumarbeiten in der Pandemie der Grund. Vor allem Innenholz ist mit 389,79 Tonnen stark gestiegen. Bei den Elektrogeräten wurde erneut eine Steigerung verzeichnet. Besonders die Elektrokleingerätemenge sei signifikant gestiegen (plus 85 Tonnen).

Im Jahr 2020 wurden 16.805 Tonnen an Rest- und Sperrmüll von den Bürgerinnen und Bürgern des Landkreises entsorgt. Dies entspricht einer Menge von 122,07 Kilo pro Einwohner.

Die Gesamtmenge des Abfalls betrug im Jahr 2019 75.430,76 Tonnen, entsprechend einem Aufkommen in Kilogramm pro Einwohner von 555,36 im Jahr 2019. Eine Erhöhung auf 80.739,76 Tonnen ergab sich im Jahr 2020, was 586,51 Kilogramm pro Einwohner entspricht.

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