4:3 in Schönheide: HEC zähmt die Wölfe

9.12.2016, 21:55 Uhr
4:3 in Schönheide: HEC zähmt die Wölfe

© Archivfoto: Ulrich Schuster

Wölfe und Alligatoren begegnen sich in freier Wildbahn eher selten. In der Oberliga Süd liefen sich beide in dieser Spielzeit bislang einmal über den Weg. Im Oktober besiegten die Alligatoren aus Höchstadt die Wölfe aus Schönheide in einer turbulenten Partie mit 5:4. Und auch bei der Revanche am Freitagabend im Erzgebirge setzte sich der HEC durch und entführte drei Punkte aus dem Wolfsbau. 3:4 hieß es am Ende.

Zunächst lief für Höchstadt aber wenig nach Plan. Der Mannschaftsbus stand auf der Autobahn im Stau, weshalb die Partie 15 Minuten später begann. Der HEC war dennoch vom ersten Bully weg hellwach, bereits nach knapp sechs Minuten jubelten die Alligators zum ersten Mal. Dan Heilmann legte in Überzahl zurück auf Daniel Jun, der mit einem Schlagschuss von der Blauen Linie traf. Ausgerechnet Jun, der sieben Spielzeiten das blau-weiß-rote Trikot der Schönheider getragen hatte.

Beflügelt vom Führungstor erarbeitete sich der HEC einige gute Chancen, doch weder Tomas Rousek (13.) noch Patrik Dzemla (14.) konnten die Pässe ihrer Mitspieler verwerten. Stattdessen hätte der Schönheider Miroslav Jenka beinahe ausgeglichen, sein Schuss aus der Halbdistanz rauschte aber links am Tor von Phillip Schnierstein vorbei (15.). Eine Minute später legte abermals Tomas Rousek auf Daniel Jun ab, der aber verzog. Besser machte es Rousek nur kurz darauf, als ihm sein Sturmpartner Jun auflegte: 2:0 für Höchstadt nach 17 Minuten und sechs Sekunden.

Die Nerven beim Tabellenletzten aus dem Erzgebirge lagen bereits da blank. Björn Schenkel beschimpfte den Schiedsrichter nach dem zweiten Gegentreffer wüst, was ihm eine Spieldauer-Disziplinarstrafe einbrachte. Seine Kollegen kamen nach der Pause mit mächtig Dampf aus der Kabine, Stephan Trolda traf nach 22 Minuten zum 1:2 – zuvor hatte Schnierstein im HEC-Tor zweimal pariert, gegen den dritten Nachschuss war er aber machtlos. Die Alligators ließen sich davon allerdings nicht aus der Ruhe bringen, Lukas Lenk passte auf Martin Vojcak, der wiederum auf Daniel Jun querlegte: 1:3 (25:14).

Schönheide hatte außer körperlicher Härte wenig entgegenzusetzen. In der 27. Minute bekam Adrian Sanwald wegen Beinstellens ebenfalls eine Spieldauer-Disziplinarstrafe, in Überzahl konnten aber Markus Babinsky und Ales Kreuzer ihre Chancen nicht nutzen.

Gegentor in Unterzahl

Besser machten es die Alligators, als sie wegen einer Zwei-Minuten–Strafe gegen Andre Lenk selbst in Unterzahl waren. Als Torwart Schnierstein den Puck über das gesamte Eis schlug, wollte der Schönheider Keeper Ales Kreuzer ausspielen, verzettelte sich aber, sodass Kreuzer nur noch ins leere Tor einschieben musste. Mit einem beruhigenden Drei-Tore-Vorsprung ging es in die zweite Drittelpause.

Der letzte Abschnitt begann für Höchstadt denkbar schlecht. Zuerst musste Jiri Ryzuk wegen Hakens auf die Strafbank, dann auch noch Andre Lenk, weil er seinen Gegenspieler behinderte. In doppelter Unterzahl traf wiederum Stephan Trolda zum 2:4 aus Sicht der Schönheider, die danach immer aktiver wurden. Die Alligators konzentrierten sich mehr aufs Verteidigen und wurde passiver. Dzemla und Jun hätten den Auswärtssieg dennoch festmachen können, scheiterten aber am eingewechselten Florian Neumann im Tor.

Unnötig spannend wurde es 31 Sekunden vor dem Ende, als Milan Kostourek für Schönheide zum 3:4-Anschluss traf. Es war aber nur noch Ergebniskosmetik, den Sieg brachte der HEC über die Zeit.

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