Arztpraxis mit Denkmalschutz in Lonnerstadt?

31.5.2019, 06:57 Uhr
Arztpraxis mit Denkmalschutz in Lonnerstadt?

© Foto: Paul Neudörfer

Für die Sanierung des historischen Gebäudes sollten eigentlich bereits Gewerke für den Innenausbau und die Fassade vergeben werden. Doch ein paar Detailfragen stehen laut Stefan Himpel noch im Weg. Diesen Aufschub könnte man nutzen, um zu prüfen, ob im ersten Stock auch die baulichen und technischen Voraussetzungen für eine Arztpraxis geschaffen werden könnten. Bislang ist dort eigentlich wieder Wohnraum geplant.

Hintergrund: Die in Lonnerstadt praktizierende Hausärztin hört in absehbarer Zeit auf zu praktizieren. Mehrere Bürger, so Himpel, seien an ihn mit der Sorge herangetreten, dass der Ort dann ohne ärztliche Versorgung dastehen könnte. Mit extra für diesen Zweck vorbereiteten Räumlichkeiten könnte man jungen Medizinern eine Niederlassung in Lonnerstadt schmackhaft machten, hofft Himpel. "Wir müssen da schon was bieten, um einen Arzt anzulocken", sagt er.

Die Kosten klären

Die Ratskollegen reagierten eher skeptisch: Die Voraussetzungen in einem denkmalgeschützten Gebäude seien denkbar ungünstig, gab Horst Gäck zu bedenken. Wenn, dann wären Arztpraxen in einem Neubau im Außenbereich deutlich besser aufgehoben, ist das SPD-Ratsmitglied überzeugt. Gerrit Hoppe (FW) war sich ebenfalls "nicht sicher, ob das klappt" und will lieber über andere Nutzungsmöglichkeiten nachgedacht wissen. Der Rat gab sich schließlich Bedenkzeit, um Fragen zur Machbarkeit und über die Kosten zu klären.

Am kommenden Montag, 3. Juni, ist allerdings schon die nächste Sitzung angesetzt. "Es gibt einfach sehr viel zu tun", berichtet Himpel. Die Vergaben für das Kleebauernhaus stehen wieder auf der Tagesordnung, aber ob die Zeit bis dahin reicht, um mit dem Architekten die Details zu klären, ist noch offen. Die Sanierung der ehemaligen "Kleebauern-Wirtschaft", Baujahr 1839, zieht sich seit Jahren hin. "Es geht schleppend, aber stetig voran", sagt Himpel.

Dach, Ofen und Fenster sind inzwischen saniert. Insgesamt fallen geschätzte Kosten von etwa einer halben Million Euro an, wovon bis zu zwei Drittel aus Fördertöpfen gedeckt werden können. Im ersten Stock des denkmalgeschützten Gebäudes ist ein kleines Heimatmuseum eingerichtet.

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