Wer spendet hochwertige Schutzmasken?

8.4.2020, 07:57 Uhr
Wer spendet hochwertige Schutzmasken?

© Foto: Jeanette Seitz

"Die Pflegekräfte in Altenheimen, die Krankenschwestern und -pfleger, die Ärzte und Sanitäter und alle, die von Berufs wegen zum Schutz der Bevölkerung im Landkreis Erlangen-Höchstadt und anderswo einen unglaublichen Job für die Erhaltung unserer Gesundheit leisten, brauchen Unterstützung", meint Walter Scheinkönig. Denn er werde den Gedanken nicht mehr los, dass es an allen Ecken und Enden an medizinischer Schutzkleidung und hochwertigen Schutzmasken fehle. Scheinkönig: "So unglaublich, aber wahr dies auch ist, überfällt mich eine beängstigende Sprachlosigkeit in den Auskünften der Fachleute, dass diese Schutzkleidungen in den nächsten Wochen nicht in diesem Umfang zur Verfügung stehen werden, wie man sie in den wichtigen Einrichtungen, Praxen und Krankenhäusern bräuchte."

Deshalb reifte bei dem Künstler die Idee, in Herzogenaurach einen öffentlichen Aufruf zu starten und die Bürgerinnen und Bürger in der Aurachstadt und im Landkreis zu bitten, ihre in Privatbesitz befindlichen Masken der Güteklassen FFP2 und FFP3 für wichtige Einrichtungen zu spenden – "für die Menschen, die sie so dringend brauchen, um sich selbst bei ihrer aufopfernden Arbeit vor dem Virus schützen zu können".

Ganz aus der Luft gegriffen hat Walter Scheinkönig die Idee natürlich nicht. Er berichtet: "Anfang März, als das ganze Thema um das Coronavirus hier in Europa noch nicht so brisant war, planten meine Frau und ich, uns gleich nach der Kommunalwahl auf eine dreimonatige Reise nach Marokko zu begeben. Die Vorbereitungen liefen planmäßig, doch beeinflusst durch die vielen Bilder aus China mit maskierten Menschen besorgte ich uns auch noch zwei dieser FFP2-Schutzmasken im nächsten Baumarkt, denn man weiß ja nie, was kommt."

Und so ist es nun gekommen: Die Reise nach Marokko fiel flach, die Scheinkönigs sitzen zu Hause, verfolgen täglich die sich rasant ändernden Ereignisse – und da kamen eben wieder die beiden FFP2-Masken aus der Reiseapotheke ins Gedächtnis.

"Gerne möchten wir diese nun abgeben, auch wenn es nur zwei Stück sind", so Walter Scheinkönig. Er betont – was viele Experten ja bestätigen –, dass für den "Hausgebrauch" ein einfacher Mund- und Nasenschutz, wie zum Beispiel die selbst genähten Schutzmasken, völlig ausreichen. Und weiter: "Wir wissen mittlerweile alle, dass diese besonderen Masken für uns Privatpersonen im alltäglichen Leben ungeeignet sind und nur dann einen Sinn ergeben, wenn eine bereits mit dem Virus infizierte Person andere Personen in seinem Umfeld schützen möchte."

Walter Scheinkönig appelliert an alle, die für den Eigenbedarf gekauften, unbenutzten FFP2- und FFP3-Masken zu spenden. Nach Absprache mit Bürgermeister German Hacker können diese zu den üblichen Öffnungszeiten des Rathauses an der Pforte abgegeben werden. Die Stadt kümmert sich um die Weiterleitung an das Landratsamt, wo sie dann dorthin verteilt werden, wo sie dringend gebraucht werden. "Alle systemrelevanten Einheiten im Landkreis werden es Ihnen von Herzen danken", so Scheinkönig.

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