Sportlich in die "Küchenschlacht"

GROSSENSEEBACH - Menschen, die das Kochen und das Essen lieben, sind gerne etwas rundlicher und fülliger. So zumindest das Klischee. Aber ein ziemlich veraltetes – gerade in Zeiten, in denen Low Carb, Fitness Food und vegane Ernährung im Trend liegen. Julia Dürrbeck ist eine drahtige 27-Jährige, die gerne Rennrad und Mountainbike fährt, laufen geht und Mitglied in der Triathlon-Abteilung des ESC Höchstadt ist. Und die das Kochen und das Essen liebt.

Diese Leidenschaft hat die Großenseebacherin nun ins Fernsehen geführt. Sie wird in der ZDF-Kochshow "Küchenschlacht" zu sehen sein, die vom 9. bis 13. März ausgestrahlt wird. "Ein Spontaneinfall am Sonntagnachmittag" sei das gewesen, erzählt sie. Das ZDF meldete sich auf ihre Bewerbung schnell direkt bei ihr, fragte Hobbys und Lebenslauf ab – und schon war die Industriekauffrau, die in Erlangen arbeitet, dabei.

Gedreht wurde die "Küchenschlacht" innerhalb von drei Tagen in einem Studio in Hamburg. Zum ersten Mal musste Dürrbeck vor Zuschauern kochen. "Am Anfang war ich ein bisschen aufgeregt, aber man ist schnell angefixt und will weiterkommen", erzählt sie.

Die Sendung funktioniert so: sechs Hobby-Köche und Köchinnen messen sich in fünf 45-minütigen Sendungen miteinander – am Herd natürlich. Ihre Gerichte werden dabei jeweils von einem anderen Profikoch bewertet. Jeden Tag scheidet ein Teilnehmer aus, bis im Finale die besten Zwei aufeinander treffen. Wie weit es Dürrbeck geschafft hat, darf übrigens noch nicht verraten werden.

Kein Geheimnis aber ist, dass die Kandidatinnen und Kandidaten in der ersten Sendung immer ihr Lieblingsgericht kochen müssen. Bei Dürrbeck, einer Freundin der mediterranen Küche (siehe auch Kasten unten), war das: Süßkartoffel-Fischcurry mit Kokosmilchreis. Der Clou daran: der Fisch wird erst am Schluss in den Kochtopf auf das heiße Curry für wenige Minuten zum Nachgaren gelegt.

Ratschläge von Johann Lafer

Viele kleine Tipps vom österreichischen Fernsehkoch Johann Lafer hat Dürrbeck in Hamburg zu solchen und ähnlichen Gerichten sammeln können. Lafer moderierte die Show. "Ein ganz netter Mensch, er hat mir viele Einblicke geben können", sagt die Großenseebacherin.

Dabei gibt es wohl nicht mehr viel, was man Dürrbeck für ihr Hobby noch beibringen muss. Ihre Begeisterung für das Kochen fing an, als sie mit 18 von zuhause auszog und sich plötzlich selbst verpflegen musste. Mit jedem Frühstück, Mittag- und Abendessen, das sie zubereitete, wuchs das Interesse an Ernährung – und die Kochbuchsammlung. Auch auf Reisen ließ sie ihr Hobby nicht los. Dürrbeck hat Kurse in Sri Lanka, Thailand und Dubai belegt – und natürlich an der Volkshochschule.

Dabei braucht sie in ihrer Wohnung in Großenseebach keine große Küche. Ein Herd und ein paar wenige Küchengeräte genügen dem Fitness-Fan. "Ich brauche da kein Chichi", sagt Dürrbeck.

Momentan ist das Kochen nur eine große Leidenschaft, es soll aber bald mehr werden als ein Hobby. Unter dem Namen "julie.enjoys" hat sie gerade einen Food-Account auf der Fotoplattform Instagram gestartet. In Zukunft würde Dürbbeck auch gerne selbst Kochkurse geben und sich im Catering nebenberuflich selbstständig machen. Schon jetzt unterstützt sie einen befreundeten Sternekoch dabei.

Im Privatleben werden die Kochshows auch nach der ZDF-Ausstrahlung wohl einen Platz einnehmen. Mit Freunden spielt sie gerade "Das perfekte Dinner" nach. Noch steht kein Sieger fest. "Aber ich bin ganz gut dabei", sagt Dürrbeck mit einem Grinsen.