Früherer Chef der Martin Bauer Holding

Adolf Wedel erhält das Bundesverdienstkreuz am Bande

6.8.2021, 13:47 Uhr
Wedels Ehefrau Hedi steckt ihrem Gatten (Mitte) den Orden an.

© Karl-Heinz Panzer, NN Wedels Ehefrau Hedi steckt ihrem Gatten (Mitte) den Orden an.

Von der bevorstehenden Ehrung hat Wedel vor fast schon einem Jahr erfahren. Damit hatte er zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht gerechnet, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung wissen ließ. Sehr berührt sei er da gewesen. Im September hatte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Urkunde unterzeichnet.

Wegen Corona vergingen elf Monate, bis Wedel das rote Kreuz mit dem Bundesadler in Händen hielt. „Es drohte schon die Verjährung“, scherzte Joachim Herrmann. Der bayerische Innenminister nahm die Verleihung vor. Genau 50 Gäste waren zu der Feier unter freiem Himmel geladen, so viel wie unter den gegebenen Umständen vertretbar.

Großvater hatte die Firma gegründet

Diesen Rahmen in Vestenbergsgreuth hatte sich der Geehrte ausdrücklich gewünscht, wie er anmerkte. Also sehr nahe an der Firma, die sein Großvater gegründet und an deren Spitze er seit 1982 stand, , ebenso wie für die sozialen Einrichtungen und Initiativen, die er und seine Firma nicht nur mit Geld unterstützen. Dieses breite Engagement war es denn auch, das ihm auszeichnungswürdig gemacht hat, wie Herrmann in seiner Ansprache festhielt.

Glückwünsche an Adolf Wedel von Innenminister Joachim Herrmann (links).

Glückwünsche an Adolf Wedel von Innenminister Joachim Herrmann (links). © Karl-Heinz Panzer, NN

Der Staatsminister hob nicht nur die unternehmerische Erfolgsgeschichte von Wedel hervor, sondern auch das soziale Wirken und die kommunikativen Fähigkeiten. „Bei dir steht der Mensch tatsächlich im Mittelpunkt“, sagte er. Der Großenseebacher CSU-Bundestagsabgeordnete Stefan Müller, der die Auszeichnung mit angestoßen hatte, kam auf das Betriebsklima im Kräuter- und Pharmakonzern zu sprechen. Wenn er dort zu Besuch war, habe er den Eindruck mitgenommen, dass dort eine wechselseitige Wertschätzung zwischen Management und den Mitarbeitern gepflegt werde, so der direkt gewählte Mandatsträger.

Wedel gibt Dank zurück

„Bei euch hat man immer das Gefühl: Das sind doch ganz normale Menschen, die Maß und Ziel kennen“, beschrieb Vestenbergsgreuths Bürgermeister Helmut Lottes den Eindruck, den die Familie bei der Bevölkerung ebenso wie in der Belegschaft hinterlasse. Albert Ferstl, seit vergangenem Jahr Geschäftsführer beim größten Arbeitgeber in der näheren Umgebung, charakterisierte seinen Vorgänger so: „Du packst an und ziehst die Dinge, die zu tun sind, dann auch durch“. Der frisch gebackene Ordensträger setzte seinerseits zu einer Laudatio an. Er würdigte das Wirken der sozialen Einrichtungen in der Gegend, von der Lebenshilfe über die Barmherzigen Brüder bis zur Laufer Mühle.

Nur dank der Mitarbeiter und der Großfamilie, also den Gesellschaftern der Firma, habe er diese unterstützen können. „Fühlt euch mit ausgezeichnet und geehrt“, rief er ihnen zu. „Das beste Fundament ist ein erfolgreiches und gut aufgestelltes Unternehmen, unterstrich Wedel, der seit seinem Rückzug aus dem operativen Geschäft dem Gesellschafterkreis vorsteht. Er ist nicht der erste Bundesverdienstkreuzträger in der Familie: Vor ihm wurden bereits sein Großvater Martin Bauer, sein Vater Hans Wedel und sein vor fünf Jahren verstorbener Bruder Martin Wedel ausgezeichnet. Der Mitbegründer des TSV Vestenbergsgreuth ist darüber hinaus Ehrenbürger in seinem Heimatort. Gewürdigt wurden in den Ansprachen auch seine Verdienste für die Verständigung unter Nationen und Kulturen.

Nach der Gründung von Firmenstandorten in Polen und Russland haben sich Freundschaftskreise und Städtepartnerschaften entwickelt, hob Herrmann hervor. Unter Wedels Ägide seien darüber hinaus 60 ökologische und soziale Projekte längs der Lieferkette des global agierenden Unternehmens angestoßen worden.

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