Mobilitätsbefragung startet

Warum der Modal-Split so wichtig für Herzogenaurach ist

Matthias Kronau

Redaktion Herzogenaurach

E-Mail zur Autorenseite

22.6.2022, 12:25 Uhr
Was bewegt den oder die Herzogenauracher/in vor allem? Das Auto, der Bus?

© Matthias Kronau, NN Was bewegt den oder die Herzogenauracher/in vor allem? Das Auto, der Bus?

In diesen Tagen werden rund 2000 Briefe verschickt. Die Adressen wurden per Zufallsziehung aus dem Melderegister des Einwohnermeldeamtes ermittelt. Die Teilnahme ist freiwillig, doch hofft die Stadt auf eine hohe Teilnahme, denn die Auswertung des beigefügten Fragebogens soll wertvolle Daten liefern für die künftige Verkehrspolitik.

Hoffen auf große Teilnahme

Ein Rücklauf von rund 600 teilnehmenden Haushalten würde für repräsentative Aussage reichen, doch "wir hoffen, dass noch mehr mitmachen", sagt Anja Wettstein vom Planungsamt. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass die erhobenen Daten nur anonymisiert verwendet werden.

Fahrrad und mehr

Um was geht es genau? Bereits 2002 und 2012 hatten die Stadt das Mobilitätsverhalten per Fragebögen untersucht. "Als re-zertifizierte fahrradfreundliche Kommune und Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen in Bayern e. V. (AGFK) ist insbesondere die Förderung des Radverkehrs ein wichtiges Anliegen der Stadt Herzogenaurach", heißt es in einer Pressemitteilung. Weiter solle durch eine bedarfs- und umweltgerechte Verkehrsplanung die Verkehrssituation insgesamt sowie die Wohn- und Lebensqualität für alle Einwohnerinnen und Einwohner verbessert werden.

Einzige Möglichkeit

Dazu wird bei der Befragung auch der "Modal Split" ermittelt. Dieser Wert gibt Auskunft, zu welchen Anteilen die verschiedenen Verkehrsmittel auf den alltäglichen Wegen der Bürgerinnen und Bürger genutzt werden. "Die einzige Möglichkeit, diese Verteilung in einer Kommune verlässlich und repräsentativ zu ermitteln, ist die Methode der Haushaltsbefragung", so die Stadt.

Radfahrer fahren auf der Herzo Base an einer Ladesäule für E-Autos vorbei.

Radfahrer fahren auf der Herzo Base an einer Ladesäule für E-Autos vorbei. © Matthias Kronau, NN

Es wird darüber hinaus aufgezeigt, welche Verkehrsmittel in einzelnen Ortsteilen oder Altersgruppen überwiegen und wo Entwicklungsmöglichkeiten vorhanden sind. Es besteht auch die Möglichkeit, Verbesserungsvorschläge zu äußern.

Pandemie und Homeoffice

Eines ist klar: Die Ergebnisse könnten spannende Erkenntnisse bringen. Denn unklar ist, wie nachhaltig die Pandemie und das Homeoffice die Mobilität verändert haben. Eigentlich hatte die Stadt die Befragung schon 2020 durchführen wollen, doch eben wegen der Pandemie war sie verschoben worden.

Die gewonnenen Daten "stellen eine wichtige Datengrundlage für zukünftige Verkehrsplanungen dar und werden auch in die geplante Fortschreibung des Radverkehrskonzeptes einfließen. Darüber hinaus dienen die Daten als Grundlage für andere verkehrsrelevante Planungsentscheidungen, z.B. bei Abschätzungen über die verkehrlichen Auswirkungen von Stadtentwicklungsprojekten oder ÖPNV-Angeboten", so die Stadt.

Die Mobilität eines Tages

Konkret: In der Mobilitätsbefragung wird für einen Stichtag das Mobilitätsverhalten der Haushalte abgefragt, wie zum Bespiel das genutzte Verkehrsmittel, die zurückgelegten Wege sowie der Zweck des Weges (z.B. Arbeit oder Einkaufen).

Wer von den Haushalten mitmacht, kann entweder den beigefügten Fragebogen nutzen. Alternativ geht das auch mit der Online-Befragung (mit Code) oder per Telefoninterview. Der Rücklauf der Fragebögen soll bis zu den Sommerferien abgeschossen sein.

Auf www.mobil-in-herzogenaurach.de ist die Fragebogenaktion ausführlich erläutert. Die Erhebung wird im Auftrag der Stadt Herzogenaurach vom Ingenieurbüro Helmert aus Aachen begleitet. Die Ergebnisse werden voraussichtlich im Oktober 2022 vorliegen. Unter allen Teilnehmenden werden drei attraktive Preise verlost.

Keine Kommentare