Alligators kommen auch in Lindau nicht in die Spur

2.10.2019, 22:20 Uhr
HEC-Trainer Martin Sekera hat momentan einigen Grund, sich zu ärgern.

© Thomas Hahn HEC-Trainer Martin Sekera hat momentan einigen Grund, sich zu ärgern.

Es war das Treffen zweier Fehlstarter am Bodensee: Die Höchstadt Alligators und die Lindau Islanders hatten beide ihre ersten zwei Saisonspiele verloren. Den EV hat es dabei sogar noch etwas schlimmer erwischt als den HEC – weshalb der alte Rivale vor dem Aufeinandertreffern am Mittwoch Letzter der Oberliga Süd war und Höchstadt nur Vorletzter.

Die Frage war nur: Welches Team würde sich mit einem Sieg gegen einen Gegner auf Augenhöhe aus der ersten kleinen Ergebniskrise lösen können? Die Antwort deutete sich zum Leidwesen der Höchstadter schon im ersten Drittel an.

Wieder ein Doppelschlag

Strafzeiten gegen Jiri Mikesz und Verteidiger Maximilian Otte brachten den HEC, bei dem Miesz für Petrak in die erste Reihe gerückt war, nach knapp sechs Minuten kurzzeitig in doppelte Unterzahl. Und Lindau wusste das zu nutzen: Brent Norris (6:39) und Robert Chaumont (7:33) brachten die Islanders mit 2:0 in Führung – und Höchstadt kassierte im dritten Spiel in Folge einen Doppelschlag binnen kürzester Zeit. "Das kostet Kraft", schimpfte auch HEC-Trainer Martin Sekera über den dritten 0:2-Rückstand in Folge.

Das war bitter, denn die Partie verlief eigentlich insgesamt ausgeglichen. Dass der HEC durch Michal Petrak den Anschlusstreffer erzielen konnte (10:27) und auch das 1:3 nach einem Alleingang von Julian Tischendorf (29:11) im zweiten Drittel kontern konnte, sprach für sich. Florian Seelmann erzielte nach Vorlage von Thilo Grau das 2:3 (33:32), dass die Alligators noch einmal zurück ins Spiel brachte. Die beste Chance auf den Ausgleich hatte Michal Mlynek, der wie Mikesz und Trainer Martin Sekera eine Lindauer Vergangenheit hat. Doch den Schuss des Höchstadter Neuzugangs nach knapp 50 Minuten konnte Islanders-Goalie Michael Boehm parieren.

So lief den Alligators die Zeit davon, zumal sie sich etwas mehr Strafzeiten einhandelten als die Gastgeber. Eine Minute vor dem Ende, als das letzte Aufbäumen der Alligators in vollem Gange war, musste etwa Jiri Neugebauer vom Eis – der HEC hatte kurz zu viele Akteure auf der Spielfläche gehabt.

Und so fingen sich die Alligators 20 Sekunden vor der Schlusssirene in Unterzahl noch das 2:4 durch Simon Klingler ein (59:40). Die große Chance, den ebenfalls angeschlagenen EV zu besiegen und sich so selbst etwas Ruhe zu verschaffen, hat der HEC damit vertan. "Gerade gegen Lindau müssen wir unsere Punkte holen, das ist unsere Pflicht. Wir haben es leider nicht geschaft, aber wir arbeiten weiter", sagte Sekera.

Unbeindruckter Aufsteiger

Das Spiel gegen Lindau war aber nur der Auftakt einer Woche voller Schlüsselspiele. Doch der Gegner am kommenden Freitag, der EV Füssen, ist zwar ein Aufsteiger und damit theoretisch ein Gegner auf Augenhöhe im Kampf um den Klassenverbleib. Der einstige 16-fache deutsche Meister tritt in der Oberliga bislang allerdings völlig unbeindruckt auf, hat alle drei Saisonspiele gewonnen, am Mittwoch auch gegen den ERC Sonthofen (4:1).

Die Hürde für den ersten Saisonsieg liegt also auch am Freitag ab 20 Uhr (Eisstadion, Kieferndorfer Weg) hoch. Und auch am Sonntag müssen die Alligators noch einmal ran: Die Fahrt nach Selb ist zwar angenehmer als die an den Bodensee, die Wölfe aber nicht gerade ein angenehmerer Gegner als die Islanders.

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