Alligators: Nullnummer trotz neuer Stürmer

29.11.2019, 22:33 Uhr
Alligators: Nullnummer trotz neuer Stürmer

© Foto: André De Geare

Der aus Kissingen gekommene Keeper Benjamin Dirksen bekam gleich seine Feuertaufe, die Stürmer Mikhail Nemirovsky und Anton Seewald aus der Konkursmasse des gleichen Vereins bildeten mit Jiri Mikesz die zweite HEC-Offensivreihe.

Von ihren Torjägerqualitäten war allerdings wenig bis nichts zu sehen, denn die Allgäuer beeindruckten mit enorm hohem Tempo und aggressivem Forechecking. Verliefen die ersten Minuten noch relativ ausgeglichen, wobei Vitalij Aab in der 8. Minute die beste Höchstadter Chance hatte, aber an Keeper Jochen Vollmer scheiterte, wurde Memmingen immer dominanter.

Der Führungstreffer war typisch für eine Mannschaft, die vor Selbstbewusstsein strotzt: Dennis Neal schmetterte einen schwer anzunehmenden Puck einfach Richtung Tor, dieser setzte noch einmal auf und düpierte Dirksen.

Acht Sekunden erstickte der Jubelschrei der heimischen Fans – Aabs Schuss landete am Pfosten und sprang ins Feld zurück. Die Gäste konnten ihrerseits einen Angriff starten, bei dem die Alligators-Abwehr nicht aufmerksam war. Dennis Miller sagte danke mit dem 2:0.

Mit diesem Ergebnis ging es in die erste Pause. Der HEC hatte keineswegs enttäuscht, aber der Tabellenzweite war einfach einen Tick präsenter.

Nach dem Seitenwechsel wurde auffällig: Die Defensive der Hausherren stand auch ohne den verletzten Robin Maly etwas kompakter, doch vor dem gegnerischen Tor vermisste man die Durchschlagskraft. Vollmer und seine Vorderleute konnten die Höchstadter Attacken routiniert abblocken.

Da spielte Coach Martin Sekera schon nur noch mit drei Sturmreihen, Neugebauer, Suchomer und Grau blieben auf der Bank.Die Alligators versuchten viel, doch wirkliche Hochkaräter spielten sie sich gegen die physisch starken Gäste nicht heraus, die selbst mit ihrem geradlinigen Spiel stets gefährlich wirkten.

Bezeichnend für die Harmlosigkeit der HEC-Offensive: Nach 38 Minuten durften die Alligators erstmals in Überzahl spielen, doch fanden sie nicht einmal in die Powerplay-Position und gaben nur ein einziges Schüsschen ab, das Vollmer locker mit der Fanghand herunterpflücken konnte. So endete dieser Durchgang torlos.

Theoretisch war also noch alles drin, doch irgendwie fanden die Höchstadter nicht ins Spiel. Als Memmingen das 3:0 in der 52. Minute erzielte, wussten auch die Zwangsoptimisten: Die Freitagabendmesse war gelesen, dazu brauchte es nicht einmal mehr das 0:4, das die Allgäuer mit einem Mann weniger auf dem Eis erzielten. Gut eine Minute vor Schluss fiel gar noch das 0:5, kein guter Auftakt für ein Wochenende, an dem sich für die Alligators eigentlich einiges zum Guten wenden sollte.

Und am Sonntag wird es sicherlich nicht leichter. Zwar geht es für die Höchstadter da zu einem Mitkellerkind, den Eisbären aus Regensburg. Doch das Starensemble von der Donau hat am Freitagabend seine Klasse gezeigt und bei den Selber Wölfen mit 7:3 gewonnen. Verliert der HEC auch in der Oberpfalz, beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer bereits 18 Punkte. Es sieht so aus, als ob sich Sekera und Co. schon jetzt mental auf die Verzahnungsrunde mit der Bayernliga einstellen müssen. Um dort zu bestehen, wären sicherlich ein paar Erfolgserlebnisse nicht hinderlich . . .

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