Auf Spuren der Flurer

8.3.2010, 00:00 Uhr
Auf Spuren der Flurer

© Seyb

Die Führung startete an der ehemaligen Kohlenplatte, auf der früher die Kohlenmeiler standen, jetzt das Feuerwehrhaus. Gästeführerin Marga Lunz berichtete von der Historie des Ortes und der Geschichte einzelner Häuser und ihrer Bewohner.

So gab es einen Flurer, der von der Gemeinde dafür bezahlt wurde, die Felder vor Kartoffeldieben zu bewachen.

Lunz flocht immer wieder Erlebnisse aus ihrer Kindheit in den 50er und 60er Jahren ein, zum Beispiel das Baden in der Weisach, wo sie mit anderen Kindern die Gänse hütete. Fast alle der erhaltenen historischen Häuser waren Gasthäuser, denn der Ort war eine wichtige Zwischenstation an der Handelsstraße von Würzburg nach Nürnberg. Jahrhundertelang wurde Hopfen angebaut, was auch im Wappen des Ortes verewigt ist. Lebhaft erinnert sich Marga Lunz ans «Hopfenblodn«, bei dem Nachbarn und Freunde mithalfen, alte Lieder sangen und Geschichten erzählten. Das Ende des Blodns wurde mit dem «Niederfall«, einem großen Fest mit viel Essen, Trinken und Musik gefeiert. Sie berichtete auch von der mühsamen Arbeit der Bierbrauer, die die schweren Fässer in die Keller brachten und im Winter dicke Eisplatten von den Weihern zum Kühlen holten.

Vor ihrem Elternhaus, früher das Haus des Vogts, der die Abgaben der Bürger an den Landesherrn einsammelte, zog Marga Lunz sich ein historisches Gewand aus dem 19. Jahrhundert über. Endstation der Führung war das letzte verbliebene Gasthaus des Ortes, wo die Teilnehmer einkehrten. Die nächste Ortsführung ist am Samstag, 3. April.