Atlantis in Herzogenaurach: Dritte Rutsche wird montiert

8.10.2016, 14:03 Uhr
Atlantis in Herzogenaurach: Dritte Rutsche wird montiert

© Foto: Matthias Kronau

Ein Hydraulikkran dominiert derzeit die Baustelle neben der Bade-Halle. Damit ist gestern sozusagen das Herzstück der neuen Rutsche vom Lagerplatz an den Rutschenturm bugsiert und in 12,5 Metern Höhe montiert worden. Ein Gutteil des flachen Auslaufs der "TurboRocket", so der Produktname der Rutsche, ist bereits aufgestellt.

"Raketenstart" trifft die Aktion, die laut Werbetext den "maximalen Thrill" bieten und das Adrenalin "durch alle Adern des Körpers" schießen lassen soll, freilich nicht so ganz. Geht es mit Raketen gewöhnlich nach oben, geht es in der "TurboRocket" nach unten. Der "Thrill" beginnt auf einer Falltür, die nach dem Countdown "3-2-1" aufklappt und den Raketen-Rutscher in die 70 Grad geneigte Röhre fallen lässt. Raketengleich ist dabei aber die Beschleunigung. Der Badegast erreicht ein Tempo von 16 Metern pro Sekunde, was ungefähr 60 Stundenkilometern entspricht. In einer Kurve und nach genau 75 Metern Rutschfahrt endet das Ganze im Auffangbecken, das ebenfalls noch montiert werden muss.

Turm grundsaniert

770.000 Euro soll die neue Attraktion im Freizeitbad kosten. In der Summe ist aber nicht nur die Rutsche selbst enthalten. Ihr Bau ist verbunden mit einer Grundsanierung des Turms, über den man auch die beiden anderen Wasserrutschen des Atlantis erreicht. Er ist, so Bäderchef Patrick Geiger, völlig entkernt worden, waren doch seine Scheiben blind und die metallene Rahmenkonstruktion der Fenster so marode, dass die Scheiben drohten heraus zu fallen.

Für die Raketen-Rutsche ist der Turm auch erhöht worden. Um 4,50 Meter, wie Patrick Geiger sagt. Zurzeit arbeiten die Stahlbauer noch an der Erhöhung. Nächste Woche soll der Turm seine neue Fassade bekommen.

Es sind, so der Bäderchef, sehr viele Gewerke auf kleinstem Raum zu erledigen, was für eine Baustelle nicht ganz einfach sei. Doch alle Beteiligten, so Geiger, arbeiteten, sehr gut koordiniert von den Architekten Babler und Lodde, Hand in Hand. Man liege im Bauzeitenplan. Laut Geiger ist dieser „mit heißer Nadel gestrickt“, der Termin Anfang November nicht leicht zu halten. Doch gab sich der Bäderchef zuversichtlich. Das Freizeitbad wirbt auch mit dem Fertigstellungstermin für seine neue Attraktion für abenteuerlustige Badegäste.

Unweit des Rutschenturms unterhält die Herzo Bäder- und Verkehrs GmbH eine zweite, kleinere Baustelle. Der Brunnen, der, seit langem aus der Trinkwasserversorgung ausgegliedert, das Wasser für die Pools des Atlantis liefert, wurde ebenfalls saniert. Laut Herzo-Werke-Geschäftsführer Jürgen Bauer braucht der Brunnen eine Reinigung. Außerdem hatte die Pumpe den Geist aufgegeben und wird ersetzt, ebenso die Elektronik. Schließlich hat man noch eine Kamera-Befahrung durchgeführt.

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