Südumgehung: Brücke verschandelt ein Idyll

17.5.2017, 06:04 Uhr
Südumgehung: Brücke verschandelt ein Idyll

© Fotos: Matthias Kronau

"Man weiß besser, worüber man redet, wenn man die Dinge einmal gesehen hat", betonte Christian von Reitzenstein, neben Carolin Rattmann und Norbert Graß einer der drei Sprecher der kürzlich gegründeten Bürgerinitiative "HerzoSüdBewahren". Bei den ersten beiden Trassenetappen war es kürzlich vom Schaeffler-Osttor zum Litzelbachtal und dann südlich davon auf die Anhöhe gegangen.

Etwa dort war nun, südlich von Hauptendorf, der Treffpunkt der dritten Etappe. In großem Bogen soll die Umgehung hier um den Ortsteil geführt werden. Durchschnitten werden auf der Höhe viele Felder, bis die Trasse, die die BI mit Bändern markiert hatte, auf den Pfersbachgraben stößt. Das ist ein kleines Tal, das an den Hängen von Wald und Obstbaumplantagen gesäumt wird. In der Senke selbst befinden sich Ackerflächen. Dieser Graben soll mit einer Brücke überquert werden, die nach Angaben der Bürgerinitiative 200 Meter lang und zehn Meter hoch ist.

Die Südumgehung wird den Pfersbachgraben in Richtung Osten verlassen und stößt dann nach einigen 100 Metern auf die Straße von Niederndorf nach Obermichelbach. Dort endete die Trassenbegehung am Sonntag. Der weitere Verlauf bis hinter Neuses wird bei zusätzlichen Begehungen in den nächsten Wochen erkundet.

BI-Sprecher Norbert Graß machte deutlich, dass es bei dem Nein zur Südumgehung keineswegs darum gehe, wirtschaftliche Entwicklung zu blockieren. "Ich habe selbst eine kleine Firma und möchte natürlich nicht, dass man sie blockiert." Aber was den Verkehr angeht, da müsse man bessere und sinnvollere Lösungen anstreben. Wie wichtig einigermaßen intakte Natur im nahen Umfeld ist, darauf machte die BI-Sprecherin Carolin Rattmann aufmerksam. "Es tut mir im Herzen weh, wenn ich sehe, was da zerstört wird."

Dann keine StUB?

Erläuterungen zur Tier- und Pflanzenwelt steuerte Professor Werner Nezadal bei. Der Herzogenauracher Geobotaniker warnte vor dem Bau der Südumgehung nicht nur aus ökologischen Gründen. "Wenn die Umgehung kommt, wird es die Stadt-Umland-Bahn nicht geben", fürchtet Nezadal. Es gelte daher, den Bau der Südumgehung so lange es geht zu verzögern. "Etwas anderes bleibt uns nicht übrig."

 

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