Adelsdorfer Wasserwerk: Neubau günstiger als Umbau

29.11.2020, 18:00 Uhr
Adelsdorfer Wasserwerk: Neubau günstiger als Umbau

© Foto: Niko Spörlein

Laut Bürgermeister Karsten Fischkal war eigentlich geplant, die Wärterwohnung schnell und "mit geringen Mitteln" zu einem neuen Verwaltungstrakt umzubauen. Baugenehmigungen hierfür liegen vor, hieß es bei der Gemeinderatssitzung. Doch so einfach ist es wohl nicht.

Fischkal führte an, dass die Räumlichkeiten nicht nach den Vorstellungen der Planer hergerichtet werden können, dass die Vorschriften des Unfallschutzes und die Arbeitsstättenrichtlinien nicht eingehalten werden, der Brandschutz ebenso wenig. Man habe keinen Architekten gefunden, der allein für einen Umbau eine Kostenschätzung abgeben wollte.

Das Technische Bauamt der Gemeinde überschlug nun die möglichen Umbaukosten und kam auf 636 000 Euro. Ein Neubau wird auf 584 000 Euro geschätzt.

Jörg Bubel und Norbert Lamm (beide SPD) bemängelten die mangelhafte Unterrichtung über die neue Betriebsstruktur und vor allem, dass man keine Informationen hinsichtlich des Raumprogramms habe. Man solle zukunftsweisend planen, forderte Nico Kauper (CSU), vielleicht könne man dann mehrere Probleme auf einmal lösen.

Raumprogramm und Kostenschätzung

Schließlich gab der Gemeinderat grünes Licht, einen Architekten zu beauftragen, der ein Raumprogramm und eine detaillierte Kostenschätzung für den Neubau eines Verwaltungstrakts vorlegen soll.

In Zusammenhang mit den in Teilen schon begonnenen Arbeiten für eine Hochlastfaulung auf der Kläranlage ließen der Bürgermeister und der Betriebsverbundleiter Hans Schockel wissen, dass das Landratsamt die Verfahrensumstellung auf Schlammfaulung mit 36 weiteren Forderungen genehmigt habe. In Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro Siekmann wurden die Änderungen in die Ausführungsplanung eingearbeitet. Nun ergebe sich die Möglichkeit, eine Projektförderung in Höhe von 500 000 Euro zu erhalten.

Förderung nicht verwirken

Allerdings sei eine Potenzialanalyse notwendig, mit der eine mindestens 70-prozentige Eigenversorgung der Kläranlage nachgewiesen werde. Die Kosten hierfür wurden mit 14 000 Euro beziffert. Mehrere Bürgervertreter mahnten an, dass man nicht über eine Kosten/Nutzenanalyse informiert sei. Jörg Bubel betonte, die Kosten für diese Maßnahme seien seit der Beauftragung 2015 von 2,30 Millionen Euro auf heute rund 4,60 Millionen Euro gestiegen. Laut Fischkal sei geplant, Ende Februar/ Angang März die (geänderten) Details zur Hochlastfaulung vom Ingenieurbüro erläutern zu lassen. Dann werde man sicher auch Zahlen zur Wirtschaftlichkeit erfahren. Um die mögliche Förderung nicht zu verwirken, sei die Projektstudie bereits in Auftrag gegeben. Der Gemeinderat gab hierfür im Nachhinein seine Zustimmung.

Mit den Stimmen der Freien Wähler und der CSU beschloss der Gemeinderat die Aufstellung eines Bauleitplanverfahrens, in diesem Falle den Erlass einer Ortsabrundungssatzung für ein Teilgebiet von Heppstädt. Wie berichtet, will dort eine alteingesessene Familie ein Grundstück mit 3130 Quadratmetern bebauen. Hierfür wurde der Aufstellung- und Auslegungsbeschluss gefasst, gegen die Stimmen der Grünen, der Wählerinitiative und der SPD.

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