Auch Straßen-Abwasser muss gereinigt werden

31.3.2019, 14:00 Uhr
Auch Straßen-Abwasser muss gereinigt werden

© Foto: Rainer Groh

Die Bürgervertreter gaben ohne Diskussionen und einstimmig der Stadt grünes Licht, für dieses jüngst vergrößerte, teichartige Becken einen Nutzungsvertrag mit dem Staatlichen Bauamt zu schließen. Das Oberflächenwasser des benachbarten Hans-Ort-Rings, einer Staatsstraße, wird mit dem Abfluss der oberhalb Auf der Nutzung gelegenen versiegelten Flächen hier hinein geleitet. Der Stadtrat stimmte dem Entwurf dieser Vereinbarung zu.

Das Becken ist das erste in der Stadt mit einer Sedimentationsanlage. Das sind, erfuhren die Räte von Christian Bendler, zwei an sich unscheinbare Schächte, die mit einem Rohr verbunden sind und in denen sich Fremdstoffe absetzen sollen, um nicht in den Vorfluter weitergeschwemmt zu werden. Die Anlage ist ein patentiertes Verfahren, so der Mann vom Bauamt, und deshalb zwar unscheinbar, aber recht teuer. Doch ohne sie würde das Rückhaltebecken keine wasserrechtliche Betriebserlaubnis bekommen. Wie Bendler weiter sagte, wird die Stadt eine zweite derartige Sedimentationsanlage brauchen, und zwar am Gewerbegebiet Nord. Dort muss man laut Bendler die Rückhalte-Anlage nachrüsten.

Bendler hatte diese Erläuterung auf eine Nachfrage von Retta Müller-Schimmel (Grüne) gegeben. Die Stadträtin wollte auch wissen, ob die Sedimentationsanlage auch Reifenabrieb und Mikroplastik aus dem Straßen-Abwasser filtern könne. Das musste Bendler verneinen. Zum Sedimentieren, also zum Absetzen, seien diese Teile einfach zu leicht. Sie schwimmen im Wasser und es gebe noch keine Technik, wie man sie herausbekommt.

Ebenfalls diskussionslos und einstimmig machte der Stadtrat das Geld für die Sanierung des Seelhauses locker. Dazu bedurfte es dreier Beschlüsse. Die Sanierung wird wegen der aufwendigeren Entsorgung von schadstoffbelastetem Untergrund und Mehrkosten für den Dachstuhl 1,2 Millionen teuer. Dazu muss die eigentlich in Auflösung begriffene Seel- und Siechhausstiftung noch mit Geld versehen werden, was in der Sitzung geschah.

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