Zwischenlösung

Weisendorf: Container für die Kita kommt

20.6.2021, 15:32 Uhr
Weisendorf: Container für die Kita kommt

© Richard Sänger

Für das Betreuungsjahr 2021/2022 gingen für die verschiedenen Betreuungsbereiche (Krippe, Kindergarten, altersgemischte Gruppen und Schulkindbetreuung) mehr Voranmeldungen ein als freie Plätze in den bestehenden Einrichtungen zur Verfügung stehen. Der Marktgemeinderat Weisendorf hat dazu das Büro Planwerk Stadtentwicklung aus Nürnberg mit der Ermittlung des aktuellen Bedarfs beauftragt. Nach den bisher vorliegenden Listen wird von einem Bedarf von zwei Krippengruppen und bis zu zwei Kindergartengruppen ausgegangen.

Lösung ab September

Wie Bürgermeister Karl-Heinz Hertlein erläutert, ist ein kurzfristiger Anbau oder weitere Containerlösungen bei den bestehenden Einrichtungen aus Platzgründen nicht möglich. Durch den Zuzug junger Familien und Erweiterung der Neubaugebiete ist bereits ein Ausbau der Kinderbetreuungsangebote mit weiterem Neubau in Weisendorf vorgesehen. Allerdings braucht es eine schnelle Lösung bereits ab September. In den letzten Wochen wurde bereits eine Reihe von Standorten näher untersucht. Für einen Neubau gibt es zwar geeignete Grundstücke, aber nicht auf die Schnelle, denn diese müssten erst erschlossen und ein Bebauungsplan verabschiedet werden.

Grundstück als Interimslösung

Als Interimslösung steht das Grundstück neben dem Rathaus kurzfristig zur Verfügung. Über diesen Standort direkt neben der Wohnbebauung informierte der Bürgermeister die Anlieger und bekam auch deren Einverständnis. Auch die Trägerschaft ist inzwischen geklärt: Die evangelische Kirchengemeinde wird die Einrichtung betreuen. Nur eine Modulbauweise mit standardisierten Container-Elementen erlaube demnach eine schnelle Lösung. Die Container werden zunächst in einer Fabrik vorgefertigt und dann innerhalb weniger Tage in Weisendorf zusammengefügt - ähnlich wie ein Fertighaus. „Aufgrund der hochwertigen Verarbeitung merkt man überhaupt nicht, dass man sich in einem sogenannten Container befindet", sagt Architekt Matthias Bettmann. Sein Büro stellte dem Rat das Ergebnis der Machbarkeitsstudie für eine Interimslösung einer Kindertageseinrichtung vor. Die einzelnen Module können von der Gemeinde gekauft oder gemietet werden.

Ein oder zwei Geschosse?

So sei das rund 1600 Quadratmeter große Grundstück durchaus für eine Interimslösung geeignet. Die Fertigmodul-Bauweise schaffe Platz für rund 75 Kinder in vier Gruppen mit einem Raumprogramm von rund 900 Quadratmeter. Auch für die Außenspielflächen sei, je nach Bauweise, noch genügend Platz vorhanden. Der Planer stellte dazu vier Varianten in eingeschossiger und zweigeschossiger Bauweise vor. Dass eine Lösung auf der Wiese neben dem Rathaus verwirklicht werden soll, darüber war sich das Gremium zwar einig, aber über die Bauweise gingen die Meinungen auseinander. Der Bürgermeister favorisiert eine zweigeschossige Lösung, die mehr Raum für die Außenspielfläche gebe und zudem einfacher erschlossen werden kann. „Der Bau soll keine Dauerlösung werden, sondern maximal fünf Jahre bestehen bleiben“, sagt der Bürgermeister, nachdem sich die Stimmen für einen eingeschossigen Bau mehrten. Bei einer zweigeschossigen Bauweise würde sich das Obergeschoss im Sommer zu sehr aufheizen und auch der Schallschutz sei nicht ausreichend, wird unter anderem argumentiert. Das Aufheizen des Obergeschosses lässt der Bürgermeister nicht gelten, denn auch ein eingeschossiger Bau würde sich ebenso aufheizen. Dazu hatte Planer Bettmann einen Vorschlag, so könne die Einrichtung mit einem Pultdach gegen die Sonne geschützt oder auch mit einer aufgeständerten Photovoltaikanlage bestückt werden.

Trennung von Krippe und Kita

Zum Thema Schallschutz verwies der Bürgermeister auf eine Trennung von Krippe und Kita, die auch getrennte Eingänge erhalten sollen. „Ein zweigeschossiger Bau ist außerdem nicht kindgerecht“, war ein weiteres Argument für einen Erdgeschossbau. Einig war sich das Gremium, dass die Einrichtung klimatisiert und mit einem ausreichenden Schallschutz versehen werden muss. Der Bürgermeister wies noch auf eine Reihe von Entscheidungen hin, die noch getroffen werden müssen. So die Finanzierung, Miete oder Kauf und Beauftragung eines Architekten, Beantragung der Betriebserlaubnis und Beantragung möglicher Fördermittel. Mit den Ansprechpartnern des Landratsamtes Erlangen-Höchstadt als Aufsichtsbehörde für Kindertageseinrichtungen sind umgehend Abstimmungsgespräche zu führen. Im Vorfeld konnten keine vertiefenden Gespräche mit den zuständigen Ansprechpartnern geführt werden, da die Machbarkeitsstudie und sonstigen Rahmenbedingungen (Grundstück, Gestaltung Trägerschaft und so weiter) fehlten. Eine Betriebserlaubnis ist zu beantragen, sobald das weitere Vorgehen/Planungen und die Trägerschaft für die Interimslösung feststehen.

Weitere Sitzung am 22. Juni

Da die Zeit drängt, wird es am 22. Juni eine weitere Sitzung geben und ein Architekt beauftragt, außerdem werden dazu auch die Kosten vorliegen.

Spannend wurde es dann bei der Abstimmung, mit 13 gegen sechs Stimmen setzte sich die eingeschossige Bauweise durch.

Keine Kommentare