Adelsdorf muss Millionen in Kinderbetreuung investieren

10.10.2015, 07:00 Uhr
Adelsdorf muss Millionen in Kinderbetreuung investieren

© Foto: Spörlein

Die aktuell noch im Bau befindliche Kindertagesstätte vor der alten Turnhalle der Grundschule wird (wie bereits ausführlich aus dem Sozialausschuss berichtet) für die prognostizierte Kinderzahl wohl nicht ausreichen. Eine Million Euro wird die Kindertagesstätte kosten, so Fischkal. Man werde allerdings nicht um einen weiteren Krippenneubau im Umfeld der Grundschule herumkommen. Die Kosten dafür wurden vorsichtig mit 1,9 Millionen Euro beziffert.

Geld, das die Gemeinde natürlich nicht habe, weshalb man auf die bisweilen noch großzügige staatliche Förderung angewiesen sei. Die laufe allerdings bis Jahresfrist aus, meinte Verwaltungsleiter Wolfgang Mößlein auf NN-Anfrage, weshalb Eile geboten sei.

Darüber hinaus wird Adelsdorf mit Blick auf das derzeit entstehende größte Wohnbaugebiet in der Geschichte der Gemeinde (Reuthsee) auch noch weitere Kindergartenplätze benötigen, schätzungsweise um die 140. Um auch hier diverse Förderungen nicht zu verpassen, sollte diesbezüglich ebenfalls flott entschieden werden. Für diesen weiteren Kindergarten mit voraussichtlich vier Gruppen wolle man in der Hauptschule rechterhand des Haupteingangs den ehemaligen Chemie- und Physiktrakt umbauen. Mößlein: „Ohne Hauptschule wird dieser Trakt nicht mehr gebraucht“.

Die Kosten für dieses Projekt wolle man nur „inoffiziell“ beziffern, nach groben Schätzungen seien es zwei Millionen Euro. Wie erwähnt, benötige man die Aufstockung der Kinderbetreuung hauptsächlich wegen des Wohnbaugebiets „Reuthsee“, der Investor aus Nürnberg habe bereits 85 Baupläne eingereicht, die auch schon von der Gemeinde bearbeitet seien, weitere 55 Baugenehmigungen würden demnächst anstehen, so Mößlein.

Berücksichtigen müsse man ferner, dass auch der „Alte Schulsportplatz“ Wohnbaugebiet werde. Investoren seien vorhanden, nur müsse der Gemeinderat in seiner Oktober-Sitzung den Bauleitplan nochmals überarbeiten, weil mehr barrierefreier Mietwohnraum im nördlichen Teil des einstigen Schulsportplatzes entstehen solle.

Arbeitsgruppe gründen

Ein weiterer „dicker Brocken“ sei finanziell die Sanierung des Vereinshauses am Uttsberg in Aisch. Die Bausubstanz dort sei seit Jahren dringend sanierungsbedürftig, insbesondere die Installation (Sanitär, Elektro, Heizung) müsste auf Vordermann gebracht werden. Laut Fischkal werde man diesbezüglich eine Arbeitsgruppe mit allen Beteiligten (Gemeinderat, VdK, BRK, Mieter, Kindergarten, Kinderkrippe) gründen, um das weitere Vorgehen in groben Zügen festzulegen. Man müsse dann sicher auch über die Neustrukturierung dieses Hauses nachdenken.

Aufmerksam machte Bürgermeister Karsten Fischkal darüber hinaus auf den anhaltenden Flüchtlingszustrom, auf den es zu reagieren gelte. Aktuell seien in der Großgemeinde 40 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge untergebracht, die rund um die Uhr von ASB und WAB Kosbach betreut werden. Da demnächst auch eine Arztpraxis (Dr. Seile) im Umfeld der bereits von Flüchtlingen belegten Otto-Villa frei werde, sei geplant, diese Immobilie ebenfalls für minderjährige Flüchtlinge herzurichten.

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